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Falkenhof 03 - Im Banne des Falken

Falkenhof 03 - Im Banne des Falken

Titel: Falkenhof 03 - Im Banne des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Sadik?«
    »Odomir Hagedorn. Ein höchst seltsamer Name«, sagte Tobias. »Erzählen Sie uns ein wenig über Ihren Freund, Rupert, wer er ist und was er in Cairo so treibt?«
    »Aber gern doch. Odomir Hagedorn ist ein gutes Jahrzehnt älter als ich, war lange Jahre im diplomatischen Dienst tätig und vertrat Preußen am Hof von Vizekönig Mohammed Ali, der seit 1807 uneingeschränkt über Ägypten herrscht«, erzählte Rupert Burlington. »Seit einigen Jahren hat er sich jedoch aus der Politik zurückgezogen und genießt in Cairo das Leben eines wohl situierten Privatiers. Sie werden in ihm einen ebenso großzügigen wie unterhaltsamen Gastgeber finden.«
    »Wenn er nur halb so nett ist wie Sie, dann werden wir uns bei ihm sicherlich sehr wohl fühlen«, sagte Jana spontan.
    Rupert Burlington lächelte über das Kompliment und bat sie zum Abendessen an den gedeckten Tisch in die ›Prärie‹. Sowohl das köstliche Essen als auch die Geschichten, die Sadik und der Lord abwechselnd zum Besten gaben, machten den Abend zu einem weiteren unvergesslichen Erlebnis.
    Am nächsten Vormittag traf auf Mulberry Hall ein berittener Bote ein, der die Nachricht von Lord Pembrokes Rückkehr überbrachte. Rupert Burlington machte sich unverzüglich auf den Weg nach Royal Oak, um den Gebetsteppich zu holen. Jana, Sadik und Tobias hätten ihn nur allzu gern begleitet. Doch das ließ der Anstand nicht zu, und so mussten sie sich gedulden, bis Rupert mit dem Teppich zurückkehrte.
    Sie warteten einen halben Tag, und dies waren die einzigen Stunden seit ihrer Ankunft vor zehn Tagen, in denen es ihnen schwer fiel, sich ablenken zu lassen. Ihre Gedanken und Hoffnungen kreisten allein um den Gebetsteppich. Was war, wenn Rupert Burlington sich geirrt und Zeppenfeld Mittel und Wege gefunden hatte, den Verbleib von Wattendorfs drittem Rätsel-Geschenk in Erfahrung und den Teppich durch Bestechung oder Diebstahl in seinen Besitz zu bringen? Sie hatten zwar Sicherheitsvorkehrungen getroffen und sowohl den Bediensteten auf Mulberry Hall als auch auf Royal Oak Zeppenfeld und seine Komplizen beschrieben. Sie hatten ihnen sogar eine hohe Belohnung für entsprechende Hinweise versprochen, sollte einer von ihnen an sie herantreten, sie über ihren Herrn, dessen Gäste oder über kuriose Dinge wie etwa einen Spazierstock aushorchen oder sie gar bestechen wollen. Hegarty hatte auf den Befehl des Lords außerdem noch ein volles Dutzend verlässlicher Männer angestellt, die nach ihrer regulären Arbeit für hohen Lohn rund um das Herrenhaus einen nächtlichen Wachdienst versahen. Was sie hatten tun können, um sich vor Zeppenfeld zu schützen, hatten sie getan.
    Aber wer konnte sagen, was einem infamen Mann wie ihm an Gemeinheiten und üblen Tricks einfiel, um an sein Ziel zu gelangen?
    Aber auch wenn Zeppenfeld noch immer in Frankreich weilte und seine schweren Verbrennungen auskurierte und Rupert Burlington wirklich mit dem Teppich zurückkehrte, hieß das noch längst nicht, dass sie jubeln konnten. Denn ohne das dazugehörige Gedicht würden sie das Rätsel, das der Teppich barg, kaum lösen können. Und das Erinnerungsvermögen von Lord Burlington hatte, trotz aufrichtigen Bemühens, von seinem verschütteten Wissen noch nicht einmal einen Zipfel zum Vorschein kommen lassen.
    »Erwarten wir nicht zu viel«, dämpfte Sadik deshalb von vornherein allzu hoch gespannte Erwartungen. »Seien wir Allah erst einmal dankbar, wenn wir den Teppich unbeschädigt in unseren Händen halten.«
    Am späten Nachmittag war das der Fall. Rupert Burlington entschuldigte sich, dass es so lange gedauert hatte.
    »Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich Ihre Geduld nicht so lange strapaziert«, bedauerte er, während er aus der Kutsche stieg und mit ihnen ins Haus ging, den zusammengerollten Teppich unter dem Arm. »Aber der gute Desmond konnte mal wieder kein Ende finden. Ich glaube, er hat mir jedes Polospiel und jeden Treffer beschrieben, den er erzielt hat. Zum Glück ist er ein lausiger Polospieler, sonst säße ich noch immer auf Royal Oak! «
    Jana schloss die Tür des Salons, in den sie Rupert Burlington gefolgt waren. Dann rollte er den Teppich mit den Worten aus: »Hier ist das gute Stück, das Wattendorf mir verehrt hat!«
    Tobias konnte hinterher nicht mehr sagen, was genau er erwartet hatte. Auf jeden Fall nicht das, was da vor ihnen ausgebreitet lag und das Sadik nach einem Moment der Ernüchterung in die Worte fasste: »Nun denn, ein gewürzter Knochen

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