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Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Titel: Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Rangnick
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auf die Rückbank.
    Obwohl Johannes ein Lächeln versuchte, war seinem bleichen Gesicht die Anspannung anzusehen, dennoch öffnete er auch Walcher rollengerecht die Beifahrertür und ließ den Chef einsteigen. Als erster der Wagen fuhren sie vom Parkplatz, im Schritttempo nur, denn jeden Moment erwarteten sie den Zugriff der Polizei. Aber nichts geschah.
    Walcher und Johannes waren irritiert. Was war passiert, warum griff die Polizei nicht zu? Während Johannes lautstark fluchte, versuchte Walcher Brunner anzurufen, hörte aber nur das Besetztzeichen. Das Mädchen kauerte verstört auf der Rückbank, aber keiner der beiden hatte jetzt den Kopf frei, sich um sie zu kümmern. Walcher drehte sich nur kurz um und nickte ihr aufmunternd mit einem freundlichen Lächeln zu. Nach der letzten Kurve am Fuße des Weinbergs, kurz bevor die Zufahrt in die Landstraße einmündete, schien sich etwas zu tun.
    Mitten auf der Straße standen ein Kleintransporter und ein Traktor, dessen einachsiger Anhänger umgekippt auf der Seite lag, samt einigen alten Weinkisten. Ein Polizist lenkte den Verkehr auf einen Feldweg um, der bereits nach wenigen Metern in ein dichtes Laubwäldchen führte. Sein Kollege stand mit zwei Männern bei dem Polizeiwagen am Straßenrand und hielt einen Schreibblock in der Hand, vermutlich protokollierte er den Unfallhergang. Alles sah sehr real und normal aus. Johannes folgte der Anweisung des Polizisten und steuerte den Wagen in niedrigem Tempo auf den holprigen Feldweg.
    »Also, wenn jetzt nichts passiert, dann haben die das gründlich verpennt«, knurrte Walcher.
    Der Weg machte eine enge Kurve nach links, kaum dass sie in dem Wäldchen waren. Von der Straße und dem Unfall hinter ihnen war nichts mehr zu sehen, Bäume und Büsche bildeten eine dichte Wand. Im Schritttempo, mehr erlaubten die tiefen Schlaglöcher nicht, fuhren sie unter dem Dach der Baumkronen durch einen grünen Tunnel. Nach zwanzig Metern ging es scharf nach rechts.
    »Wenn das eine normale Umleitung ist, dann fresse ich einen Besen«, überlegte Johannes laut, und er sollte recht bekommen. Im selben Augenblick raste vor ihnen aus dem Gebüsch ein Kombi auf den Weg und stoppte. In der offenen Schiebetür knieten zwei Polizisten, die Maschinenpistolen im Anschlag. Gleichzeitig wurden links und rechts die Türen ihres Wagens aufgerissen, und Johannes konnte gerade noch bremsen und in den Leerlauf schalten, bevor er von mehreren Händen brutal an Haaren, Jacke und Arm gepackt aus dem Wagen gezerrt wurde. Walcher erging es ebenso, allerdings mussten wegen seines Kurzhaarschnitts der Hals und ein Ohr herhalten. Wie in der frühen Schulzeit, nur dass es diesmal wesentlich schmerzhafter war. Deshalb löste er bereitwillig und in Rekordzeit den Sicherheitsgurt und folgte den Polizisten. Sie drückten ihn an die Wagenseite und fesselten seine Handgelenke mit einem dünnen Kunststoffriemen, was nicht weniger schmerzte als der Griff an seinem Ohr. Dann zerrten ihn die Polizisten durch die Büsche auf eine kleine Lichtung, die sich dahinter öffnete.
    Dort stieß man ihn und Johannes auf das weiche Moos des Waldbodens.
    Um sie herum wimmelte es von schwarz uniformierten Gestalten. Unter einem Tarnnetz verborgen standen zwei Busse und ein Sanitätswagen. Ein Kamerateam filmte den Einsatz.
    »Grob, diese Burschen«, maulte Johannes. Ein Polizist stellte einen Fuß mit dem schweren Stiefel auf Johannes’ Kopf, drückte ihm sogar noch eine Pistole an die Stirn und zischte giftig: »Silence!« Auch Walchers Sicht verschwand unter einem Polizistenstiefel.
    Ein Gefühl von schrecklicher Hilflosigkeit, Ohnmacht, ja sogar Angst breitete sich in ihnen aus. Bilder der Willkür fielen ihnen ein. Was, wenn einer der Polizisten durchdrehte?
    Eine Pistole an der Stirn war nun mal kein Spiel, und in den Augen der Polizisten waren sie nichts weiter als Abschaum, Menschenhändler, Vergewaltiger.
    Dann hörten sie – sehen konnten sie es nicht –, dass der Kombi wieder zurück in die Deckung der Büsche und Bäume fuhr, während ihr eigener Wagen mit aufheulendem Motor davonbrauste. Nach einem Moment der Stille näherte sich der nächste Wagen vom Schloss, und wieder versperrte der Kombi den Weg. Kurz darauf schleppten Polizisten den gefesselten Monsieur Moet her und ließen ihn wie einen Kartoffelsack neben Johannes und Walcher zu Boden plumpsen. Auch ihm wurde seine Situation durch einen Stiefel unmissverständlich klargemacht. Zimperlich waren sie jedenfalls

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