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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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... sah aus wie ein möbliertes Zimmer«, sagte der eine.
    »Wir müssen noch einmal zurückkommen«, meinte der andere. Sie redeten leise weiter, sodass Carto nichts mehr verstehen konnte. Dann entfernten sie sich wieder.
    Der Fath hatte den Atem angehalten und dankte den Göttern für sein Glück. Als die Schritte verklungen waren, tastete er sich im Dunkeln zu der Tür zurück, durch die er gekommen war. Erst als er sie hinter sich verschlossen und den schweren Riegel vorgeschoben hatte, wagte er seine Lampe wieder anzuzünden. Schnell eilte er durch den Tunnel davon.
     
    Alduin saß im Bogenschützenhof und wartete auf Erilea und Silya. Es schlug die sechste Glocke. Die Suche am Nachmittag war ergebnislos verlaufen und die anderen Jungen ruhten sich aus, um Kraft für die nächtliche Unternehmung zu sammeln. Allmählich fragte er sich, ob den Mädchen etwas passiert war. Doch in diesem Augenblick kam Erilea schnell um die Ecke gelaufen.
    »Alduin«, rief sie, noch bevor sie ihn erreicht hatte, »wir haben eben etwas sehr Seltsames beobachtet und wissen nicht, was wir davon halten sollen.«
    »Was denn?«, fragte er überrascht.
    »Silya und ich sind zu der Singenden Höhle hinabgestiegen, obwohl es eigentlich noch zu früh war, um die Musik zu hören. Wir wollten nur ein bisschen Spaß haben und waren zum Spielen am Strand - Wellenspringen und so. Dann sind wir zum Aussichtspunkt hinaufgeklettert und saßen dort eine Weile in der Sonne.«
    Sie sah ihn prüfend an, ob er wirklich genau zuhörte. »Wir wollten gerade gehen, als wir jemand vom Strand die Klippen hinaufklettern hörten. Er schnaufte ziemlich laut und fluchte dauernd, dass ihm das gerade noch gefehlt hätte.«
    Erilea hatte Alduins Neugier geweckt.
    »Es war ein kleiner Mann mit schwarzem Haar und Bart und stechendem Blick. Sah aus wie ein Fath, aber bestimmt kein Fischer.«
    »Carto!«, rief Alduin aus, obwohl er nicht wusste, warum er so sicher war, dass die Mädchen tatsächlich Rihschas Dieb gesehen hatten.
    »Wie kam er in die Bucht? Hatte er ein Boot?«
    »Wir haben keines gesehen«, antwortete Erilea. »Aber er war ärgerlich uns dort zu sehen. Er tat jedoch so, als sei nichts gewesen, und lief schnell davon. Sobald er weg war, kletterten wir wieder hinunter ...« Sie zuckte die Schultern und blickte Alduin verwundert an. »Na ja, wir konnten nicht herausfinden, woher er gekommen war. Die Bucht ist klein und wir hätten ihn auf jeden Fall sehen müssen. Und er war nicht nass, konnte also nicht geschwommen sein, und am Strand lag auch kein Boot.«
    »Vielleicht hat ihn jemand dort abgesetzt«, meinte Alduin. Nach der Sache mit Malnars Hausschlüssel hatte er sich vorgenommen keine voreiligen Schlüsse mehr zu ziehen, sondern immer erst nach der einfachsten Lösung zu suchen.
    »Kann schon sein«, gab Erilea zögernd zu. »Aber bei Ebbe ist es dort ziemlich gefährlich. Jede Menge scharfe Felsen, direkt unter der Wasseroberfläche.«
    »Willst du damit sagen, dass er aus der Höhle kam?«, fragte Alduin, denn es war offenkundig, dass sie genau das vermutete.
    »Schien mir eigentlich die einzige Möglichkeit, aber es könnte doch auch sein, dass ihn ein Fischer am Strand abgesetzt hat, einer, der das Gewässer genau kennt. Zumal ja die Höhle keine weiteren Ausgänge hat, oder? Und man kann sich eigentlich nirgendwo darin verstecken.«
    »Dann muss er wohl mit einem Boot gekommen sein«, meinte Alduin.
    »Ja, wahrscheinlich hast du Recht«, stimmte sie zögernd zu. Offensichtlich hatte sie ihre Zweifel, beschloss aber die Sache für den Augenblick auf sich beruhen zu lassen.
    »Und was habt ihr im Garten gefunden?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    Bis Alduin ihr alles erzählt hatte, war die Sonne untergegangen. Er hatte absichtlich nicht erwähnt, dass die Erkundung des Labyrinths in der Nacht fortgesetzt würde, denn vermutlich hätte sie darauf bestanden, mitzukommen. Sie gingen auf den großen Innenhof der Zitadelle und trennten sich dort. Alduin war in Gedanken schon so sehr mit dem kommenden Abend beschäftigt, dass er Erileas letzte Worte nicht mehr wahrnahm, irgendetwas von Silya und dass sie am Aussichtsplatz noch Wache stehe.
     

     
    Erilea war froh, dass Alduin so abgelenkt war und nicht richtig zugehört hatte, denn sobald sie die Worte gesagt hatte, wurde ihr klar, dass er bestimmt versuchen würde sie von ihren Plänen abzuhalten. Sicher würde er sie überzeugen nicht zurück zur Höhle zu gehen. Aber das genau war ihre

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