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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufgebrochen ...«
    Die Jungen - mit Ausnahme von Alduin - konnten sich nicht mehr zurückhalten. Wild durcheinander erzählten sie ihm alles, was sich seit dem Verschwinden der Nebelsängerin zugetragen hatte, bis sich der Onur schließlich verzweifelt die Ohren zuhielt.
    »Bitte!«, rief er. »Bitte nur einer ... Alduin - du bist so still ... willst du mir nicht alles von Anfang an erzählen?«
    »Ich ...«, begann Alduin, unsicher, ob er sofort alles erzählen oder zuerst die Sache mit dem Schlüssel klären solle. Irgendetwas hinderte ihn offen zu sprechen, bevor diese Ungewissheit nicht ausgeräumt war.
    »Ja, gleich, aber bevor ich es vergesse, wollte ich sagen, dass Eure Nachbarin den Schlüssel zu Eurem Haus nicht hatte ...«
    Doch Malnar unterbrach ihn sofort. »Hat es dir deine Mutter nicht gesagt? Ich habe ihr den Schlüssel gegeben. Ich hatte völlig vergessen, dass nebenan eine neue Nachbarin eingezogen war - keine besonders nette Frau!«
    Alduin grinste erleichtert. Eine so einfache Erklärung - die Sache hatte ihn also ohne jeden Grund übertrieben beunruhigt. Wahrscheinlich war das die Folge von Bardelphs Gerede über dunkle Magie und Verschwörungen. Offen schilderte er alles, was sich seit dem Empfang im Saal des Hohen Rats ereignet hatte.
    »Und ihr habt unter Sanforan ein Tunnellabyrinth gefunden!«, staunte der Onur.
    »Ja«, mischten sich die anderen Jungen begeistert ein. Endlich konnten sie einem Erwachsenen alles mitteilen.
    »Sollten wir nicht auch Calborth oder Melethiell davon erzählen?«, fragte Alduin.
    Malnar überlegte eine Weile, dann meinte er mit leichtem Kopfschütteln: »Ich glaube, dazu ist jetzt nicht der richtige Moment. Je mehr Leute Bescheid wissen und dort unten herumstolpern, desto größer ist die Gefahr, dass vielleicht Spuren verwischt werden.«
    Die Jungen nickten zustimmend.
    »Wann gehen wir wieder hinunter?«, fragte Rael, dem klar war, dass das der nächste logische Schritt sein würde.
    »Ich fürchte, wir müssen uns noch eine Weile gedulden«, antwortete Malnar. »Man würde es sehr seltsam finden, wenn ich nicht sofort mit Melethiell spräche. Außerdem muss ich von zu Hause ein paar Sachen holen.«
    Er lächelte allen mit einer Mischung aus Stolz und Belustigung zu. »Ich denke, dass ich eine Lösung zum Thema Fackeln habe ...«
    »Also, wann geht es los?«, wollte Rael wissen.
    »Wir brauchen kein Tageslicht, weil wir unter der Erde sind«, erklärte Malnar und blickte sie prüfend an, als zweifle er an ihrem Mut. »Wer mitkommen will, trifft sich mit mir bei Mondaufgang im Garten.«
    »Aber ist es klug, so lange zu warten?«, warf Alduin ein. »Was ist mit der Nebelsängerin?«
    »Du hast Recht!«, stimmte Malnar zu. »Wir dürfen nicht über dem einen das andere vergessen. Es scheint mir nicht ausgeschlossen, dass man die Nebelsängerin aus der Stadt gebracht hat. Ihr solltet also besser dort draußen weitersuchen. Und wenn es dunkel ist, konzentrieren wir uns auf das Labyrinth.«
    Die vier Jungen nickten ernst und blickten ihm nach, als er aus der Halle ging. Jeder überlegte im Stillen, ob er sich der nächtlichen Suche anschließen solle.
     

     
    Carto erstarrte, als er draußen plötzlich Stimmen hörte. Junge, aufgeregte, unerschrockene Stimmen. Er wusste, dass die Tür nicht verschlossen war und dass sie ihn entdecken mussten, sobald sie hereinkamen, wenn er nicht sofort und völlig geräuschlos verschwand. Er war selbst erst kurz zuvor in den runden Raum gekommen. Drei Türen führten hinaus - eine, durch die er gekommen war, eine zweite, vor der er die Stimmen hörte, und die dritte, die verschlossen war und die er erst ein einziges Mal benutzt hatte. Wie um alles in Nymath hatten sie den Weg hierher gefunden? Carto besaß eine Karte des Tunnellabyrinths und wusste, dass alle Eingänge entweder verschlossen oder so gut verborgen waren, dass niemand zufällig darauf stoßen konnte. Er würde den Plan ändern müssen. Doch zuerst musste er sich verstecken. Schnell blies er die Lampe aus, schlich zu einer großen Truhe an der Wand neben der Tür, die sich jeden Moment öffnen würde, und verbarg sich dahinter.
    Er hörte, wie sich der Griff langsam nach unten bewegte. Das schwache Licht verriet, dass die Eindringlinge eine schlecht brennende Fackel bei sich trugen, und als die Tür vollends aufschwang, erlosch das Licht. Er hörte eine der Stimmen etwas flüstern; die andere antwortete etwas lauter, sodass er sie verstehen konnte.
    »Nur flüchtig

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