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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit der rechten Hand an der rechten Wand entlang, du hältst meine linke Hand und tastest mit der anderen an der linken Tunnelseite entlang. Alles klar? Wenn du eine Öffnung oder eine Abzweigung spürst, sagst du es.«
    Vorsichtig tasteten sie sich durch den Tunnel zurück.
    »Da ist ein Durchgang ... ich glaube, hier sind wir vorhin abgebogen«, meinte Alduin nach einer Weile. »Bleib mit deiner Hand an der Wand auf deiner Seite. Ich versuche mal herauszufinden, wo die Wand von unserem Gang weitergeht.«
    Langsam schlurften sie vorwärts, während Alduin den Arm seitlich durch die Luft schwang, bis er wieder eine Felswand spürte.
    »Hier ist sie. Komm weiter - immer geradeaus!«
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie endlich einen leisen Hauch frischer Luft spürten und ein erster Schimmer Licht die Dunkelheit brach.
    »Wir sind fast da«, sagte Rael und atmete erleichtert auf. Erst jetzt merkte er, wie angespannt er gewesen war.
    Ein paar Schritte weiter konnten sie die Treppe und die Öffnung darüber sehen. Kurz darauf stürmten sie hinauf, begierig, das Tageslicht wieder zu sehen.
     
    »Wir haben uns schon Sorgen gemacht«, rief Gandar, als die beiden Jungen erschöpft in den Garten stolperten. »Sivella ist vor einer Weile gelandet und war sehr unruhig. Wir wollten gerade runtersteigen, um nach euch zu suchen.«
    Rael lief gleich zu seinem Falken und ließ Sivella auf seine Faust steigen, obwohl er keinen Handschuh trug. Er streichelte ihre Brustfedern und redete besänftigend auf sie ein.
    »Ich muss sie füttern und ins Falkenhaus zurückbringen«, sagte er. »Sie hat eine Botschaft von den Elben mitgebracht.« Er wandte sich zum Gartenausgang und rief über die Schulter: »Wir treffen uns.«
    Die anderen Jungen schoben die Bank vorsichtig auf ihren Platz zurück und folgten Rael langsam. Schweigend hörten Gandar und Twith zu, als ihnen Alduin berichtete, was sie entdeckt hatten.
    »Da unten ist vielleicht ein ganzes Labyrinth von Tunneln«, meinte Alduin. »Und es gibt mindestens einen Raum, den wir gefunden haben. Hervorragend geeignet, um darin jemanden zu verstecken. Außerdem kann man ungesehen von einem Stadtteil in den anderen gelangen.«
    Er seufzte enttäuscht. »Wenn nur die Fackeln einen Augenblick länger gebrannt hätten! Nächstes Mal müssen wir mehrere Fackeln mitnehmen und dürfen nicht alle gleichzeitig brennen lassen.«
    »Hoffentlich ist noch etwas zu essen übrig«, warf Twith ein. »Ich sterbe vor Hunger.«
    »Und ich möchte erfahren, was die Elben zu melden haben«, fügte Alduin hinzu.
     
    Die Jungen hatten Glück. Tico war von Jungfer Calborth angewiesen worden, das Essen für die vier Falkner aufzubewahren. Der Schwarzwurzelbrei war zwar nicht mehr sehr warm, aber Tico hatte Bratensoße dazu aufgewärmt. Schweigend stürzten sie sich auf das Essen und redeten erst wieder, als sie satt waren.
    »Du bist dir nicht sicher, ob wir heute Nachmittag weiterforschen sollten?«, fragte Gandar, dem aufgefallen war, dass Alduin sehr nachdenklich wirkte.
    »Das ist es nicht. Ich hab nur gerade überlegt, ob wir Meister Calborth davon erzählen sollten«, erklärte Alduin. »Ich würde ihn auch gerne fragen, was die Elben geschrieben haben.«
    »Oh, das hab ich ganz vergessen«, sagte Rael. »Aber da gibt es nicht viel zu erzählen. Die Elben haben nur geschrieben, dass sie die Augen offen halten werden.«
    »Und wenn du Calborth von dem Labyrinth erzählst«, meinte Gandar, »wird er uns wahrscheinlich verbieten noch einmal allein hinunterzugehen.«
    »Das wäre nicht das Schlimmste, was passieren könnte«, warf Rael ein, erleichtert, dass sie zumindest in Erwägung zogen, Erwachsene einzuweihen.
    »Ich habe ihn schon einmal enttäuscht«, fuhr Alduin fort. »Ich weiß, es ist nicht dasselbe, aber trotzdem ...«
    Die Entscheidung wurde jedoch aufgeschoben, weil Malnar plötzlich eintrat und sofort zu ihrem Tisch kam. Er trug noch immer seine verstaubte Reisekleidung, einen dunkelbraunen Umhang, den er über der Kleidung trug. Offensichtlich hatte er sofort nach der Ankunft in der Stadt nach Alduin gesucht.
    »Malnar«, rief Alduin, dem sofort wieder die seltsame Sache mit dem Hausschlüssel einfiel, »ich war bei Eurem ...«
    »Seid gegrüßt, junge Falkner«, unterbrach ihn Malnar, »und danke, Gandar, dass du Kweel zu mir geschickt hast. Die Nachricht ist höchst betrüblich ... ich wünschte, ich hätte früher zurückkommen können. Kam, so schnell ich konnte. Bin im Morgengrauen

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