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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem Raum ...«
    »Ja, von dort kommen wir gerade. Wir dachten, ihr Entführer hätte sie woandershin geschafft.«
    »Wer ist noch bei dir?«
    »Rael und Malnar.«
    »Und warum hast du mir nicht gesagt, dass ihr die Tunnel erkunden wolltet?«, fragte Erilea vorwurfsvoll. Ihre Enttäuschung war deutlich zu hören.
    »Und warum hast du mir nicht gesagt, was du vorhattest?«, gab Alduin zurück. »Ist dir eigentlich nie der Gedanke gekommen, wie verrückt es ist, allein in diesen Tunnel zu steigen? Hier hätte dir alles Mögliche zustoßen können. Das ist auch der Grund, warum ich dir nichts von unseren Plänen erzählt habe!«
    »Vielleicht wäre die volle Wahrheit besser gewesen als lauter Halbwahrheiten!«, fauchte Erilea wütend. »Dann hätte ich mich weniger ausgeschlossen gefühlt und nichts beweisen müssen!«
    Alduin starrte sie erstaunt an. Sein Ärger verpuffte. »Du musst nichts beweisen. Jedenfalls nicht mir. Ich ... ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn dir etwas zugestoßen wäre.«
    Sein verzweifelter Blick rührte Erilea und sie umarmte ihn herzlich.
    »Ich weiß, ich weiß. Vergessen wir das. Wichtig ist nur, dass wir Kirstie gefunden haben und dass jetzt alles gut wird.«

16
     
    Nur eine einzige Lampe brannte in Melethiells Gemach, als Kirstie mit ihren Rettern hineingeführt wurde. Kurz darauf trat die Elbin ein, umarmte die Nebelsängerin innig und lächelte den vier jungen Raiden, der Wunand-Amazone und dem Onur zu.
    »Wir können unseren Dank gar nicht in Worte fassen«, sagte sie. »Dass die Nebelsängerin wieder wohlbehalten unter uns weilt und niemand zu Schaden kam ist weit mehr, als wir zu hoffen gewagt haben.«
    Die Retter verneigten sich. Auch sie waren erleichtert, dass alles so glimpflich abgelaufen war.
    »Am Morgen werden wir darüber noch ausführlicher sprechen«, fuhr die Elbin fort. »Ich will euch jetzt nicht mit meinen Fragen ermüden. Doch ein warmes Getränk wird euch stärken und trockene Kleider für die jungen Damen werden gleich gebracht. Also verweilt noch ein wenig, ich bitte euch, bevor ihr in eure Schlafgemächer zurückkehrt.«
    Schon brachten Diener einen großen, dampfenden Krug. Während die beiden Mädchen in ein anderes Zimmer geführt wurden, um sich dort umzukleiden, schenkte Melethiell ihren Gästen ein, wobei sie über jedem Becher kurz innehielt und sich verneigte.
    »Es ist ein besonders kräftigender Elbentrank aus unserer Waldheimat Aman amar «, erklärte sie. »Er wird aus Blüten, Kräutern und Honig zubereitet.«
    Ein süßes Aroma erfüllte den Raum mit Erinnerungen an lichte, von der Sonne durchstrahlte Laubwälder. Die erschöpften Retter spürten, wie sich ihre Lebensgeister wieder regten. Kirstie und Erilea strahlten, als sie zurückkehrten und man ihnen den Elbentrank reichte. Stühle wurden zusammengerückt und sie setzten sich.
    Nacheinander hoben die Gäste ihre Becher und tranken. Duft und Geschmack des Getränks weckte in jedem unterschiedliche Eindrücke, entführte sie an ihre Lieblingsplätze. So saß Alduin plötzlich in seinem geliebten Weidenbaum, der nahe seiner Hütte weit über den Fluss hing. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser und eine sanfte Brise ließ die Blätter zittern. Dann flog er für einen kurzen Augenblick mit Rihscha über den Elbenwald zu der geheimnisvollen, rätselhaften Höhle. Doch schon verblasste die Vision und er fand sich wieder in Melethiells Räumen. Sein Becher war leer.
    Melethiell wandte sich an Malnar. »Mado Malnar, wir wären Euch dankbar, wenn Ihr Eure Reise noch ein wenig aufschieben könntet. Wir müssen gründlich über alles Geschehene beraten und jeden Schritt genau überlegen, damit kein weiteres Unheil geschieht. Wir bitten Euch auch herauszufinden, wann für die Nebelsängerin die günstigste Zeit sein wird, nach Norden zu reisen.«
    Malnar nickte nachdenklich.
    »Gewiss, ehrwürdige Melethiell. Ich verstehe Euer Anliegen. Meine Reise zu Madi Tarais Familie kann warten. Ich werde die astronomischen Konstellationen genau studieren. Ich denke, dass ich Euch übermorgen meinen Rat überbringen kann.«
    Melethiell wandte sich an Alduin und Erilea. Sie wusste, dass die beiden die Hauptrollen in dem nächtlichen Abenteuer gespielt hatten.
    »Darf ich euch beide bitten morgen zur zweiten Glocke zum Saal des Hohen Rates zu kommen?«
    »Wie Ihr wünscht«, antworteten sie und verneigten sich höflich.
    Schließlich wandte sich die Elbin an die anderen jungen Falkner und lächelte ihnen

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