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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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erreicht«, meinte er und trat so nahe wie möglich an das Wasser, um in die Dunkelheit zu spähen. »Ich möchte aber doch wissen ...«, überlegte er halb laut.
    »Was möchtest du wissen?«, fragte Rael.
    »Ob der Tunnel vielleicht von der Flut unter Wasser gesetzt wird? Vielleicht kommt es durch eine Hö ...«
    Plötzlich fiel ihm wieder ein, was ihm Erilea erzählt hatte - wie Carto vom Strand an den Felsenklippen hinaufgeklettert war. Die Geschichte bekam jetzt ein ganz anderes Gesicht. Gab es vielleicht irgendwo in der Singenden Höhle einen versteckten Eingang?
    »Das können wir erst morgen früh nachprüfen, wenn wir sehen, ob das Wasser wieder zurückgegangen ist«, erklärte Malnar. »Wenn die Nebelsängerin durch diesen Ausgang weggebracht wurde, muss es bei Ebbe geschehen sein. Und das bedeutet, dass es schon eine Weile her ist.«
    »Dann sollten wir möglichst schnell zurückgehen!«, rief Rael. »Vielleicht wird sie unten am Hafen gefangen gehalten. Wir könnten ein paar Leute um Hilfe bitten und die ganze Gegend durchsuchen.«
    Alduin konnte nicht erklären, warum, aber etwas in ihm widersetzte sich der Idee, einfach umzukehren.
    »Aber wir sind nicht sicher, dass es die Flut ist. Vielleicht ist es nur Regenwasser, das irgendwo durch die Klippen gesickert ist und hier einen unterirdischen See bildet? Ich will erst mal herausfinden, wie tief das Wasser ist.«
    Er rollte die Hosenbeine hoch und schleuderte die Sandalen von den Füßen. »Wartet hier auf mich! Ich gehe nicht weit hinein.«
    »Gut, aber mach's kurz«, sagte Rael. »Vielleicht verschwenden wir hier auch nur unsere Zeit.«
    Alduin watete in das eiskalte Wasser. Als es ihm halb über die Schienbeine reichte, kam ihm plötzlich ein Gedanke: Er tauchte den Zeigefinger ins Wasser und führte ihn an die Lippen.
    »Salzwasser«, rief er den anderen zu. »Und ich glaube, dort vorn gibt es eine Weggabelung. Ich gehe noch ein Stück weiter.«
     

     
    Erilea fuhr aus dem Schlaf hoch. Sie wusste nicht, was sie aufgeweckt hatte, aber sie war plötzlich hellwach. Sie wand sich aus Kirsties Armen, wobei sie sorgfältig vermied sie aufzuwecken, und schlich vorsichtig den Tunnel entlang. Gaukelten ihr die Augen etwas vor? Weiter vorn schien die Dunkelheit nicht mehr ganz so undurchdringlich zu sein. Bald gab es keinen Zweifel mehr - ein weiches, grünliches Licht wurde langsam stärker; flackernd gab es die Konturen der nackten Felswände frei. Sie war sicher: Jemand näherte sich mit einer Lampe der nächsten Biegung des Tunnels. Erilea schlich langsam weiter. Doch der Lichtschimmer war viel zu schwach, um ihren eigenen Weg zu beleuchten. Unversehens hatte sie das Wasser erreicht und das platschende Geräusch ihrer Füße hallte vernehmlich als Echo wider. Erilea erstarrte mitten im Schritt und hielt den Atem an. Auch das Licht bewegte sich nicht mehr. Sie presste ihren schmalen Körper dicht gegen die Felswand und lauschte mit heftig klopfendem Herzen. Nach einer Weile begann sich der Lichtschimmer wieder zu bewegen; jetzt konnte sie auch das Geräusch von Füßen wahrnehmen, die durch das Wasser wateten. Sie hatte das Gefühl, dass die andere Person genauso verunsichert war wie sie selbst, und empfand das trotz ihrer misslichen Lage als beruhigend. Dann endlich dämmerte es ihr: Alduin und die anderen! Sicherlich waren sie wieder in den Tunnel zurückgekommen, um ihn weiterzuerkunden.
     
    Alduin war unvermittelt stehen geblieben. Ganz deutlich hörte er Geräusche, die nicht weit entfernt sein konnten. Jemand kam durch das Wasser gewatet, offenbar völlig unbekümmert.
    »Alduin, bist du das?«, rief plötzlich eine Stimme, die er sofort erkannte.
    »Erilea! Was bei allen Göttern hast du hier zu suchen?«
    In diesem Augenblick sahen sie sich. Alduin plantschte durch das Wasser auf die junge Wunand-Amazone zu, die sich in seine Arme warf und ihn heftig an sich drückte.
    »Oh, Alduin - du hast uns gefunden!«
    »Uns? Wo ist Silya?«
    Erilea löste sich aus seinen Armen. »Nein, ich meine nicht Silya. Kirstie. Die Nebelsängerin. Ich habe sie gefunden ... aber wir wurden von der Flut überrascht und kamen nicht mehr rechtzeitig hinaus. Sie liegt weiter vorn im Tunnel und schläft.«
    »Aber wie ...?«, begann Alduin verblüfft.
    »Mir ging einfach der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf, dass Carto vielleicht aus der Höhle gekommen war, also ging ich noch einmal dorthin zurück und entdeckte den Eingang zu dem Labyrinth. Und dann fand ich Kirstie in

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