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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Währenddessen hatte Celeberin wieder zu zeichnen begonnen und unter seinen geschickten Strichen entstand rasch ein Gesicht. Als er das Pergament schließlich hochhob, waren alle begeistert. Kirstie starrte das Ergebnis völlig gebannt an.
    »Genau so sieht er aus!«, rief Erilea. »Ich habe ihn zwar nur kurz gesehen, aber Ihr habt ihn vollkommen richtig getroffen. Was meinst du, Alduin?«
    »Wenn wir die Zeichnung Bardelph zeigen, ohne ihm etwas zu sagen, wird er sofort erkennen, wer das ist«, stimmte Alduin zu.
    »Gut gemacht, Kirstie und Celeberin«, lobte Melethiell. »Wir werden mehrere Kopien zeichnen lassen und sie in der ganzen Stadt verteilen. Die Wachsoldaten werden sich das Gesicht genau einprägen und alle Straßen überwachen, die aus der Stadt führen. Wir müssen den Mann so schnell wie möglich finden.«
    Celeberin sammelte seine Sachen ein und stand auf. »Ich werde dafür sorgen«, sagte er und blickte Melethiell offener an als zuvor. »Hier ist meine Arbeit beendet. Ich bitte Euch um Erlaubnis, gehen zu dürfen.«
    Doch bevor Melethiell antworten konnte, hüstelte Kirstie schüchtern.
    »Kirstie? Wollt Ihr etwas sagen?«, fragte Melethiell.
    »Bitte entschuldigt, aber ... ich zeichne so gern ... vielleicht dürfte ich ein paar Mal ... mit ... ihm ...«Sie machte eine Kopfbewegung zu Celeberin. Offensichtlich hatte sie solche Ehrfurcht vor seinem Zeichentalent, dass sie ihn nicht direkt ansprechen konnte.
    Der Talagand strahlte sie an. »Nebelsängerin, es wäre mir eine Ehre und ein großes Vergnügen. Wenn unsere geschätzte Abgeordnete der Elben ...« - er warf Melethiell einen schelmischen Blick zu - »... einverstanden ist, stehe ich Euch nach dem Mittagessen zur Verfügung!«
    »Kirsties Wunsch wird gewiss entsprochen«, erklärte Melethiell. »Wie auch jedem anderen Wunsch, den sie äußert. Morgen erfahren wir von Mado Malnar das günstigste Datum für ihre Abreise nach Norden, aber bis sie abreist, möchten wir, dass sie die Zeit in unserer Stadt auf angenehmere Weise verbringt als in den vergangenen Tagen.«
    Celeberin verabschiedete sich und ließ die Gruppe mit ihren Gedanken über die nächsten Schritte allein.
    »Alduin«, sagte Melethiell, »du hast Meister Calborths Erlaubnis, deshalb bitte ich dich Kirstie zu begleiten, wann immer sie ihre Gemächer und das Ratsgebäude verlassen möchte. Erilea, ich werde dafür sorgen, dass auch du sie begleiten kannst, wenn du das möchtest.«
    »Ja, das würde ich sehr gern tun«, antwortete die junge Wunand, während Alduin sie begeistert ansah.
    »Ich werde euch jedoch einen Wächter mitgeben, der euch in einiger Entfernung unauffällig folgt. Ich hoffe, ihr werdet das verstehen«, fügte die Elbin hinzu.
    »Natürlich«, sagte Alduin. »Ich glaube, auch ein oder zwei Falkner würden uns gern begleiten. Kirstie wird also sehr sicher sein.«
    »Dann lasst uns warten, bis wir von Malnar hören, wie viel Zeit uns noch bleibt«, sagte Melethiell abschließend und erhob sich. »Ich danke euch allen für eure Hilfsbereitschaft. Mögen der Segen Emos und Gilians immer mit euch sein.«
    »Mögen sich Emo und Gilian auch weiterhin Eurer Gesellschaft erfreuen«, antwortete Erilea, überrascht von ihren eigenen Worten, deren tiefere Bedeutung sie nicht kannte.
    »Du bist viel weiser, als deine Jugend vermuten lässt, Erilea«, sagte Melethiell und sah sie nachdenklich an. »Wir sollten einmal ausgiebig miteinander sprechen.«
     
    Wenig später ließen sich Erilea und Alduin erschöpft auf eine der Treppenstufen vor dem Falkenhaus fallen.
    »Wenn man mit Elben zusammen ist, kommt es einem so vor, als sei das Leben irgendwie viel intensiver«, versuchte Erilea ihre Gefühle zu beschreiben. »Als schäume jeder einzelne Augenblick vor Lebenslust schier über. Voller Energie und ...«
    »Ich weiß, was du meinst. Es kommt mir auch so vor. Die Elben sind so ... ich weiß nicht ... immer gegenwärtig, so selbstsicher ... immer genau im Mittelpunkt ... Und trotzdem strahlen sie so viel Frieden und Ruhe aus.«
    »Sie bringen unser Bestes zum Vorschein, meinst du nicht auch?«, sagte Erilea. »Ich fühlte mich immerzu getrieben ... nun ja, ich wollte mein Bestes geben ...« Sie seufzte und setzte fort. »Und jetzt bin ich völlig erschöpft. Seltsam. Warum wohl?«
    »Das gehört wahrscheinlich zu den vielen unergründlichen Geheimnissen«, meinte Alduin, legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie an sich, bis sie sich eng an ihn schmiegte. »Aber es macht

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