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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Malnar. »Unsere Unterrichtsstunden wurden immer wieder durch die Ereignisse unterbrochen, aber was ich bisher von Euch gelernt habe, war sehr interessant. Ich hoffe, dass wir bald weitermachen können.«
    Malnar blickte ihn überrascht an und gab eine recht verwirrte Antwort, als habe er nicht mit Alduins Lob gerechnet.
    »Nun, ich ... nun ja, ich freue mich, dass du das sagst ...Ja, tatsächlich, ich ... wir werden ... Ja, sicher sehen wir uns bald wieder. Dann bringe ich viele interessante Erfahrungen mit. Ja, ich hoffe, dass ich bald zurückkomme ...«
    »Bis bald«, sagte Alduin, legte die Hand auf die Brust und verbeugte sich.
    »Hm ... bis bald ...«, antwortete der Onur.
    Alduin und Erilea blieben noch eine Weile am Tor stehen und blickten der kleinen Karawane nach, die auf der Straße davonzog und schließlich im fernen abendlichen Dunst verschwand. »Möge Gilian sie beschützen«, flüsterte Alduin. »Emo!«, fügte Erilea hinzu.

20
     
    Die Nebelsängerin und ihre Begleiter waren an diesem Abend nicht die einzigen und auch nicht die letzten Reisenden auf den Straßen Sanforans: Zur Sonnwendfeier waren zahlreiche Besucher in die Stadt gekommen, die nun wieder den Heimweg antraten. Das Gedränge war sehr groß und sie kamen deshalb nur langsam vorwärts. Malnar wurde immer unruhiger und ungeduldiger. Zusammen mit Bardelph und Aranthia führte er die Gruppe an; ihnen folgten der Elb und die jungen Leute sowie der Wagen mit den Maultieren. Die Katauren-Garde bildete den Schluss. Damit war die Gruppe zu groß, um die anderen Reisenden überholen oder sich zwischen ihnen durchschlängeln zu können.
    »Wie weit ist es noch bis zu dem Rastplatz, den Ihr erwähntet?«, fragte Malnar Bardelph nun schon zum dritten Mal.
    »Noch ein Stückchen weiter, aber ich denke, wir haben genug Zeit, wir werden ihn rechtzeitig erreichen«, antwortete Bardelph geduldig. »Freilich können wir uns auch schon früher einen Rastplatz suchen, wenn Ihr das wünscht.«
    »Aber es ist doch der erste Platz, an dem es Wasser gibt, nicht wahr?«
    »Der erste, der nahe an der Straße liegt«, berichtigte ihn Bardelph.
    »Gut, wir ziehen weiter«, sagte der Onur.
    Doch schon wenig später rief er aus: »Bei allen Göttern! Was ist, wenn dort schon jemand rastet?«
    »Es gibt genug Platz auf beiden Seiten des Bachs. Wenn sich dort nicht gleich ein ganzer Stamm breit gemacht hat, sollte es keine Probleme geben. Außerdem wollen viele Leute schnell nach Hause.«
    »Warum entspannt Ihr Euch nicht ein wenig, Malnar?«, fragte Aranthia. »Genießt die Reise! Es ist ein wunderbarer Abend, die Sterne leuchten hell und in unserer Gruppe herrscht gute Stimmung.«
    Wie vorhergesagt begann der Himmel am Horizont zu leuchten. Zuerst zeigte sich ein schmaler weißer Lichtstreifen, der immer heller wurde, bis endlich der volle Silbermond majestätisch am Nachthimmel aufging. Der Kupfermond wurde nun vollständig von ihm verdeckt.
    »Wie lange dauert es, bis der Kitzmond wieder geboren wird?«, fragte Aranthia, die annahm, dass Malnar mit der ungewöhnlichen Konstellation der beiden Monde von Nymath gut vertraut war.
    »Etwa zwölf Siebentage«, antwortete er. »Das letzte Mal, dass der Silbermond den Kupfermond vollkommen verfinsterte, liegt nun sechs oder sieben Generationen zurück und dieser Zustand hielt sehr lange an. Dieses Mal wird es nur einen Sommer andauern. Eine Zeit lang wird es uns allen sehr seltsam erschienen, mit nur einem Mond leben zu müssen, aber Kirstie sollte sich dabei eigentlich wie zu Hause fühlen. Sie erzählte mir, in ihrer Welt gibt es auch nur einen Mond.«
    Eine Weile herrschte Schweigen; alle drei beobachteten die silberne Scheibe, die langsam höher stieg. Ihr kühles silberweißes Licht erhellte die Landschaft und die Schatten, die es warf, waren fast so deutlich wie die der Sonne.
    »Es wird ein sehr eindrucksvoller Anblick«, sagte Malnar plötzlich.
    »Was meint Ihr - die zweite Finsternis?«, fragte Bardelph. Er hatte sich zwar in den letzten Tagen an das langsame Verschwinden des Kupfermondes gewöhnt, aber das Ereignis, das Malnar für diese Nacht angekündigt hatte, konnte er sich nur schwer vorstellen.
    »Natürlich, was denn sonst!«, rief Malnar ungeduldig. »Schon die einfache Finsternis kommt nicht sehr oft vor... aber eine doppelte! Das ist schon etwas Einzigartiges. Ich habe keinerlei Aufzeichnungen gefunden, dass es so etwas schon einmal gegeben hätte.«
    »Aber warum wusste niemand davon, bis Ihr es vor

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