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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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meine Falknerlehre machte. Wie hieß er denn?«
    Aranthia lächelte. »Calborth, wie der Falkenmeister. Sie nannten ihn Cal, damit sie ihn nicht mit dem Meister verwechselten.«
    »Cal ... das klingt irgendwie vertraut, aber ich glaube, er war ein wenig älter als ich. Ich erinnere mich dunkel, er war ein Einzelgänger.«
    »Ja, das stimmt wohl. In dieser Hinsicht haben wir sehr gut zusammengepasst - und wir haben uns beide auch nicht viel aus den Traditionen gemacht. Ich glaube nicht, dass in Sanforan sehr viele Raiden und Wunand zusammenlebten!«
    »Nein, Ihr habt Recht, das ist eine ziemlich ungewöhnliche Kombination. In den anderen Stämmen findet man bestimmt nicht sehr viele Männer, die bereit wären ihrer Frau zu dienen!« Bardelph hob eine Augenbraue und lachte.
    Aranthia verstand die Anspielung und stimmte in sein Lachen ein. »Mein Problem war, dass ich genau das gar nicht wollte! Aus irgendeinem Grund scheinen alle großen Respekt vor den Wunand- Kriegerinnen zu haben.«
    Sie seufzte und rührte wieder in dem Kessel.
    »Ich weiß nicht, wie es kam. Eines Tages hielt ich es einfach nicht mehr aus. Mir wurde klar, dass ich weggehen musste.«
    Bardelph legte ihr sanft die Hand auf die Schulter und spürte, dass sie zitterte.
    »Aber dann ging doch alles gut, oder nicht? Ihr habt ein hübsches Haus und einen prächtigen Sohn. Und jeden Grund, dankbar zu sein«, sagte er beruhigend. Er beschloss nicht zu fragen, was aus Cal geworden war.
    »Ich weiß, ich weiß. Es ist nur, dass jetzt plötzlich alles so furchtbar kompliziert wird. Innerhalb weniger Tage ist unser Leben völlig auf den Kopf gestellt worden. Ereignisse brechen los, über die ich keine Kontrolle mehr habe. Ich ...«
    »Wir gehen einfach vorsichtig weiter und warten ab, was passiert«, sagte der Raide und drückte noch einmal ermutigend ihre Schulter. »Erst müssen wir sicher und gesund nach Sanforan kommen. Wenn alles gut geht, sollten wir übermorgen dort sein.«
    In diesem Moment tauchte Alduin hinter ihnen auf und unterbrach ihr Gespräch.
    »Ich habe Hunger!«
    Aranthia verdrängte alle Anzeichen von Sorgen und lächelte Alduin an. »Sehr gut. Das Essen ist fast fertig und es ist mehr als genug da.«
     

     
    Der Morgen war hell und klar, aber gegen Mittag zogen Wolken auf und ein leichter Nieselregen setzte ein. Das Wetter wurde immer schlechter; so gut es ging, schützten sie sich und ihre Habseligkeiten gegen die Nässe. Die Landschaft schien immer düsterer zu werden. Der Regen trommelte auf ihre Mäntel und die Straße verwandelte sich in eine Schlammkuhle. Immer wieder rutschte das Maultier aus. Schließlich blieb der Wagen im Schlamm stecken.
    »Halte mal die Zügel«, rief Bardelph, sprang vom Wagen und lief zur Rückseite. »Wenn ich rufe, schlägst du dem Maultier damit so hart wie möglich auf die Kruppe.«
    Alduin war begeistert, dass er endlich die Zügel halten durfte.
    »Ich bin bereit!«, rief er.
    Bardelph stemmte den Rücken gegen das Rad, das am tiefsten im Schlamm steckte, und schrie: »Los!«
    Alduin ließ die harten Lederriemen auf das Tier klatschen. Leichter als erwartet gab der Schlamm den Wagen frei und das Maultier trottete los.
    »Juhu!«, rief Alduin begeistert. Er bemerkte nicht, dass sich seine Mutter an einer Seite des Wagens festklammerte und mit der anderen Hand versuchte Rihschas Korb zu halten. Alduins Schrei trieb das Tier nur noch schneller an; es ging in einen flotten Trab über.
    »Zieh an den Zügeln! Zieh an den Zügeln!«, schrie Aranthia.
    Endlich nahm Alduin Vernunft an und zog heftig an den Zügeln. Zuerst schien sich das Tier dagegen zu wehren, doch schließlich wurde es langsamer und kam zum Stehen.
    Aranthia sah ihren Sohn belustigt an. »Und jetzt ziehst du ganz leicht am linken Zügel und schnalzt mit der Zunge. Wir müssen umkehren und den armen Bardelph holen.«
    Alduin trieb das Maultier zu langsamem Schritt an, schaffte es, den Wagen sauber zu wenden, und fuhr ein Stück weit zurück. Bardelph stand mitten auf der Straße. Er war von oben bis unten mit Schlamm bespritzt, aber er grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Nicht schlecht für den ersten Versuch«, sagte er, »wirklich nicht schlecht!«
    Dann blickte er an seinen verschmutzten Kleidern hinunter und verzog den Mund in komischer Verzweiflung. »Ich fürchte, unsere edle Kutsche wird sich in einen Schweinestall verwandeln, wenn ich wieder aufsteige. Wir sollten zu der verfallenen Hütte zurückfahren, an der wir vorbeigekommen

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