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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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während die übrigen Mädchen am Tisch eher in seinem Alter waren.
    »Natürlich, setz dich ruhig zu uns!«
    Mit einer Geste forderte Silya die Mädchen neben ihr auf etwas zusammenzurücken und Platz für ihn zu schaffen. Alduin zwängte sich zwischen sie, wobei ihn eine kleine Wunand scheu anblickte. Sie hatte sehr lange dunkle Wimpern.
    Tico grinste und klatschte in die Hände. »Wunderbar! Ich hole dir einen Teller.«
    Auch Alduin konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, obwohl ihm gleichzeitig klar war, dass es sein Ansehen bei den anderen Falknerlehrlingen nicht gerade steigern würde, zwischen den Wunand-Mädchen zu sitzen. Aber er stellte erleichtert fest, wie unverkrampft er sich bei ihnen fühlte. Das war kaum verwunderlich, schließlich waren sie vom Stamm seiner Mutter.
    »Neben dir sitzt Erilea«, erklärte ihm Silya. Sie deutete auf die Mädchen, die ihm gegenüber saßen. »Maree, Alsyna und Venda haben auch eben erst mit ihrer Ausbildung begonnen. Weiter oben am Tisch sitzen die Lehrlinge, die schon im zweiten Jahr sind. Du erkennst sie an den Brandmalen.«
    »Brandmale?«
    »Von den Feuerpeitschen!«
    Alduin schauderte. Ihm fielen die Geschichten ein, die ihm seine Mutter darüber erzählt hatte. Sie selbst hatte die Ausbildung mit der Tod bringenden Waffe abgebrochen.
    »Ja richtig, davon hat mir meine Mutter einmal erzählt.«
    »Nicht zu übersehen, dass du ein Halb-Wunand bist«, bemerkte Silya. »Dann ist deine Mutter also eine Amazone? Und dein Vater muss wohl ein Raide sein. Was für eine Mischung!«
    Sie klang eher beeindruckt als verächtlich, sodass Alduin einfach nickte, ohne darauf einzugehen, dass Aranthia eine ganz andere Lebensform bevorzugte. Schnell wechselte er das Thema.
    »Und du?«
    »Meine Ausbildung ist im Sommer zu Ende. Im letzten Jahr haben wir die Aufgabe, auf die Anfänger aufzupassen.« Sie verzog das Gesicht, lächelte aber gleich wieder. »Na ja, es ist eigentlich nicht so schlimm. Eher wie eine Reise in die Vergangenheit. Erinnert mich immer an die Zeit, als ich in ihrem Alter war. Alles war neu und man hatte keine Ahnung, ob man es wirklich schaffen würde.«
    »Werdet ihr hier in der Inneren Stadt ausgebildet?«
    »Nein, nein«, kicherte sie. »Wir üben draußen auf den Ebenen vor den Toren. Jede Menge Dauermärsche und Kampfübungen und so. Bestimmte Lektionen finden hier drin statt, aber meistens kommen wir nur zum Essen und Schlafen in die Stadt. Die Onur werden hier ausgebildet - hauptsächlich im Schwertkampf. Und die Katauren und ihre Pferde wohnen im Osten der Äußeren Stadt und halten sich fast immer dort auf - außer natürlich, wenn sie reiten.«
    »Und was ist mit den Fath?«, fragte Alduin, da sie nichts mehr sagte.
    »Ach, die sind entweder Fischer oder treiben Handel. In Friedenszeiten legen sie ihre Waffen ab - bis auf ihre Dolche, die offenbar alle immer bei sich haben. Ihre Handelswagen lassen sie von den Katauren schützen.«
    Tico stellte einen Teller mit Besteck vor Alduin hin und Alduin bediente sich von den großen Töpfen und Platten, die bereits auf dem Tisch standen. Erst jetzt merkte er, dass er halb verhungert war, und stürzte sich mit großem Appetit auf sein Essen. Er sah, dass auch die Mädchen eifrig weiteraßen. In ihrer Gesellschaft fühlte er sich fast wie zu Hause. Was die Raiden darüber dachten, konnte ihm egal sein. Schließlich hatte er jeden Grund, stolz auf seine Raiden-Herkunft zu sein, auch wenn er erst vor kurzem davon erfahren hatte. Und ebenso stolz konnte er auf den Stamm seiner Mutter sein, selbst wenn sie nicht nach den Gebräuchen der Wunand-Kriegerinnen leben wollte.
     
    Alduin hatte gerade sein Essen beendet, als Rael und ein weiterer Junge zu seinem Tisch kamen. Sie nickten Silya und den anderen Mädchen kurz zu.
    »Alduin, das ist Thaibor«, sagte Rael. »Er ist im zweiten Jahr und bringt dich zur Schriftkunde. Ich sag dir gleich, es ist ziemlich langweilig, all diese Runen mit ihren seltsamen Bedeutungen lernen zu müssen. Besonders deshalb, weil sie immer was anderes bedeutende nachdem, wie man sie zusammenfügt, aber es bleibt uns nichts anderes übrig.«
    »Ein notwendiges Übel«, bestätigte Thaibor grinsend. »Die Falkner benutzen Runen, um sich zu verständigen und sich Mitteilungen zuzuschicken. Wir haben gerade erst mit den einfachen Runen angefangen, was sie bedeuten und wie man sie schreibt, aber du wirst dich trotzdem anstrengen müssen, damit du das schnell aufholst.«
     

     
    Für den

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