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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wagenrädern und Füßen. So liefen sie im schnellen Trott auf den mit Gras bewachsenen Seiten, die für die Füße weniger ermüdend waren. Der salzige Geruch des Meeres lag in der Luft; Möwen kreisten über ihnen und stürzten sich jäh zur Oberfläche des Wassers hinunter, die in der aufgehenden Sonne glitzerte. Sie liefen in gleichmäßigem Schrittrhythmus; außer dem dumpfen Geräusch ihrer Füße auf dem Gras war so früh am Morgen nichts zu hören. Alduin versank bald in einer Art Trance, die durch sein eigenes rhythmisches Atmen verstärkt wurde. Seine wild durcheinander wirbelnden Gedanken wurden immer ruhiger und verstummten schließlich völlig. Es war, als gleite er auf dem Augenblick dahin, sicher beschützt und doch völlig ungebunden, und von irgendwo tief im Innern vernahm er eine sanfte Stimme, die eine betörende Melodie sang ...
     
    ... kreisen ... spüren ... in der Brise schweben
    ... im kristallklaren Morgen ... der Sonne entgegen
    weiter ins Dunkel, verloren ... gleiten
    am hellen Himmel ... auf Wolken reiten ...
    über tiefe Wasser und hohe Wellen
    hörst du den schrillen Falkenruf gellen
    und irgendwo einsam ... in tiefdunkler Nacht ...
    gold'ne Schwingen in voller Pracht ...
    im Flug ...
     
    Langsam verstummte der Gesang und der unbeschreibliche Augenblick verflog. Alduin kehrte sanft in die Wirklichkeit zurück und das dumpfe Stampfen der Füße auf dem Grasboden bebte durch seinen Körper.
     
    Später am Vormittag rasteten sie im Schatten eines vom Sturm zerzausten Purkabaums, der die Gabelung markierte, an der sich der Weg in den Wald von der Küste abwandte. Der Wind war aufgefrischt und am Horizont brauten sich bedrohlich schwarze Wolken zusammen.
    »Ich denke, es könnte aufregend werden, wenn wir die ganze Ladung abbekommen«, meinte Bardelph mit einem besorgten Blick auf die Gewitterwolken in der Ferne. »Wir können nur hoffen, dass die Inseln das Donnerwetter ablenken.« Er deutete auf die drei großen Inseln, die weiter südlich schützend vor der Bucht von Sanforan lagen.
    »Wie weit müssen wir noch gehen?«, fragte ein Junge, der einen Apfel aß und offenbar schon viel zu oft Jungfer Calborths Extraportionen verschlungen hatte.
    »Ungefähr noch mal dieselbe Entfernung, die wir schon zurückgelegt haben, Brentin - wenn wir die Geschwindigkeit beibehalten können. Und wir sollten jetzt so bald wie möglich wieder aufbrechen.«
    Sie packten schnell alles zusammen, denn sie hatten es eilig, den Wald zu erreichen, der einen gewissen Schutz vor dem möglichen Unwetter versprach. Der Pfad führte zunächst durch niedrige Sanddünen, auf denen nur verkrüppelte Büsche und raues Dünengras wuchsen, doch schon bald tauchte in der Ferne die dunkle Linie des Waldes auf und sie beschleunigten ihren Schritt. Am frühen Nachmittag erreichten sie die ersten Ausläufer des Waldes und ließen sich erschöpft auf die Erde fallen. Kaum einer hatte noch genug Kraft, auch nur einen Schluck aus den Wasserschläuchen zu trinken.
    »Tut mir Leid,Jungs ... das Gewitter ... zieht schnell auf ... müssen Lager bauen«, stieß Bardelph abgehackt und keuchend hervor.
    »Und was ist mit Essen?«, wollte Brentin wissen.
    »Ein paar gehen jagen ... die Übrigen bauen das Lager auf.«
    Die Jungfalkner stöhnten, als ihnen klar wurde, dass sie noch eine ganze Weile auf den Beinen bleiben mussten. Sie stolperten hinter Bardelph her, der den Weg durch die immer dichter stehenden Bäume bahnte. Endlich kamen sie am Ufer eines kleinen Sees an, dessen Oberfläche sich bereits in den ersten Böen des aufziehenden Sturmes kräuselte.
    Es war ein idealer Lagerplatz. Bardelph erteilte seine Befehle und die Jungen machten sich daran, kräftige Espenäste zu Gerüsten für die Hütten zusammenzubinden. Andere sammelten dünnes Geäst für die erste Deckschicht und die übrigen stachen Torfmoos aus der Wiese, um damit die Dächer einzudecken. Als Bardelph sah, dass sie begriffen hatten, wie die Hütten gebaut werden sollten, ließ er sie allein weiterarbeiten, rief Alduin und Rael zu sich und nahm die beiden mit auf die Jagd. Brentin erhielt den Befehl, einen geschützten Platz für das Lagerfeuer zu suchen.
    »Wir gehen auf die andere Seite des Sees. Vielleicht haben wir Glück und ein Peeri kommt zur Tränke. Wir schleichen uns so geräuschlos wie möglich an.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich ...«, begann Alduin, konnte aber vor Verlegenheit nicht weitersprechen.
    »Ob du ein wildes Tier töten kannst?«, fragte

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