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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zaubersprüche und Rituale, die vor langer Zeit die fünf Stämme zu guter Letzt aus Andaurien vertrieben haben. Durchaus möglich, dass es noch Leute gibt, die so etwas anzieht!«
    »Aber was hat denn jemand davon, einen Falken wie Rihscha zu töten?«, mischte sich Erilea ein. »Das ergibt doch keinen Sinn.«
    Darauf wusste niemand eine Antwort, aber selbst Alduin kam es immer weniger wahrscheinlich vor, dass Lotan etwas mit der Sache zu tun hatte. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er sich mit magischen Zeremonien abgab, bei denen er sich die Hände schmutzig machen würde. Außerdem war er ein hervorragender Bogenschütze und hätte daher magische Pfeile gar nicht nötig.
    »Hört mal her«, sagte Bardelph mit fester Stimme. »Ich weiß, dass Rihscha dein Falke ist, Alduin, aber ihr solltet die Nachforschungen anderen überlassen. Calborth will den Hohen Rat informieren und ich bin sicher, dass man alles unternehmen wird, um den hinterhältigen Bogenschützen zu finden. Sorge du lieber dafür, dass Rihscha gesund wird und so bald wie möglich wieder fliegen kann.«
    »Aber was ist, wenn sie noch mal versuchen, ihm etwas anzutun?«, rief Alduin. »Ich meine ... wir reden hier über dunkle Magie!«
    »Es stimmt, Calborth hat Magie nicht ausgeschlossen, aber es ist vorerst nur eine Vermutung«, gab Bardelph zu. »Selbst wenn sie zutrifft, scheint der Täter ziemlich stümperhaft vorgegangen zu sein. Ich glaube jedenfalls nicht, dass wir es hier mit einem mächtigen Zauberer zu tun haben!«
    Bardelph legte Alduin die Hand auf die Schulter und drückte sie fest und beruhigend. »Wir werden vor der Apotheke einen zweiten Wächter aufstellen. Es dürfen nur noch ganz bestimmte Personen hinein. Und wenn Rihscha wieder fliegt, müssen wir besonders vorsichtig sein. Aber ich glaube nicht, dass der Schütze dieselbe Methode ein zweites Mal anwenden wird.«
     
    Beim Mittagessen unterhielten sich die vier Falkner und die beiden Wunand leise. Sie fragten sich, was es bedeuten mochte, wenn in Nymath dunkle Magie angewandt wurde. Diese Neuigkeit hatte Twith wieder misstrauisch gegenüber Alduin werden lassen, da sich die ganze Sache offenbar gegen ihn richtete.
    »Das ist doch nicht Alduins Schuld!«, fuhr ihn Erilea aufgebracht an. »Du kannst ihn nicht dafür verantwortlich machen, dass einige Leute mit dunkler Magie herumpfuschen! Er hat niemanden dazu herausgefordert!«
    »Du glaubst doch nicht, dass alles nur Zufall ist?«, gab Twith zurück.
    »Nein, kein Zufall«, räumte sie ein. »Ich glaube schon, dass Alduin bei der Sache eine bestimmte Rolle spielt, aber er hat sie bestimmt nicht ausgelöst, vielmehr wird er sie auflösen.« Sie dachte kurz nach und lächelte Alduin entschuldigend zu, der sich bei dem Gespräch immer weniger wohl fühlte. »Schaut euch doch nur mal die reinen Tatsachen an«, fuhr sie fort. »Alduin wird von einem wilden Falken als Gefährte auserwählt. Die Falkenmutter brennt ihm ihre Krallen unauslöschbar in den Arm ein. Er hat die Gabe, mehr zu sehen als andere Falkner ...«
    »Was sagst du da?«, fiel ihr Gandar ins Wort.
    Zu spät merkte Erilea, dass sie mehr verraten hatte, als die anderen wussten. Sie warf Alduin einen schuldbewussten Blick zu und sah, dass er darüber sehr unglücklich war.
    »Oh, Alduin ... es tut mir Leid ...«
    »Lass gut sein! Lotan hat schon genug Gerüchte darüber verbreitet. Und bei dieser Sache bin ich wirklich sicher, dass er es war.« Er lächelte Erilea kurz an und erklärte dann seinen Freunden ganz offen, dass er das »zweite Gesicht« von seiner Mutter geerbt hatte. »Ich kann's offenbar nicht kontrollieren. Es kommt einfach völlig unerwartet in Träumen oder in letzter Zeit, wenn ich mit Rihscha fliege. Ich sehe nicht immer durch seine Augen. Manchmal sehe ich durch die Augen anderer Falken, aber es hat immer etwas mit dem Fliegen zu tun ...«
    »Und das ist auch damals passiert, gleich am ersten Tag?«, wollte Twith wissen.
    »Ja. Ich flog plötzlich mit einem Falkenweibchen, das versuchte sein Gelege vor einem Adler zu schützen. Sie wurde getötet, aber ich wusste damals noch nicht, wie ich die Bindung rechtzeitig auflösen konnte. Jetzt würde mir das nicht mehr passieren.«
    »Aber eins verstehe ich immer noch nicht«, fuhr Twith fort. »Was bedeutet das alles und warum versucht jemand Rihscha umzubringen?«
    »Ehrlich, ich hab keine Ahnung«, antwortete Alduin und zuckte die Schultern.
    »Warte mal«, sagte Gandar, verwirrt und nachdenklich

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