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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen Bogen in der Hand.
    Silya zuckte die Schultern und runzelte mahnend die Stirn: Alduin sollte dem Raiden nicht verraten, was sie geplant hatten.
    »Alduin, was machst du hier unten?«, rief Bardelph schon von weitem.
    »Ach, ich wollte nur mal aus der Burg raus. Ich war lange bei Rihscha, aber er schläft jetzt«, antwortete er und fügte beiläufig hinzu: »Warst du auf der Jagd?«
    Bardelph schüttelte den Kopf; er lächelte nicht mehr, sondern blickte Alduin ernst an. »Nein. Ich habe hier draußen nach Spuren gesucht. War schon gestern hier. Heute Vormittag hab ich den Bogen gefunden. Und später sah ich, dass sich Silya über einen Busch beugte. Sie hat den Pfeil entdeckt.« Er zeigte Alduin beides. »Leider tragen sie keine Erkennungszeichen. Außerdem sind sie sehr einfach gemacht. Das würde erklären, warum der Schuss nicht genauer ... du weißt schon, was ich meine.«
    »Bist du ganz sicher, dass nichts daran zu erkennen ist?«, fragte Alduin enttäuscht. »Kann ich mal sehen?«
    Bardelph zuckte die Schultern und gab ihm die Waffen. »Hier, sieh sie dir an!«
    Alduin, Erilea und Silya betrachteten Pfeil und Bogen sehr genau von allen Seiten. Sie suchten nach irgendeinem Hinweis, der den Bogenschützen verraten könnte. Von der tödlich scharfen Pfeilspitze aus Eisen abgesehen, hätten sie von jedem Kind gefertigt werden können. Offenbar hatte es sehr schnell gehen müssen. Nur eins war ungewöhnlich: Der Pfeil war mit einer Art rotbrauner Farbe bestrichen worden.
    Den ganzen Rückweg zum Falkenhaus untersuchte Alduin Pfeil und Bogen vergeblich auf irgendeine Spur hin. Schließlich gab er sie niedergeschlagen Bardelph zurück, der sie zu Calborth brachte.
    »Tut mir Leid«, sagte Silya. »Ich wollte nur schnell den Pfeil holen, aber natürlich lief ich prompt Bardelph in die Arme.«
    »Macht nichts«, versicherte ihr Alduin. »Wir hätten ja doch nicht mehr erfahren, als wir jetzt wissen - nämlich so gut wie gar nichts.«
    »Ich weiß nicht so recht«, warf Erilea ein. »Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass jemand wie Lotan eine Waffe so unfachmännisch herstellen würde. Sie sieht aus, als sei sie sehr hastig von jemandem zusammengeschustert worden, der vom Bogenschießen nicht viel Ahnung hat.«
    »Aber was ist, wenn er damit nur von der richtigen Spur ablenken wollte?«, fragte Alduin.
    »Auch wenn Pfeil und Bogen nichts von ihrer Herkunft verraten sollten, brauchte er trotzdem Waffen, mit denen er sehr genau schießen konnte. Lotan würde sicherlich auch einfache Waffen sehr präzise bauen. Ich bin erstaunt, dass der Schütze damit überhaupt treffen konnte!«
    Rael, Twith und Gandar kamen um die Ecke und Twith fragte eifrig: »Habt ihr sie?«
    »Bardelph hat zuerst den Bogen gefunden und dann Silya ertappt, die gerade den Pfeil aus dem Busch holte«, erklärte Alduin. »Aber wir haben uns die Waffen genau ansehen können.«
    »Sie wurden ganz bestimmt nicht von einem guten Schützen hergestellt«, ergänzte Silya.
    Sie hatte gerade den Satz beendet, da kam Bardelph mit grimmigem Gesichtsausdruck aus der Apotheke.
    »Was ist los? - Geht es Rihscha wieder schlechter?« Die Freunde überfielen ihn mit Fragen.
    Bardelph schüttelte den Kopf. »Rihscha geht es gut. Das ist nicht das Problem.«
    »Sondern?«, drängte Rael ungeduldig.
    »Meister Calborths Hand war noch ein wenig feucht, als er den Pfeil anfasste. Ein bisschen Farbe blieb an seinem Finger kleben ...« Er brach ab, unsicher, wie er fortfahren solle.
    »Komm schon, Bardelph«, sagte Alduin. »Er ist mein Falke, ich hab ein Recht, alles zu erfahren.«
    Bardelph blickte ihn an, während sich auf seiner Miene eine Mischung aus Zweifel, Furcht und so etwas wie Abscheu spiegelte. Er verzog das Gesicht. »Anscheinend ist der Pfeil mit etwas gefärbt worden«, meinte er zögernd. »Könnte Blut gewesen sein ...«
    Geschockt und betroffen schwiegen sie. Endlich flüsterte Erilea: »Warum sollte jemand so etwas Entsetzliches tun?«
    Bardelph seufzte; eigentlich hatte er nichts weiter sagen wollen, aber es war offenkundig, dass sie keine Ruhe geben würden, bis sie die volle Wahrheit erfuhren.
    »Calborth glaubt, dass man dem Pfeil damit magische Kräfte verleihen wollte. Wahrscheinlich ist es Vogelblut - vielleicht sogar Falkenblut, obwohl es natürlich schwer ist, das nachzuweisen.«
    »Aber das ist ja schrecklich!«, stöhnte Alduin auf. »Wer wendet denn in Nymath heute noch dunkle Magie an?«
    »Keine Ahnung. Aber denk an all die

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