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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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ihnen. Die leiblichen Eltern, an die sie sich überhaupt nicht erinnern konnte, hatten ihre Erbmasse geprägt - nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihren Geist. Während ihre Adoptivfamilie mit dem Nomadendasein zufrieden zu sein schien, schaute Rosalind sich oft die Häuser am Straßenrand an und überlegte, wie es wohl wäre, für immer an einem Ort zu leben. Sie empfand es als Erholung, mit Männern wie Stephen Ashe zu reden, deren Temperament nicht so unberechenbar wie das von Künstlern war, und manchmal träumte sie davon, einen gutmütigen Gutsbesitzer zu heiraten, um im eigenen Heim eine Familie zu gründen.
    Seufzend stieß Rosalind den Atem aus. Genausogut könnte sie von einem Schloß auf dem Mond und einem Ritter in glänzender Rüstung träumen! Die bittere Wahrheit war, daß sie höchstwahrscheinlich keine Kinder haben konnte und sich nie lang genug an einem Ort aufhielt, um solide seßhafte Männer kennenzulernen.
    Und sollte sie trotzdem einmal einen solchen respektablen Gentleman kennenlernen, würde er sie mit Sicherheit für eine verruchte Schauspielerin halten. Dieser Gedanke brachte sie zum Lachen, denn sie war weder verrucht noch eine wirkliche Schauspielerin. Und Stephen Ashe war alles andere als ein gutmütiger Gutsbesitzer!
    Ihr Lachen half Rosalind über das Bedauern hinweg, daß der aufregendste Mann, den sie je getroffen hatte, in ein, zwei Tagen wieder aus ihrem Leben verschwinden würde, bevor sie Gelegenheit hatte, ihn näher kennenzulernen.

5.   Kapitel
    Tag 81
    Stephen versuchte gerade einzuschlafen, als die ersten Schmerzen durch seinen Magen schossen. Sofort hellwach, preßte er beide Hände auf den Leib und taumelte aus dem Bett. Glücklicherweise hatte Rosalind eine Kerze brennen lassen.
    Mit dem Gefühl, als brodle in seinem Innern ein Vulkan, konnte er gerade noch rechtzeitig vor dem Nachttopf auf die Knie fallen, bevor er sich würgend übergab, von qualvollen Krämpfen geschüttelt. Herrgott, dachte er, als der Anfall endlich vorüber war, wie idiotisch, von einer Liebesaffäre zu träumen, wenn auf den eigenen Körper kein Verlaß mehr war!
    Erschöpft setzte er sich auf und wischte sich mit einem Nachthemdärmel den kalten Schweiß von der Stirn, endgültig mit der bitteren Wahrheit konfrontiert. Bis jetzt hatte er immer noch insgeheim gehofft, daß Blackmer sich irrte. Er war der Herzog von Ashburton und stand in der Blüte seines Lebens. Wie sollte er da todkrank sein? Doch nach dieser bisher schlimmsten Attacke war ihm klar, daß das Schicksal sich durch nichts erweichen lassen würde. Ein relativ junger Herzog konnte dem Sensenmann ebenso zum Opfer fallen wie ein bettelarmer Greis.
    Tod, sei nicht stolz - und nennt auch mancher dich sehr stark und furchtbar. Im Augenblick vermochten John Donnes Worte Stephen nur ein bitteres Lächeln zu entlocken. Irgendwann würde ihn ein solcher demütigender Anfall auch in der Öffentlichkeit ereilen, und gleichgültige Fremde würden dieses menschliche Wrack neugierig angaffen! Im Angesicht des Todes begriff er, daß der Stolz - eine der sieben Hauptsünden - ihn fest im Griff hatte.
    Obwohl er nie das Bedürfnis verspürt hatte, mit seiner  Abstammung und seinem Reichtum zu prahlen, verabscheute er es, Schwächen zu offenbaren. Sobald die Krankheit sich nicht mehr verheimlichen ließ, würde er notgedrungen Demut lernen müssen, aber wenn er jetzt möglichst schnell nach Ashburton Abbey zurückkehrte, würde wenigstens niemand außer einigen Dienstboten seinen körperlichen Verfall sehen. Ein Quentchen Würde sollte doch sogar einem Sterbenden vergönnt sein!
    Von den Schmerzen noch halb benommen, stand er mit weichen Knien auf. Es wäre sinnlos, weitere Opiumpillen zu schlucken - sein Magen würde rebellieren. Aber er mußte seinen quälenden Durst löschen. Hatte Rosalind nicht etwas von Milch erwähnt? Er entdeckte den Krug auf der Kommode, füllte einen Becher mit dem kühlen Trank und nippte vorsichtig daran. Jeder Schluck linderte das Sodbrennen, und er leerte den ganzen Krug, bevor er sich wieder im Bett verkroch. Milch gehörte von klein auf zu seinen Lieblingsgetränken, und seit dem Ausbruch seiner Krankheit konsumierte er dreimal mehr als früher von der labenden Flüssigkeit.
    Es gelang Stephen, wieder einzuschlafen, aber diesmal waren ihm keine schönen Träume vergönnt.
    Morgensonne flutete ins Zimmer, als er aufwachte, aber er sah trotzdem alles grau in grau. Resigniert sagte er sich, daß an eine Liaison mit

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