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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Knochen geräumt, und nur die Umrisszeichnung dessen, was Eddie einst gewesen war, wäre übrig geblieben.
    Jim hatte keine Ahnung gehabt, wohin sie gehen sollten, aber dann war Hund vor ihnen aufgetaucht … und hatte sie zu einem verlassenen, zweistöckigen Gebäude geführt.
    Daraufhin hatte Jim Adrian und das Tier zurückgelassen, um den Toten zu bewachen, und war ins Hotel zurückgekehrt, hatte ihren ganzen Kram zusammengepackt und in den Pick-up geladen. Er hatte in gewisser Entfernung in einer Tiefgarage geparkt und war mit allen möglichen Plänen zurückgekehrt, wo sie sich verstecken und wie sie die anderen Fahrzeuge abholen konnten, die noch vor dem Marriott standen.
    Letztendlich allerdings hatte er eine Ewigkeit nur herumgesessen und Adrian betreut, denn der Kerl hatte ausgesehen, als bräche er jeden Moment zusammen.
    Über kurz oder lang hatten sie sich trotzdem für einen Unterschlupf entscheiden müssen, und Jim war zu dem Schluss gekommen, dass seine alte Wohnung vorläufig der beste ihnen zur Verfügung stehende war. Und Adrian war kommentarlos mitgekommen, was wahrscheinlich kein so gutes Zeichen war – er war sichtlich noch völlig betäubt. Ewig konnte das nicht anhalten, und was käme dann? »Biblisch« würde das Ausmaß seiner Reaktion nicht annähernd beschreiben.
    Jim entriegelte die Klappe der Ladefläche und ließ sie herunterfallen. »Willst du …«
    Adrian sprang mit einem Satz hoch und landete geschmeidig neben Eddie. Er hob seine eingehüllten Überreste auf, stieg von der Ladefläche und lief zur Seitentür. »Kannst du uns aufmachen?«
    »Klar doch.«
    Mit Hund an der Spitze ging Jim zum Ausgang, öffnete, und dann stiegen alle drei die Außentreppe hoch. Oben knackte er die Tür in Sekundenschnelle mit einem Dietrich und trat beiseite, um Adrian vorzulassen.
    Das schmale Bett stand noch genauso da wie bei Jims Abreise, die Decke noch zerknüllt von der letzten Nacht, die er darin – schlecht wohlgemerkt – geschlafen hatte. Und jawohl, Geld und Schlüssel lagen unangetastet in der Küche. Ein Sofa stand unter dem Panoramafenster, die dünnen Vorhänge waren zugezogen. Es roch schwach nach Heu, aber das würde nicht so bleiben.
    Nicht mit Eddie in der Nähe.
    Jim wusste, dass es keinen Grund gab, diese Wohnung nicht zu nutzen. Matthias befand sich bis in alle Ewigkeit in Devinas Seelenbrunnen, er stellte also keine Bedrohung mehr dar, und der Rest der X-Ops war mit Sicherheit hektisch damit beschäftigt, das Vakuum in der Führungsetage zu füllen, das er hinterlassen hatte. Außerdem hatte Jim nur mit seinem ehemaligen Chef ein Problem gehabt.
    Den er in der letzten Runde nicht hatte retten können.
    »Hier hinten gibt es einen Verschlag.« Jim ging in die Küche.
    Neben dem Kühlschrank war eine schmale, halbhohe Tür, die in ein niedriges, mit Rigips verkleidetes Kabuff unter dem Dach führte. Er drehte die Birne an der Decke ein und trat aus dem Weg.
    Als Adrian in die Hocke ging und seine Last in den Verschlag trug, zog Jim eine der Küchenschubladen auf und holte ein langes Messer heraus.
    Ohne zu zögern, legte er die Klinge auf seine Handfläche und schnitt in die Haut hinein.
    »Autsch«, zischte er.
    Adrian kroch rückwärts aus dem Kabuff. »Was machst du da?«
    Hellrote, schimmernde Tropfen fielen als schmale Spur auf den Boden, als er zu Eddie ging. Um die Wahrheit zu sagen, wusste er selbst nicht ganz genau, was hier vor sich ging, aber seine Instinkte leiteten ihn, zogen ihn weiter, bis er seine blutende Hand auf die Innenseite der niedrigen Tür gelegt hatte … sowie auf den Toten selbst.
    Bevor er seine tropfende Hand zurückzog, schwor er: »Ich lasse keinen gefallenen Soldaten zurück. Du bleibst bei uns – bis du zu uns zurückkehrst. Darauf kannst du deinen Arsch verwetten.«
    Damit schloss er die Tür und sah Adrian an, der sich mit dem Rücken an das Waschbecken gelehnt hatte und sich darauf mit den Händen abstützte. Der Engel starrte das Linoleum an, als wären es Teeblätter … oder eine Landkarte … oder ein Spiegel … oder vielleicht auch gar nichts.
    Wer wusste das schon.
    »Ich muss wissen, wo du stehst«, sagte Jim. »Willst du bei ihm bleiben oder weiterkämpfen?«
    Leere Augen lösten sich vom Fußboden. »Das hätte nicht passieren dürfen. Er wäre damit besser klargekommen.«
    »Es gibt keinen guten Weg, damit umzugehen. Und ich werde dich zu nichts überreden. Wenn du nur trauern möchtest, kannst du das von mir aus gerne tun. Aber ich

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