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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Police Department gezählt waren.
    Schweigend liefen sie zurück zur Mordkommission, und als sie die Tür zu ihrer Abteilung aufstießen, steckte jeder einzelne Kollege den Kopf um die grauen Trennwände zwischen den Arbeitsplätzen.
    Veck sah keinen Grund, um den heißen Brei herumzureden. »Im Dienst. Allerdings nicht mehr am Kroner-Fall. Mit Reilly.«
    Reihum wurde genickt, und er war echt froh, dass die Leute cool reagierten. Aber es waren eben auch anständige Leute, die für kleines Geld einen harten Job erledigten, und für Blödsinn blieb da nicht viel Zeit übrig. Außerdem hatte er sich viel Respekt verdient, indem er den Paparazzo ausgeknockt hatte.
    Als alle sich wieder ihrer Arbeit zuwandten, schlug José ihm auf die Schulter und setzte sich an seinen Schreibtisch.
    Veck vergeudete keine Zeit. Er pflanzte sich auf seinen Stuhl, loggte sich in den PC ein und checkte seine E-Mails.
    Ungeklärte Fälle, was? Das war ein ziemlich weites Feld.
    In der Datenbank der Abteilung rief er sämtliche Vermisstenanzeigen auf. Die ja streng genommen ungeklärte Fälle waren, nicht wahr, vorausgesetzt, sie waren eben noch nicht abgeschlossen. Dann startete er eine Suche, lehnte sich zurück und ließ den Computer sein Ding machen. Dass er als Auswahlkriterien Frauen zwischen sechzehn und dreißig eingegeben hatte, die in den vergangenen … sagen wir mal drei Wochen verschwunden waren? Als Kroner hier in der Gegend sein Unwesen trieb?
    Was für ein Zufall.

Sieben
    Um zwölf Uhr verließ Reilly das Polizeirevier und machte sich auf den Weg in die Innenstadt. Es war ein herrlicher Tag, die Aprilsonne so hell und warm, dass sie etwas von der Frische der zwölf Grad kalten Luft verscheuchte. Reilly war nicht die Einzige, die das Wetter ausnutzte; scharenweise drängten sich die Leute auf Bürgersteigen und Fußgängerübergängen und behinderten den Verkehr, indem sie mit ihren Kaltgetränken oder Eiswaffeln durch die Gegend bummelten oder sich ihr Mittagessen mit zu einem Brunnen oder einer Parkbank nahmen.
    Nach sechs Monaten eisiger Dunkelheit lechzte der Norden von New York nach einem Anzeichen dafür, dass der Winter endlich aufgab – und diese wunderschöne Mittagsstunde durfte nicht verschwendet werden.
    Vordergründig machte Reilly eine Pause, weil sie den Kopf freibekommen wollte, ehe sie Veck wieder begegnete. Ihre Schritte allerdings hatten eine Richtung und ein Ziel, über die näher nachzudenken sie sich strikt weigerte.
    Das Galleria-Einkaufszentrum war eines von vielen Projekten, die Innenstadt wieder neu zu beleben, aber im Gegensatz zu so vielen anderen hatte es tatsächlich Erfolg gehabt. Verankert wurde es von einem Macy’s-Kaufhaus und einem nagel neuen Barnes-and-Noble-Buchladen, und es erstreckte sich über vier Blocks von Bürogebäuden aus den Zwanzigerjahren, die zur Fußgängerzone umgewandelt, einheitlich renoviert und zum Hort mittäglicher Shopping-Therapie für Tausende von Schreibtischtätern wie Reilly geworden waren.
    Nur dass sie, im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen, zum ersten Mal an den Schaufenstern voller Körperpflegeutensilien, Mode und …
    Als sie vor dem nächsten Geschäft stehen blieb, musste sie vor lauter rosa Glanz, der durch die Scheiben fiel, blinzeln.
    O nein. Neinneinnein. Das war nicht ihr Ding.
    Eine Frau kam mit zwei großen Tüten an den Handgelenken und einem Lächeln so breit wie eine Autobahn heraus.
    »Schlussverkauf!«, sagte sie zu Reilly. »Hurra!«
    Ihre Stimme klang so hoch, als hätte sie Helium eingeatmet. Wobei das möglicherweise auch daran lag, dass sie offenbar eine Korsage unter dem Mantel trug.
    Reilly schüttelte den Kopf. Schlussverkauf hin oder her, das war nicht ihr …
    Und schon stand sie im Laden.
    Du großer Gott. So viel Unterwäsche an einem Fleck hatte sie noch nie in ihrem Leben gesehen.
    Victoria’s Secret war nichts für schwache Nerven … oder dicke Hinterteile, fürchtete sie und überlegte, wann genau sie eigentlich zum letzten Mal Sport gemacht hatte.
    Auf der Highschool. Nein … vielleicht auch auf der Grundschule.
    Junge, Junge, diese ganze zarte Spitze war wirklich einschüchternd. Genau wie die auf Überlebensgröße aufgeblasenen Bilder der Photoshop-Models.
    Und um die Sache noch zu verschlimmern, wimmelte es in dem Laden von Frauen, die nicht zu Reillys Spezies gehörten. Lauter aufgetakelte Mädels Anfang zwanzig, die Tangas und Balconette- BH s und geschlitzte Dieses und Jenes an sich rafften. Selbst das bequeme,

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