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Fallera

Fallera

Titel: Fallera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Juretzka
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du dich davon getrennt hast, bleibt dir, wenn's hart auf hart kommt, nur noch, was die Gegend so bietet. Und das wäre . Hart auf hart ...
    »Ist das alles?«, fragte Frau Doktor, und ich nickte unter Anstrengung.
    Du könntest es wie einen Felssturz aussehen lassen .
    Auf einen Wink hin trat Wurstauge vor und klopfte mich ab.
    Ein aus der Wand gelöster Geschosshagel, ähnlich dem, der die Armee der Verdammten erledigt hat .
    »Hm«, machte Wurstauge, »was ist denn das?« Und er presste gegen etwas Hartes in meinem Rücken, gehalten vom Hosengürtel.
    Zu den vielen Dingen, die ich nie im Leben sein wollte, gehören, an prominenter Stelle: V-Mann für die Polizei, und, nicht weit dahinter, Handy-Halter. Und Menden geht hin und verwandelt mich im Laufe von nur einer Stunde in beides. Ich musste jeck geworden sein.
    Ich holte es hervor, zeigte es kurz in die Runde und wollte es wieder einstecken. Doch nein.
    »Auch das werden Sie abgeben müssen«, befand Frau Doktor.
    »Die Mitnahme elektronischer Kommunikationsmittel ist Straftätern wie Patienten untersagt«, befand Herr Doktor. »Kristof, ich werde das Gefühl nicht los, dass Sie Ihren Vertrag nicht ein einziges Mal durchgelesen haben. Oder steckt mehr dahinter? Sie machen mir nicht den Eindruck, als ob Sie wirklich an einem positiven Gutachten am Ende dieses Experimentes interessiert seien. Was ist dann Ihr wahres Interesse?«
    Piepenkopp, Wurstauge, Herr und Frau Doktor, alle starrten mich intensiv an, und dieses komische Gefühl einer Verhörsituation, die >warm< zu werden beginnt, kitzelte meine
    Haarwurzeln. Mit einer linkischen Bewegung platzierte ich das Handy auf dem Tischchen, machte einen Schritt zurück und murmelte, mit niedergeschlagenen Augen:
    »Mutter.« Das fiel mir umso leichter, als mir klar wurde, dass alles, was sie mir abknöpften, irgendwo in einem Zelt verstaut werden würde, inmitten lauter beweglicher und mehr oder weniger frei zugänglicher Habe. Egal was passieren sollte, mein Beil und mein Handy wären nur ein paar energische Handgriffe entfernt.
    Angekündigt von einem, kurzen, keuchenden Husten, erschien Alexander Igel im Zelteingang mit meiner restlichen Ausrüstung, Schlafsack inklusive.
    »Legen Sie alles hierhin, Alexander, ich möchte die Sachen persönlich durchsuchen.«
    Alexander tat, wie ihm befohlen, und packte meinen Kram auf ein zweites Tischchen zu Frau Doktors Rechten, und sie nickte leutselig.
    Noch ein Aspirant auf vorzeitige Entlassung.
    Mit scharfem Klacken, unter Scharren von Füßen, Keuchen ... Scharren von Füßen ... Keuchen ... Keuchen und Husten ... Gestern Nacht, draußen, vor dem Zelt . Während ich irgendwo festhing zwischen Schlaf und .
    »Nichts.« Alles Durchwühlen meines Eigentums schien nicht das gewünschte Ergebnis gebracht zu haben. Was immer das gewesen sein mochte.
    »Kristof, Sie sind der Einzige in dieser Gruppe, der ein Interesse hat an diesen Tabletten. Sie sind erwiesenermaßen drogenabhängig. Wo haben Sie die Beute Ihres Einbruchs letzte Nacht versteckt?«
    Plötzlich, das erste Mal, seit ich hier vor dem Zelttribunal erschienen war, war ich auch tatsächlich da. Anwesend.
    »Welche Tabletten? Welche Beute?«, fragte ich.
    »Das müssten Sie doch wohl am besten wissen!«, kam es schneidend zurück.
    »Die Rohypnol«, sagte ich und Mann, mir wurde warm. »Sagen Sie nicht, Sie haben sich die Rohypnol klauen lassen!«
    »Nun tun Sie nicht so unschuldig!« Wütend griff die Ärztin nach ihrem Koffer und wies mit anklagender Miene auf die beiden Schlösser, die jemand aufgehebelt hatte. Mit einem Löffel, einer Gabel, einem Käsemesser, Fünfmarkstück, mit 'nem Halbsteifen, wenn es sein musste.
    Ich dachte nach. Hektisch.
    »Haben Sie noch irgendein anderes Schlafmittel dabei?«, fragte ich, weil das in diesem Augenblick meine einzige Sorge war.
    »Ja ist das denn zu glauben? Haben Sie noch nicht genug?!«
    »Sie verstehen nicht«, sagte ich. »Ich war nicht an Ihrem Koffer.«
    »Na, alles andere aus Ihrem Munde hätte mich jetzt aber überrascht.«
    »Und ich brauche Schlafmittel. Ich schlafe sonst nicht. Ich übermüde. Und übermüde. Und wenn ich dann tatsächlich wegsacke, kann es vorkommen, dass ich schlafwandle.«
    »So wie letzte Nacht? Als Sie hier in mein Zelt gewandelt sind?«
    »Sie verstehen nicht«, versuchte ich es noch mal, doch es hatte keinen Zweck.
    »Mal ehrlich«, fragte Sigismund Piepenkopp und begleitete mich ein paar Schritte, bis zum Eingang meines Zeltes.
    »Hast du

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