Falling in love
College war das?«
»The New School.«
»Florida State hat dasselbe gefragt!«
»Alter«, sagt Mike. »Haben die nichts Besseres zu tun?«
»Soll ich euch erklären, wie man einen vernünftigen Aufsatz schreibt?«, setzt Laila an.
Heute gibt es Zwiebelringe. Tobey und ich greifen im selben Moment nach dem Senf. Während wir die Packungen aufreißen, schauen wir uns verwundert an.
Ich beobachte, wie Tobey den Senf auf seinen Teller drückt. »Wofür brauchst du den?«, frage ich.
»Dafür.« Tobey nimmt einen Zwiebelring und versenkt ihn in der gelben Paste.
Ich sage: »Das kann nicht sein.«
»Ist aber so.«
»Es kann nicht sein, dass du deine Zwiebelringe mit Senf isst.«
»Klar kann das sein. Aber es kann nicht sein, dass du deine Zwiebelringe mit Senf isst.«
»Und warum nicht?«
»Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen an einem Tisch ihre Zwiebelringe mit Senf essen, ist einfach zu gering. Dann wäre es genauso gut möglich, dass die Stratosphäre Feuer fängt.«
»Und dann wird es heiß.«
»Superheiß.«
»Habe ich das richtig verstanden?«, sagt Laila. Die anderen haben dieses denkwürdige Ereignis nicht mitbekommen. »Du willst Schauspieler werden?«
»Auf jeden Fall.« Josh grinst breit.
»Das ist dein Plan.«
»Ganz genau.«
»Und hast du auch einen Plan B?«
»Laila, wie findest du John Mayer?«
Laila zögert einen Moment. »Ziemlich gut.«
»Kennst du diesen einen Song, in dem es heißt They love to tell you stay inside the lines?«
»Ja?«
»Und weißt du auch, wie es dann weitergeht?«
Laila wird immer unsicherer. »Nein?«
»That something’s better on the other side.«
Laila lächelt. »Der Punkt geht an dich.«
Josh ist total aufgedreht. »Will jemand Kuchen?«, fragt er.
»Nein danke«, sagt Maggie.
»Hmm… na dann… kann ich dir was anderes mitbringen?«
Maggie schaut zur Tür, als wolle sie jeden Moment die Flucht ergreifen. »Äh… nein.«
»Wirklich nicht?« Josh schaut sie hoffnungsvoll an.
»Ich bin satt«, sagt Maggie. Ich habe das Gefühl, dass sie Josh langsam ins Herz schließt. Mit Rick hat sie Schluss gemacht, weil er nur das eine wollte. Außerdem hat er nur noch vorm Computer gesessen und sich überhaupt nicht mehr gemeldet. Josh dagegen liest Maggie jeden Wunsch von den Augen ab. Sogar von der Sache mit ihren Eltern hat sie ihm erzählt. Allerdings ist Josh nicht ihr Typ, deshalb will sie ihre Gefühle nicht wahrhaben. Aber gegen solche Gefühle ist man machtlos, das weiß ich mittlerweile. Und dann ist es egal, was für ein Typ der andere ist.
Ich suche Maggies Blick. Geht es ihr schon wieder etwas besser? Sie zwinkert mir zu.
Jetzt steht auf der Serviette:
Machen wir dieses Wochenende eigentlich unseren Ausflug?
Unter einem Ausflug verstehen wir Folgendes: Wir fahren auf den Highway und nehmen irgendeine Ausfahrt. An einer Raststätte essen wir Junkfood und dann besichtigen wir die nächstgrößere Stadt. Ich finde das super.
Zuerst denke ich an diese komplizierte Matheaufgabe, die wir bis nächste Woche lösen müssen, und an den restlichen Hausaufgabenberg, der mich am Wochenende erwartet. Aber dann fällt mir ein, wie unglücklich ich immer bin, wenn das Leben an mir vorbeizieht. Wenn die Erde sich dreht und ich mich keinen Zentimeter bewege. Und außerdem ist am Wochenende Valentinstag.
Als ich die Serviette wieder zu Tobey schiebe, steht darauf:
Wann können wir los?
38. Kapitel
Zimmer 523: Jetzt oder nie
14. Februar, 18.41 Uhr
Im Short Hills Hilton habe ich ein Zimmer reserviert. Ich habe Sara nicht verraten, wohin wir fahren. Ich habe sie nur gebeten, sich eine Ausrede für die Nacht einfallen zu lassen. Sie hat ihrer Mom gesagt, dass sie bei Maggie übernachtet, und meine Eltern denken, dass ich bei Mike bin. Niemand weiß, dass Sara und ich heute zum ersten Mal eine Nacht miteinander verbringen.
Vielleicht wird Sara mich für meine Idee hassen, dann muss ich mich wahrscheinlich wirklich bei Mike einquartieren. Aber das glaube ich nicht.
»Nicht blinzeln«, sage ich.
»Ist es noch weit?« Sara rutscht auf dem Beifahrersitz hin und her. Mit der einzigen Krawatte, die ich besitze, habe ich ihr die Augen verbunden.
»In zehn Minuten sind wir da.«
Sara kichert. »Und wo sind wir dann?«, sagt sie mit einer Stimme, mit der sie mich weichklopfen will.
»Noch zehn Minuten«, wiederhole ich. »Mehr sage ich nicht.«
Ich parke ein, nehme unsere Rucksäcke von der Rückbank und öffne die Beifahrertür. Soll ich Sara die
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