Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Falling in love

Falling in love

Titel: Falling in love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
Vom Netzwerk:
dieser eifersüchtigen Ziegen? Eigentlich möchte ich Tobey vertrauen.
    Ich schließe den Spind ab und drehe mich um. Und in diesem Moment sehe ich sie.
    Cynthia.
    Sie kommt direkt auf uns zu.
    Ich lasse Tobey nicht aus den Augen, aber er verhält sich ganz normal. Keine ungewöhnliche Reaktion, kein Blinzeln oder Rotwerden.
    »Hi Tobey«, sagt Cynthia, als wäre ich Luft.
    »Äh… hallo.«
    »Wie geht’s dir?« Sie ignoriert mich total.
    Tobey verdreht die Augen. »Wir wollten eigentlich gerade…«
    »Tobey«, fällt ihm Cynthia ins Wort, »erinnerst du dich noch an den vergangenen Frühling? Als wir mit dem Kajak unterwegs waren? Das müsste jetzt genau ein Jahr her sein…«
    »Und?«
    »Ich habe eben daran denken müssen…«
    Die beiden sehen sich an. Der Blick dauert nur eine Sekunde, aber ich spüre die Geschichte dahinter.
    »Schön… aber wir müssen jetzt los.«
    »Meinetwegen«, sagt Cynthia. »Aber du musst mir nicht immer die kalte Schulter zeigen. Letztes Jahr warst du nicht so unterkühlt.« Sie stolziert davon.
    Ich habe mich immer gefragt, ob man wirklich vor Wut kochen kann oder ob das nur so eine Redensart ist. Jetzt weiß ich, dass das geht.
    »Was war das denn?«
    »Wahrscheinlich ein Aussetzer. Passiert in ihrer Familie häufiger.« Es ist ganz klar, dass Tobey nur so lässig tut.
    »Was war letztes Jahr?«
    »Nichts.«
    »Sag schon«, sage ich, »hast du mit ihr geschlafen? Habt ihr es in einem Kajak miteinander gemacht?«
    Tobey sieht sich um. »Muss das unbedingt in der Schule sein?« Was soll das? Sonst kümmert er sich doch auch nicht um die anderen.
    »Habt ihr miteinander geschlafen oder nicht?«
    Tobey seufzt. Er will mich in den Arm nehmen, aber ich weiche zurück.
    »Und?«
    Er braucht jedoch nichts mehr zu sagen. Seine Augen verraten ihn. »Nur ein paar Mal… aber, ja, wir haben miteinander geschlafen.«
    Es war wirklich Cynthia. Meine Beine beginnen zu zittern. Schlimmer geht’s nicht. Sie geht mit jedem ins Bett, seit sie vierzehn ist – und das wissen alle. Aber sie ist atemberaubend. Sie ist sexy. Jeder Typ will sie rumkriegen. Gegen sie habe ich keine Chance.
    »Aber du hast gesagt…«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe. Und es tut mir leid.« Tobey will meine Hand nehmen, aber ich ziehe sie weg. »Ich wollte dich nicht verletzen. Mir ist klar, was du von Cynthia hältst.«
    »Warum hast du gelogen?«
    »Weil ich wusste, dass du so reagieren würdest. Ich dachte…«
    »In diesem Song ging es also um Cynthia? Um diese Schlampe?«
    »Du hast mein Notizbuch gelesen?«
    Jetzt ist es raus. Tobey hat gelogen und ich habe geschnüffelt. Aber das heißt noch lange nicht, dass wir quitt sind.
    »Da stehen Dinge drin, die du angeblich bisher nur für mich empfunden hast.«
    »Damals dachte ich, dass ich so empfinde. Erst jetzt ist mir klar geworden, was diese Worte wirklich bedeuten.« Tobey versucht wieder, meine Hand zu nehmen, aber ich ziehe sie erneut weg. »Alles, was ich dir gesagt habe, habe ich so gemeint. Cynthia hat mir nichts bedeutet.«
    »Ich verstehe nicht, wie du mit jemandem schlafen konntest, der dir nichts bedeutet.«
    »Bei Männern ist das halt anders.«
    »Ach so! Und wenn wir miteinander schlafen, bedeutet dir das auch nichts.«
    »Natürlich bedeutet mir das was! Bei dir…«
    »Weißt du, was?« Ich kann mich nicht erinnern, jemals so wütend gewesen zu sein. »Ich habe meine Meinung geändert. Ich will nichts mehr davon hören.«
    Ich drehe mich um und renne weg. Nicht zu fassen, dass Tobey wie alle anderen Typen ist. Dass er beliebig durch die Gegend poppt. Und ich dachte, er wäre was Besonderes. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Tobey ist wie jeder andere. Er will nur das eine.
    *
    Zu Hause lege ich die CD von Sade ein und stelle By Your Side auf Endlosschleife. Ich heule eine halbe Ewigkeit. Dann klingelt das Telefon und ich hoffe, dass Tobey dran ist.
    »Ich bin’s«, sagt Tobey, »können wir reden?«
    »Na schön.«
    »Es tut mir leid.«
    Ich warte. Diese vier Wörter reichen einfach nicht.
    »Hallo?«
    »Ja?«
    »Es tut mir leid.«
    »Ich gratuliere.«
    »Kannst du mir erklären, warum du so wütend bist?«
    Warum kapiert Tobey das nicht? Ansonsten versteht er mich doch auch immer. Und ich habe keine Lust, ihm die Sache zu erklären. Natürlich bin ich eifersüchtig. Obwohl das total bescheuert ist. Tobey hatte auch vor mir schon ein Leben, damit muss ich mich abfinden. Aber ich kann nicht ändern, dass ich sauer bin.
    »Jetzt nicht«, sage

Weitere Kostenlose Bücher