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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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ist ein neunzehnjähriger Knabe. Den Thron von Glaeba zu erschleichen erforderte die Fertigkeiten einer schamlosen Dirne, nicht die eines Prinzen.«
    »Da tust du deiner Schwester aber bitter Unrecht, Tryan«, rügte Jaxyn. »Ich bin sicher, Elyssa könnte mühelos jede Dirne an Schamlosigkeit übertreffen, wenn der Anlass es erfordert. Und seit wann bist du ein Prinz?«
    »Meine Mutter ist Kaiserin über die fünf Reiche.«
    Jaxyn war nicht beeindruckt. »Du kannst ja noch mal Cayal fragen -da er ein echter Prinz ist, sollte er es genauer wissen -, aber ich fürchte, so ein selbst gestrickter Titel macht dich noch lange nicht zum Prinzen.«
    Bevor Tryan darauf etwas erwidern konnte, beugte sich Elyssa vor. »Du hast Cayal gesehen?«
    Jaxyn betrachtete sie ein Weilchen prüfend, dann wandte er sich mit einem tiefen Seufzer kopfschüttelnd an ihren Bruder. »Gezeiten, schwärmt sie etwa immer noch für diesen lebensmüden Schlappschwanz?«
    »Ich schwärme nicht für ihn«, protestierte Elyssa, während Tryan zustimmend in Jaxyns Richtung nickte. »Ich wüsste nur gern, wo sich alle aufhalten, das ist alles.«
    »Tja, Süße, wenn du ihn suchen willst, frag Maralyce. Als ich den unsterblichen Playboy zuletzt sah, versuchte er sich aus einem Berg auszubuddeln, den ich ihm auf den Schädel krachen ließ.«
    »Also ist Cayal weg vom Fenster?«, fragte Tryan und setzte sich etwas aufrechter.
    »Für den Augenblick schon«, bestätigte Jaxyn. »Du schuldest mir was, Tryan.«
    »Abwarten. In der Zwischenzeit will ich meine Verlobte zurück.«
    »Keine Sorge. Hawkes kümmert sich darum. Ich habe ihm bereits gesagt, er soll alles andere stehen und liegen lassen, bis sie entweder auftaucht oder wir Beweise haben, dass sie gar nicht hier ist.«
    »Sehr aufmerksam von dir, Jaxyn.«
    »Wenn du mir nicht ins Handwerk pfuschst, Tryan, dann funke ich dir auch nicht dazwischen.« Jaxyn erhob sich und lächelte seine Gäste an, als wäre er nichts als ein freundlicher Gastgeber, der zwei Ehrengäste in Glaeba willkommen hieß. »Und wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigen wollt, ich möchte die künftige Königin aufsuchen und ihr empfehlen, beim Abendessen die Contenance zu wahren. Denn was würde es für einen Eindruck machen, wenn unsere neue Königin die caelische Delegation mit dem Tafelservice bewirft, sobald sie merkt, wer ihr seid?«
    »Sag dieser anmaßenden kleinen Hure einfach, sie soll ihren Mund halten«, empfahl Tryan und stand auf. »Dann kommen wir alle prächtig miteinander aus.«
    »Ich werde ihr deine Komplimente bestellen«, sagte Jaxyn. »Und ich bin sicher, dass sie sich einsichtig zeigt. Schließlich werden wir ja Nachbarn, wenn wir erst deine kleine Prinzessin gefunden haben, nicht wahr?«

51
     
     
    Von der felsigen Böschung aus, welche die Zeltstadt von drei Seiten umgab, sah Cayal zu, wie die Karawane sich der Oase von Tarask näherte. Zwischen den sprudelnden Quellen und dem Schutzwall des Felskamms bildete die Oase einen natürlichen Rastplatz für Reisende, die das weite karge Landesinnere von Torlenien durchquerten. Und diese Siedlung war das einer richtigen Stadt Ähnlichste, was die Große Binnenwüste zu bieten hatte.
    Die ankommende Karawane war verhältnismäßig klein, nicht mehr als zwanzig bis dreißig Kamele, und nur die Hälfte von ihnen trug Reiter. Die übrigen waren Lasttiere, die Wasser, Lebensmittel, Schutzdächer und Zeltstangen trugen. Da er Bryndens Vorliebe fürs Asketische kannte, vermutete Cayal, dass die Karawanenführer die Reisenden nur mit dem Allernötigsten ausgestattet hatten. Sie waren schließlich Akolythen, die sich anschickten, dem Weg der Gezeiten zu folgen. Niemand unternahm diese Reise, der nicht bereit war, auf alle weltlichen Annehmlichkeiten zu verzichten.
    Das war auch der Hauptgrund dafür, dass Cayal sich entschlossen hatte, vor der Karawane her zu reisen, statt sich ihr anzuschließen. Er war nicht im Mindesten bereit, auf weltliche Annehmlichkeiten zu verzichten, noch brauchte er eine Karawane, die ihn führte. Cayal wusste, wo sich Bryndens Abtei befand. In der Vergangenheit war er schon unzählige Male dort gewesen.
    Aber bei diesen Gelegenheiten war er eingeladen gewesen. Sogar willkommen. Dieses Mal jedoch war es etwas heikel, Bryndens Versteck aufzusuchen.
    Ein Problem, dessen Lösung er sich nahe glaubte, als die Karawane näher kam und er zwei verschleierte Frauen erspähte, die am Ende der Gruppe ritten. Natürlich konnte er nicht erkennen, wer es

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