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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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widerstehen konnte -, war nicht erwiesen. Viele der Geschöpfe hier im Verborgenen Tal waren der Bruderschaft durch ihren rebellischen Geist aufgefallen, aber ehe sie nicht einem Unsterblichen begegnet waren und ihm widerstanden hatten wie Warlock und Boots, war niemand wirklich sicher, ob sie echte Arks waren oder nur mutmaßliche. Das war ein ernüchternder Gedanke, der ihre Lage noch gefährlicher machte. Die Bruderschaft baute eine geheime Armee aus Arks auf, aber ohne jede Gewähr, dass sie nicht die Seite wechseln und alles verraten würden, sobald ihnen ein Unsterblicher das befahl.
    »Aber ich bin kein Mensch«, insistierte War lock. »Ich bin ein Crasii.«
    »Und damit in den Augen der Mehrheit der Menschen ein Tier«, erinnerte ihn Phydeau.
    »Mein Herr hat mich immer mit Respekt behandelt.«
    »Respekt? Gezeiten, Kumpel! Warum, glaubst du, geben sie uns die Namen von Haustierchen? Aus Rücksicht auf unsere Gefühle?«
    »Ich habe an diese Frage nie einen Gedanken verschwendet.«
    »Das solltest du aber«, versetzte Phydeau streng. »Hast du je einen Menschen seinen Stammbaum so stolz verkünden gehört wie du deinen?«
    »Ich bin nun mal Warlock«, beharrte er stur. »Ich kann das nicht ändern. Ich will es auch nicht ändern.«
    Phydeau schüttelte den Kopf. »Du wirst nicht länger Warlock genannt. Warlock ist ein Name, den man einem Hund gibt. Du bist Cecil Segura. Cecil wird dein Vorname sein und Segura dein Nachname, denn so hieß dein Vater. Von jetzt an wirst du so genannt werden.«
    »Ich wünsche Warlock genannt zu werden.«
    Der alte Crasii hatte gelächelt und Warlock auf die Schulter geklopft. »Es ist ein guter Name, Cecil. Du wirst dich daran gewöhnen.«
    »Ich bin Warlock.«
    »Deine Gefährtin hat keinen Kummer wegen ihres neuen Namens.«
    Er verstand nicht sofort, wen Phydeau meinte, so neu war die Vorstellung einer Gefährtin in seinem Bewusstsein. Als er begriff, war er schockiert. »Ihr habt Boots einen neuen Namen verpasst?«
    Der Kommandeur des Lagers nickte. »Von jetzt an wird man sie als Tabitha Belle kennen.«
    Warlock runzelte die Stirn und versuchte sich vorzustellen, wie er Boots anders nannte als Boots. Es gelang ihm nicht. Boots war zäh und frech und voller Spannkraft. Die Mutter seiner Kinder war doch keine Tabitha Belle!
    »Sie hat nicht protestiert?«
    Phydeau schüttelte seinen riesigen zottigen Kopf. »Warum sollte sie protestieren, Cecil? Sie war nach einer Art menschlicher Fußbekleidung benannt. Welche Würde steckt darin?«
    Tja, welche Würde, dachte Warlock, als er half, das Wasser zurück zu ihrer Hütte am Hang zu tragen. Sie lag etwas oberhalb des strohgedeckten Gemeindehauses, wo die Arks sich trafen, wenn es eine Versammlung gab oder sonst etwas, was sie alle anging. Es war Großreinemachetag im Verborgenen Tal. William Phydeau hielt strenge Disziplin, so wurde von jedem Crasii erwartet, dass er seinen Teil erledigte und half, das Lager in bester Ordnung zu halten.
    Scheiß auf die Würde. Warlock konnte in dem Namen Cecil keinerlei Würde entdecken.
    »Hey, Haushund! Warte mal!«
    Warlock blieb stehen und drehte sich um. Er sah Boots auf dem Pfad hinter sich eilig aufholen. Zu seinem Verdruss merkte er, dass ihm >Haushund< immer noch lieber war als Cecil.
    Jetzt, wo sie unter ihrer Art lebte und keine Menschen da waren, die verärgert oder gereizt reagieren konnten, hatte sie ihre Leinentunika abgelegt. Ihr Fell war auf Glanz gebürstet, ihre buschige Rute lockend und frech. Sie sah hinreißend aus, stellte Warlock fest und betrachtete ihren schwellenden Bauch. Seit ihrer Vereinigung waren fast drei Monate vergangen, und ihre Schwangerschaft war nicht mehr zu verbergen. Nun, nachdem er sich an die Vorstellung gewöhnt hatte, platzte er heimlich vor Freude, dass er Vater wurde, obwohl Boots der bevorstehenden Mutterschaft etwas pragmatischer entgegensah.
    »Hallo, Boots.«
    »Mein Name ist Tabitha«, erinnerte sie ihn, während sie sich seinem Schritt anpasste. Dann grinste sie und stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Seite. »Cecil.«
    Warlock fand das nicht lustig. »Ich bin Warlock.«
    »Du bist ein hartnäckiger Blödmann«, verbesserte sie, als sie den steilen Pfad zur Hütte weiter hinaufstiegen. »Warum lenkst du nicht einfach ein und akzeptierst es? Jeder hier hat einen richtigen Namen.«
    »Wenn wir uns Menschennamen geben, werden wir noch lange keine Menschen. Wir sind Crasii.«
    »Genau gesagt sind wir Arks«, erklärte sie. »Nicht mal die Crasii

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