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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Ausflüchte und Beschönigungen. Er musste jetzt genau wissen, wo er stand.
    »Sagt sie die Wahrheit?«, fragte er und sah abwechselnd den Caniden und den Menschen an. »Wenn ich mich entscheide, hier bei meiner Gefährtin zu bleiben, werdet ihr mich dann umbringen?«
    Nach einer schrecklichen, quälenden Stille antwortete ihm Aleki Ponting. »Wenn du ablehnst, werden wir zumindest streng überprüfen müssen, wie es um dein Bekenntnis für unsere Sache steht, das gebe ich zu.«
    »Denkt ihr, ich bin nicht loyal?«
    »Ich denke nur, du hast immerhin mehrere Monate mit dem unsterblichen Prinzen im Kerker von Lebec verbracht«, erinnerte ihn Phydeau. »Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Gezeitenfürst uns einen hörigen Crasii schickt, der sich als Ark ausgibt.«
    Warlock war schockiert über die angedeutete Unterstellung. »Also ist dies eine Art Prüfung?«.
    »Wenn du es so sehen willst«, Aleki zuckte die Achseln.
    »Und angenommen, ich wäre wirklich ein Spitzel, ein Agent der Gezeitenfürsten, vom unsterblichen Prinzen geschickt? Was passiert mit mir in Herino?«
    »Wenn du ein Spitzel der Gezeitenfürsten bist«, erwiderte Tiji in einem Ton, der genau zu ihrem starren, lidlosen Blick passte, »wirst du Herino nicht lebendig erreichen, Hundchen.«
    »Nenn mich nicht so!«
    »Er hat recht, Tiji«, rügte Phydeau. »Du hilfst uns nicht gerade damit.«
    »Hey, ihr gebt mich in die Hände eines Caniden, der die letzten Monate damit verbracht hat, einen Unsterblichen zu unterhalten. Ich bin so grob zu ihm, wie ich will, Phydeau.«
    »Ich bin kein Gezeitenfürstenspitzel. Ich will frei sein, so wie jeder Ark hier im Verborgenen Tal«, erklärte Warlock knapp. »Ich will lediglich bei meiner Gefährtin sein, wenn unsere Kinder geboren werden. Und die Gezeiten sollen euch alle holen, wenn mein Wort darauf euch nicht gut genug ist.«
    In der nervösen Stille, die folgte, konnte Warlock förmlich fühlen, wie sie das Risiko, dass er für die Bruderschaft darstellte, gegen den Wert seines Wortes abwogen.
    Die Spannung stieg, bis er sie fast vibrieren spürte.
    »Was wäre, wenn wir versuchen, es so zu arrangieren, dass du zur Geburt wieder hier bist?«, fragte Phydeau.
    »Könnt ihr das?«
    Phydeau blickte Aleki an und zuckte die Schultern. »Wir können es versuchen.«
    »Wird das meine Loyalität beweisen? Werdet ihr dann zufrieden sein? Wird es meinen Kindern gestattet sein, hier im Verborgenen Tal aufzuwachsen, sicher und frei?«
    Es war Aleki - der einzige anwesende Mensch -, der schließlich auf Warlock zuschritt und ihm die Hand bot. »Wie immer du zu den Suzerain stehst, Warlock, ich zweifle nicht an deiner Loyalität als Vater. Übernimm diesen Auftrag für uns, und ich werde Declan bitten, dass er deine Heimkehr arrangiert, ehe Tabitha wirft.«
    »Ich danke Euch.« Er war nicht überzeugt, dass seine Einwilligung eine gute Idee war, aber sicher, dass abzulehnen eine schlechte wäre.
    Der Mensch warf einen kurzen Blick auf die anderen beiden und lächelte den großen Caniden dann an. »Lass mich das nur nicht bereuen, hm?«
    »Er ist in Ordnung«, mischte sich zu Warlocks Verblüffung ausgerechnet Tiji ein. »Wenn er für die Gezeitenfürsten spitzeln würde, hätte er sich überschlagen vor Eifer, seine Nützlichkeit unter Beweis zu stellen. Er hätte nicht losgezetert, dass wir seine Ehre in Zweifel ziehen, und schon gar nicht darum gebettelt, hierbleiben zu dürfen, damit er bei seiner Freundin sein kann.«
    »Aber du hast doch eben gesagt...«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich wollte nur sehen, wie du reagierst.« Die Chamälide musterte ihn von oben bis unten. »Bist du wirklich so stark, wie du aussiehst?«
    Zutiefst verwirrt von Tijis unerwartetem Positionswechsel schüttelte er den Kopf. »Ich weiß nicht...«
    »Tja, dann geh dich mal wieder einkriegen, Sessel«, sagte sie und streckte graziös ihre langen, silberschuppigen Beine. Dann plötzlich schnellte sie hoch und stand aufrecht, ohne ein Geräusch gemacht zu haben. »Morgen in aller Frühe machen wir uns auf den Weg. Es wäre gut, wenn du bis dahin mit dir im Reinen bist.«

11
     
     
    Sonnenaufgang in Torlenien war ein Akt nackter Brutalität. Die Sonne wärmte nicht zärtlich das Land, indem sie sanft ihre Finger über den Himmel spreizte. Sie warf sich über den Horizont und versengte die Landschaft, die sie beschien. Die Kälte der Wüstennacht verflüchtigte sich augenblicklich unter dem erbarmungslosen Angriff der Hitze, und alles außer den

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