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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Familie zu beschützen.
    Es war nicht viel, aber es war wenigstens etwas.

37
     
    Declan lag bis zum Morgengrauen wach und sah zu, wie Arkady schlief, hielt sie im Arm und fragte sich, ob sie je wieder freiwillig eine Nacht in seinen Armen verbringen würde, wenn erst mal die spontane Dankbarkeit nachließ, dass er ihr das Leben gerettet und ihre Wunden geheilt hatte. Zwar schien sie ganz gut damit zurechtzukommen, dass er jetzt ein Unsterblicher war, aber gestern hatte sich eine Menge ereignet. Halb fürchtete er, dass sie nach dem Aufwachen ähnlich reagieren würde wie Tiji.
    Also ergötzte er sich an dieser einen Nacht, die ihm gehörte, und hielt sie eng an sich gedrückt. Ihr Gesicht wirkte im Schlaf vollkommen friedlich. Tiefe Entspannung verdrängte ihre übliche hellwache, angespannte Geistesgegenwart. Das Zwielicht vor der Morgendämmerung beschien nur ein kleines Stück ihrer zarten hellen Haut, der Rest ihres Körpers war von dem Laken verhüllt, das er zum Schutz vor den Insekten der Feuchtgebiete über sie gelegt hatte. Der dünne Stoff schmiegte sich an die Rundungen ihres Körpers, nur ein langes Bein ragte hervor, wo sie im Schlaf das Laken zur Seite getreten hatte. Ihr Kopf lag an seiner Schulter, das Gesicht ihm zugewandt.
    Er konnte sich nicht erinnern, sie jemals mehr geliebt zu haben als in diesem Augenblick.
    Die Ewigkeit ist keine angenehme Aussicht, wenn Arkady nicht mehr da ist, dachte er.
    Zum ersten Mal ließ er die Konsequenzen seiner Situation an sich heran, die bittere Kehrseite des Privilegs, ewig zu leben.
    »Gezeiten, Declan«, murmelte sie verschlafen, »du siehst so unglücklich aus, als wäre dein Großvater gestorben.«
    Er hatte nicht bemerkt, dass sie aufgewacht war. »Ehrlich gesagt ist er tatsächlich gestorben, aber an ihn habe ich gar nicht gedacht.«
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. »Shalimar ist tot?«
    Er wünschte, er hätte ihr diese Neuigkeit etwas schonender beigebracht, doch dafür war es nun zu spät. »Es starb vor ein paar Monaten.«
    »Das tut mir sehr leid, Declan.«
    Er zuckte die Achseln und wusste nicht recht, was er sagen sollte. Zu dumm, dass er überhaupt kein Talent dafür hatte, schlechte Nachrichten zu überbringen. »Er muss zumindest nicht mehr leiden. Das ist immerhin etwas.«
    Arkady schwieg und legte ihren Kopf wieder an seine Schulter. Sie machte keine Anstalten, sich aus seinen Armen zu lösen, was bemerkenswert war, denn er hatte befürchtet, sie würde vor Schreck einen Satz quer durch den Raum machen, wenn ihr aufging, wo sie sich befand. Aber sie blieb liegen, und als sie wieder etwas sagte, ging es nicht um seinen Großvater.
    »Bist du jetzt wirklich unsterblich, Declan?«, fragte sie leise.
    Gezeiten, wie erkläre ich ihr das nur? »Leider ja.«
    Sie schien darüber viel weniger besorgt als er. »Mir kommt es vor, als hätte ich das nur geträumt. Genau genommen hatte ich die Hoffnung, die ganzen letzten Monate nur geträumt zu haben.«
    Er lachte verbittert. »Das Gefühl kenne ich gut.«
    »Declan, bist du wütend auf mich?«
    Die Frage traf ihn völlig überraschend. »Ich? Wütend auf dich? Gezeiten, warum sollte ich wütend auf dich sein?«
    Sie seufzte unglücklich. »Womit soll ich anfangen? Ich habe mich mit Kinta und Brynden eingelassen. Ich bin über Cayal gestolpert und t als Folge davon als Sklavin verkauft worden, und du willst gar nicht wissen, was ich alles getan habe, um das zu überleben. Dann musstest du mir um die halbe Welt nachreisen, um mein Leben zu retten, und das Absurdeste ist, dass ich wahrscheinlich gar nicht in Lebensgefahr geraten wäre, aber anscheinend musste ich auch noch zur Massenmörderin an zahllosen unschuldigen Crasii werden, darunter auch deine kleine Perle Tiji.« Sie lächelte tieftraurig. »Gezeiten, Declan, warum solltest du wütend auf mich sein? Ich kann kaum glauben, dass du überhaupt noch mit mir sprichst.«
    »Es braucht mehr als ein paar tote Crasii, damit ich dich hasse, Arkady«, sagte er leichtsinnig, beugte sich spontan zu ihr hinüber und küsste sie rasch auf die Lippen, nur um ihr zu zeigen, dass er meinte, was er gesagt hatte. Er wusste sofort, dass es ein Fehler war, da sie sich augenblicklich in seinen Armen versteifte.
    »Declan …«
    Gezeitenjetzt kommt es … du bist mein bester Freund … du weißt, dass ich dich liebe … aber du bist mein Freund … und ich komme nicht damit klar, dass du unsterblich bist …
    »Schon gut, Arkady. Ich verstehe.«
    Sie rappelte sich

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