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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Angelegenheit so bald als möglich zu erhalten‹, Euer Gnaden. Das ist alles, was er schreibt.«
    Jaxyn lehnte sich nachdenklich in seinem Stuhl zurück. »Hast du eine Ahnung, von wem hier die Rede ist?«
    Der Schreiber schüttelte den Kopf. »Der Fürst von Lebec oder genau genommen jeder Fürst einer jeden Provinz hat das Vorrecht, jede Person einkerkern zu lassen, von der er annimmt, sie bedrohe die Krone. Es obliegt ihm, einen Häftling nach seinem Ermessen ohne Verfahren so lange einzusperren, wie er es für richtig erachtet, wenn er der Meinung ist, das diene dem Interesse von Glaeba oder der entsprechenden Provinz.«
    Jaxyns Augen leuchteten auf. »Tatsächlich?«
    »Es ist ein sehr selten ausgeübtes Vorrecht, Mylord. Man muss sich absolut sicher sein, dass die Einkerkerung einer gerichtlichen Überprüfung standhält, falls der Häftling oder dessen Familie beim König Beschwerde einlegen.«
    Wie schade, dass Jaxyn nichts von diesem netten, kleinen Hintertürchen gewusst hatte, als man Cayal gefangen hielt. Er hätte Stellan geraten, genauso zu verfahren – ihn einzusperren und den Schlüssel wegzuwerfen –, dann hätte der unsterbliche Prinz niemals Arkady getroffen und auch nicht fliehen können.
    Rückblickend betrachtet hätte es vermutlich nicht funktioniert. Cayal hatte sich als Caelaner ausgegeben, also wäre unweigerlich dieses ganze Heckmeck mit dem caelischen Gesandten losgetreten worden. Und als der Unsterbliche bei dem Versuch, ihn zu hängen, nicht starb, war Declan Hawkes hinzugezogen worden, womit das Durcheinander erst richtig losging, denn der hatte Arkady ins Spiel gebracht …
    Gezeiten, aber es wäre trotzdem nett gewesen, wenn jemand daran gedacht hätte …
    »Wenn dieser Mann schon seit sieben Jahren eingelocht ist, gibt es ja offenbar draußen niemanden, der seinetwegen Lärm schlägt. Hat der König davon Kenntnis?«
    Der Schreiber zuckte die Achseln. »Es gibt für einen Fürsten keine Veranlassung, den König über eine solche Angelegenheit zu informieren, es sei denn, der Häftling wäre eine Bedrohung für die Krone.«
    »Dann hat also der tugendhafte und nervtötend rechtschaffene Stellan Desean jemanden ohne Gerichtsverfahren in den Kerker gesteckt und den Schlüssel weggeworfen? Wer hätte das gedacht. Hat der Gefangene einen Namen?«
    »Im Brief ist nur die Rede von Häftling zwei-acht-zwei, Euer Gnaden.«
    »Antworte dem Kerkermeister. Schreib ihm, er soll die gegenwärtige Regelung für Häftling zwei-acht-zwei beibehalten, bis ich die Möglichkeit habe, ihn persönlich zu vernehmen, wenn ich das nächste Mal in Lebec bin.«
    »Wie Ihr wünscht, Euer Gnaden.«
    »Und wenn du damit fertig bist, richte dem neuen Ersten Spion aus, dass ich ihn sehen will.«
    »Ich atme nur, um Euch zu dienen«, sagte Fleck und verbeugte sich.
    Jaxyn hörte jedoch nicht mehr hin. Ihn interessierte jetzt nur noch, ob Rye Barnes, den er vom Rang eines Folterers zum Ersten Spion befördert hatte, wusste, wo man einen vertrauenswürdigen Attentäter auftreiben konnte.

42
     
    Achttausend Jahre Unsterblichkeit hatten Cayal Skepsis gelehrt, er glaubte nicht mehr an Schicksal oder Vorsehung. Als er in dem kleinen Boot den schmalen Anlegesteg des Außenpostens erreichte, wo er Arryl, Medwen und Ambria vorzufinden hoffte, und ihn stattdessen Arkady erwartete, fragte er sich jedoch spontan, ob er da umdenken sollte.
    Es schien keine andere Erklärung dafür zu geben, dass sie hier war.
    Ein paar Schritte vor der glaebischen Fürstin stand Arryl, womit auch klar war, dass die Angaben von Lukys genau ins Schwarze getroffen hatten, auch wenn er weit und breit keine Spur von Ambria oder Medwen bemerkte, auch nicht in den Gezeiten. Das kümmerte ihn wenig angesichts des Umstands, wen er hier an diesem von allen Gezeiten verlassenen Ort vorfand.
    Er sprang vom Boot auf den Anleger und labte sich an Arkadys Anblick. Sie wirkte fast ebenso verblüfft wie er selbst.
    »Cayal!« Es war Arryl, die als Erste ihre Stimme wiederfand. Die Zauberin der Gezeiten klang völlig überrumpelt, was kein Wunder war. Immerhin war es eins der bestgehüteten Geheimnisse von Amyrantha, dass sie und ihre Schwestern sich hier aufhielten.
    »Hallo, Arryl«, sagte er abwesend, den Blick nur auf Arkady gerichtet. Es berührte ihn wenig, dass er Arryl aufgestöbert hatte oder wo die anderen sich versteckt halten mochten. Der Anblick von Arkady überlagerte alles andere und machte ihn sogar blind für die Wirbel in den Gezeiten, die

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