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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Weg zum Dorf, und Arkady kam ihm entgegengerannt.
    Offenbar war sie auch nicht begeisterter von der Gesellschaft dieser neuen Unsterblichen, als er es war.
    »Glaubt ihr, dass sie wiederkommen?«, fragte sie, als sie näher kamen.
    Cayal warf einen Blick über die Schulter auf den nun verlassenen Flussarm und zuckte die Achseln. »So schnell nicht.«
    Ihr Blick ruhte auf Declan. »Hast du …?«
    »Gezeitenmagie benutzt?«, beendete Cayal den Satz für sie. Und dann lachte er laut auf. »Gezeiten, euch beiden müssen ja die Köpfe rauchen. Vor einem Jahr habt ihr nicht einmal geglaubt, dass es derlei gibt. Und seht euch jetzt mal an.«
    »Cayal«, sagte Arkady ungeduldig. »Kannst du nicht mal die Klappe halten, ja?«
    Der unsterbliche Prinz lächelte, als sei ihr Dilemma ein Quell unerschöpflicher Erheiterung für ihn. »Ja, ja, schon gut. Wir haben schließlich eine Abmachung.« Er wandte sich an Declan. »Warum verzieht ihr euch nicht für eine Weile, Ratz? Ich muss sowieso mit Medwen und Ambria reden, und es wird leichter, wenn sie nicht dasitzen und dich anstarren und sich fragen, wo zum Teufel du hergekommen bist.« Mit einem wissenden Lächeln ließ Cayal sie stehen und machte sich auf den Weg die Straße hinauf zu den drei unsterblichen Frauen und ihren Crasii.
    »Möchtest du zu den anderen zurück?«, fragte Declan.
    »Gezeiten, nein«, sagte sie und nahm seine Hand. »Nichts wie weg hier. Ich hab für eine Weile die Nase voll von Unsterblichen.« Sie lächelte ihn an und fugte entschuldigend hinzu: »Anwesende natürlich ausgenommen.«
    Sie gingen in die entgegengesetzte Richtung, während der Himmel allmählich von den Wolken verdunkelt wurde, die sich schon den ganzen Vormittag über aufgebaut hatten. Declan sah, dass es bald regnen würde, und fragte sich, ob die Gezeitenmagie, die er benutzt hatte, das Wetter beeinflusst hatte, oder ob das für diese Jahreszeit in den Feuchtgebieten normal war.
    Arkady schien zu ahnen, was ihm durch den Kopf ging. Sie sah hoch zu den Wolken und drückte seine Hand. »Ist schon gut, Declan. Ich glaube nicht, dass der Regen gleich eine Folge deines Handelns ist.«
    Er lächelte humorlos. »Woher willst du das wissen?«
    »Ach, na ja, wissen kann ich es wohl nicht«, sagte sie achselzuckend. »Aber ich bin jetzt seit drei Wochen in den Feuchtgebieten, und es hat immer zweimal am Tag geregnet, sodass man die Uhr danach stellen konnte, Tag für Tag. Folglich nehme ich an, dass du dir deswegen keine Gedanken machen musst.«
    Declan wünschte, er wäre ebenso hoffnungsvoll. »Es ist Furcht erregend, weißt du, wenn man diese Art Macht hat und sich noch nicht mal sicher ist, was man damit überhaupt bewirkt.«
    Sie sah ihn neugierig an. »Wie fühlen sich die Gezeiten eigentlich an?«
    Ihr Spaziergang hatte sie über die Dorfgrenzen hinaus geführt. Der Pfad verengte sich, die Pflanzen wuchsen üppig und dicht am Rand des gut ausgetretenen Weges, der zu einer heißen Quelle führte (das hatte ihm Tiji mit einem regenbogenfarbenen Erröten gesagt). Er hielt Arkadys Hand, sich ihrer Berührung überaus bewusst, wie er überhaupt alles um sich herum überscharf wahrnahm. Es war, als ob die Gezeiten alle seine Sinne jedes Mal ein bisschen mehr schärften, wenn er sich ihnen aussetzte. Seine Haut schmerzte und brannte immer noch, und bei aller Verachtung für Cayals derbe Anregungen, wie seine rasenden Sinne zu beschwichtigen seien, wusste Declan, dass er nicht gelogen hatte. Arkady müsste ihn jetzt nur mit dem leisesten Anzeichen von Lust anblicken, und schon wäre er an ihr dran, gleich hier auf dem Weg, ein paar hundert Schritte vom Dorf entfernt.
    »Declan?«
    Er merkte, dass ihm entfallen war, was sie gefragt hatte. Er sah sie an, und obwohl sie jetzt durchaus sittsame Kleidung trug, war alles, was er vor seinem geistigen Auge sehen konnte, ihr statuengleicher Körper in diesem verflixten Sklavenschurz.
    Arkady blieb stehen und ließ seine Hand los. »Gezeiten, hörst du mir überhaupt zu?«
    Das Loslassen ihrer Hand war beinahe schmerzhaft, so empfindlich war seine Haut. Es donnerte über ihnen. Der Himmel war nun dunkel, die Schleusen konnten sich jeden Augenblick öffnen. Entschuldigend zuckte er die Achseln. »Tut mir leid, ich war … abgelenkt.«
    Sie lächelte. »Ach, wirklich?« Als die Wolken wieder bedrohlich rumpelten, sah sie himmelwärts. »Wenn wir jetzt keinen Unterstand suchen, werden wir völlig durchnässt. Wolltest du zurück ins Dorf?«
    Er schüttelte

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