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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Dinge, die alte Freunde nie in Worte würden fassen können. Und es auch manchmal gar nicht mussten.
    Vielleicht kannte Arkady ihn zu gut, um eine Erklärung zu brauchen.
    Hilflos warf er die Hände hoch, unsicher, was er sagen konnte. »Hab ich dir wehgetan?«
    Arkady schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich.« Sie hielt kurz ihr Gesicht in den Regen und sah ihn dann neugierig an. »Wird das jetzt jedes Mal passieren, wenn du in den Gezeiten schwimmst?«
    »Ich weiß nicht. Das war letztes Mal nicht so, nachdem ich dich geheilt hatte.«
    »Aber nur, weil ich wütend abgerauscht bin.«
    Er lächelte. Gezeiten^ durfte ein Mann so viel Glück haben? »Ich verdiene dich nicht.«
    »Nein, tust du nicht«, stimmte sie zu und stieß sich vom Baum ab. »Du scheinst aber auch nicht von mir loszukommen.«
    Declan linste zum Himmel. Es sah nicht aus, als würde der Regen so schnell aufhören. »Willst du ins Dorf zurück?«
    Arkady schüttelte den Kopf. »Ist hier nicht irgendwo eine heiße Quelle?«
    »Ich glaube schon.«
    »Dann lass sie uns suchen.« Sie streckte die Arme weit aus und zuckte mit den Schultern. »Viel nasser können wir eh nicht mehr werden.«
    Es schien fast zu leicht. Arkady schien viel zu bereit zu sein, ihm zu verzeihen. Vielleicht hatte die Zeit am Baum der Gerechtigkeit sie ja wirklich verrändert, aber Declan war nicht sicher, ob er darauf seine Zukunft mit ihr verwetten sollte. »Bist du sicher, dass du in Ordnung bist?«
    Sie nickte. »Wie fühlst du dich?«
    »Besser.«
    »Dann ist ja alles gut«, sagte sie und reichte ihm die Hand.
    Declan nahm sie und akzeptierte, dass dem vielleicht so war. Was immer die Zukunft bereithalten mochte, für jetzt war alles gut, oder zumindest so gut, wie es nur werden konnte.

63
     
    Eine Woche später, als es noch immer kein Anzeichen einer zurückkehrenden Flotte mit rachedurstigen Ärzten oder Sklavenhändlern gab, äußerte Arryl vorsichtig, dass sie vermutlich ihr Ziel erreicht hatten und die Feuchtgebiete vorerst sicher schienen.
    Cayal, der schon nägelkauend vor Ungeduld darauf gewartet hatte, dass die Frauen sich aufbruchsbereit für Jelidien erklärten, hätte vor Erleichterung heulen können, als sie die Ansage machte. Natürlich löste das noch längst nicht alle seine Probleme, aber es bedeutete, dass ein weiteres Hindernis aus dem Weg war, und führte ihn einen Schritt näher an sein Ziel.
    Zumindest sollte es das eigentlich. Cayal glaubte aufrichtig daran, bis Ambria und Medwen verkündeten, dass sie nirgendwohin gehen würden.
    Cayal war nicht sonderlich überrascht, dass Ambria es ablehnte, die Feuchtgebiete zu verlassen. Von dem Augenblick an, als er sie befreit hatte, hatte sie klar und deutlich gesagt, dass sie nichts mit Cayal und seinen Sterbeplänen zu tun haben wollte. Sie würde in Senestra bleiben, zum einen, um sicherzustellen, dass die Ärztegilde oder Cydne Meduras Familie nicht zurückkamen, zum anderen, weil die Sumpffieber-Epidemie noch längst nicht ausgestanden war und die Crasii ihre Heilerinnenfähigkeiten brauchten. Und auch, so argwöhnte Cayal, aus reiner Abgeneigtheit. Ambria und Cayal waren nie Freunde gewesen. Sie hielt ihn – selbst an seinen guten Tagen – für fast so gefährlich wie Kentravyon, und sie hätte ihm freiwillig bei nichts geholfen. Nicht einmal beim Sterben.
    Medwens Weigerung aber traf ihn aus heiterem Himmel.
    Er hatte Medwen immer als eine Freundin betrachtet und zuzeiten als weit mehr als das. Sie war willig genug in sein Bett zurückgekommen, auch wenn sie kaum länger als einen Herzschlag brauchte, um zu begreifen, dass er im Grunde nicht sie persönlich begehrte, sondern in erster Linie darauf aus war, Declan Hawkes unter die Nase zu reiben, dass er sein Versprechen in Bezug auf Arkady einzuhalten gedachte.
    Es schmerzte Cayal, Arkady mit dem Ersten Spion zusammen zu sehen. Noch mehr fuchste ihn die Erkenntnis, wie glücklich sie mit ihm war. In Cayals Gegenwart war Arkady sprunghaft und unsicher. Hawkes hatte den umgekehrten Einfluss auf sie. Seine Gegenwart schien sie zu beruhigen. Es war, als ob ihr ihre langjährige Freundschaft Halt gab, etwas Festes und Dauerhaftes in einer verrückt gewordenen Welt. Darum war er auf Hawkes eifersüchtig. Cayal konnte Arkady dazu bringen, ihn zu begehren. Gezeiten, wenn er es darauf anlegte, konnte er jede Frau dazu bringen, ihn zu wollen – aber er konnte Arkady nie so ein Gefühl der Sicherheit geben wie Hawkes.
    »Sag mir, was du willst, Arkady, und ich

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