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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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brauchst du mich gar nicht. Ich glaube, du brauchst überhaupt keine von uns, auch wenn Arryl darauf besteht, ihr Versprechen einzulösen, mit dir nach Jelidien zu gehen. Du hast jetzt Hawkes zu deiner Unterstützung. Ein nagelneuer Hochglanz- Gezeitenfürst, völlig unerwartet, der dich ins Vergessen stürzen hilft, bringt dir doch viel mehr als drei mäßig begabte Unsterbliche, die es lieber hätten, dass du keinen Weg zu sterben findest, weil wir gerade ziemlich im Frieden mit uns selbst sind, und mit der Vorstellung, ewig zu leben.«
    »Seid ihr das wirklich?«
    »Ja.«
    »Aber langweilst du dich denn nicht?«
    »Überhaupt nicht«, sagte sie. »Mein Leben hat einen Sinn.«
    »Was denn für einen Sinn?«, höhnte er. »Perlen züchten? Sumpffieber heilen? Gezeiten, ich würde lieber sterben, wenn der Sinn meines Lebens darin bestünde, ein paar hundert Echsen davor zu bewahren, sich zu Tode zu kotzen und zu scheißen.«
    »Siehst du, mein lieber Cayal, genau das ist der Punkt.« Sie dachte gar nicht daran, sich durch seinen Spott ihre Gelassenheit ankratzen zu lassen. »Es ist egal, was es ist; man braucht eben etwas. Und ich habe etwas, wofür ich lebe. Die Trinität gibt mir und Arryl und Ambria einen Sinn. Dir kommt das vielleicht blöd und abgedroschen vor, aber wir haben einen Grund, jeden Morgen aufzustehen. Du nicht, und nur deshalb willst du sterben.«
    »Ich hab meine Meinung geändert«, sagte er. »Bleib du hier mit Ambria und verhätschele deine komischen Echsen. Ich hör mir deine Warum-bist-du-nicht-glücklich-mit-dem-was-du-hast-Vorträge jedenfalls nicht den ganzen Weg bis runter nach Jelidien an.«
    Medwen schüttelte den Kopf und lächelte ihn liebevoll an. »Falls du mit diesem Blödsinn durchkommst, werde ich dich vermissen.«
    »Du wirst mich nicht vermissen. Du wirst mir dankbar sein. Wenn ich es schaffe, habt ihr alle einen Ausweg.«
    »Und wenn ich gar keinen will?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das sagst du jetzt, Medwen. Du kannst das noch die nächsten zehntausend Jahre sagen. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem es dir reicht. Ich bin vielleicht früher als du dahin gekommen, aber so kommt es für jeden von uns. Und wenn du den Punkt erreichst, hast du etwas, wo du hingehen kannst. Dank mir.«
    »Und wenn du es nicht schaffst? Was dann?«
    Er zuckte die Schultern. »Dann habe ich für dieses Mal versagt, mehr nicht. Das wird mich nicht abhalten, es weiter zu versuchen.«
    Medwen lachte schallend. »Gezeiten, ich habe mich geirrt. Du hast ja deinen Lebenssinn, Cayal. Ob dir das klar ist oder nicht, du bist genauso davon getrieben wie jede von uns.«
    »Ich bin getrieben von dem Wunsch, tot zu sein, Medwen«, sagte er, und ihr Gelächter trug nicht dazu bei, seine Stimmung zu heben.
    »Aber der Punkt ist, dass auch du ein Getriebener bist, Cayal, und damit ganz genauso rührend und erbärmlich, wie du uns findest, weil wir versuchen, den Chamäleon-Crasii zu helfen.«
    Es gab noch ein paar lose Enden festzuzurren, bevor sie den Außenposten in Richtung Jelidien verlassen konnten, und bis die erledigt waren, lehnte Arryl es ab, irgendwohin zu gehen. Am vordringlichsten war das Sumpffieber, das den Ärger mit der Ärztegilde überhaupt verursacht hatte. Es musste unter Kontrolle gebracht werden, was ihr und ihren unsterblichen Schwestern sehr schwergefallen war. Aber nun hatte Arryl zwei mächtige Gezeitenfürsten zu ihrer Verfügung, und sie würde sie nicht gehen lassen, ehe sie vollbracht hatten, was sie und die anderen nicht schafften: das Fieber vollständig zu besiegen.
    Als sie Cayal von dieser neuen Bedingung für ihre Kooperation unterrichtete, lehnte er rundheraus ab. Nach seiner Meinung hatte er genug getan.
    »Ich habe euren elenden Sumpf vor der Invasion gerettet, Arryl«, sagte er und schob den Tee beiseite, den sie ihm anbot, als ob das den Schlag mildern würde. »Jetzt brechen wir auf.«
    »Du hast eine angreifende Flotte zurückgeschlagen«, sagte Ambria, die bei dieser unerhörten Forderung natürlich fest hinter ihrer unsterblichen Schwester stand. »Das ändert noch nichts am Kern des Problems, der ist nämlich das Sumpflieber.«
    Sie saßen zusammen in der Küche um den großen geschrubbten Tisch herum. Cayal wusste nicht, wohin die Crasii gegangen waren, aber die einzige Sterbliche im Raum war Arkady, die neben Declan auf der anderen Seite des Tisches saß.
    »Ein Anzeichen eines Ausbruchs der Epidemie in PortTraeker, und die Gilde taucht wieder auf«, sagte

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