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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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und Loriny bei diesem einen kurzen Treffen so schnell so gute Freundinnen geworden waren, dass sie solch ein Risiko auf sich nehmen würde, um das Leben der Frau ihres Cousins zu retten.
    Die Neuigkeit, dass Stellan in Caelum weilte und sich im offenen Konflikt mit dem König befand, machte Arkady ganz elend. Was denkt er sich nur? Declan hatte gesagt, er verstecke sich. Und jetzt fordert er den König heraus? Nicht, dass sie sonderlich viel Zeit damit verbracht hatten, über ihren Gemahl zu sprechen, aber er hatte jedenfalls nicht den Eindruck vermittelt, dass Stellan den Thron direkt herausfordern würde.
    Arkady war vor Unentschiedenheit hin- und hergerissen. Falls dieser Brief aufrichtig gemeint war, hatte sie einen sicheren Weg aus Senestra heraus, mit der Hilfe von Leuten, denen sie vertrauen konnte. Sie konnte sich leicht vorstellen, dass Stellan eine Menge Unterstützung zu mobilisieren vermochte, wenn er sich in Opposition zu Mathu begab. Das war der Grund, warum Reon Debalkor so viel Zeit mit dem Versuch verbracht hatte, seinen Ruf zu untergraben.
    »Dunkles Haar, hübsch. Ich weiß nicht. Für mich sehen alle Glaebaner gleich aus.«
    »Hat sie gesagt, woher sie wusste, dass ich hier war?«
    Geriko schüttelte den Kopf. »Hab nicht gefragt, um ehrlich zu sein. Aber dein früherer Herr hat auch hergefunden, also war’s wohl nicht so schwierig, dich aufzuspüren.«
    Arkady hätte gerne geglaubt, dass das so einfach war. Dieses Angebot war genau das, was sie brauchte – und das war Teil des Problems.
    Perfekte Lösungen hatten meist einen üblen Haken.
    »Kann ich über Nacht hierbleiben, Geriko?«, fragte sie, zu müde und verwirrt, um jetzt sofort eine Entscheidung zu treffen.
    Er lächelte sie hoffnungsvoll an. »Wirklich? In meiner Koje?«
    Die ganze Nacht hindurch drehte und wendete Arkady die Sache hin und her und beschloss am Ende, lieber ihrem Gefühl zu trauen als einem Viel-zu-schön-um-wahr-zu-sein-Schreiben von einer entfernten Cousine. Am nächsten Morgen steckte sie den Brief in ihre Tasche, und als sie beim Frühstück saßen, fragte sie Geriko, wo sie ein paar Perlen verkaufen könnte. Besser, sie kaufte sich selbst ihren Fahrschein weg aus diesem gezeitenverlassenen Land, statt sich auf dubiose Familienbande eines mittlerweile in Ungnade gefallenen und als Hochverräter geächteten Mannes zu verlassen.
    »Unten bei den Juwelenmärkten, schätze ich«, sagte der Sklave. »Wieso? Hast du ’n Schatz zu verkaufen?«
    »Ich habe ein paar Steinchen aus Perlmutt …«
    »Zeig her.« Seine Augen blickten ein bisschen zu eifrig, aber Arkady hatte keine Wahl, da sie schon zugegeben hatte, etwas Wertvolles zu besitzen. Sie griff in ihre Tasche und fischte eine halbe Handvoll der kleinen Perlen heraus, wobei sie die übrigen in ihrem Beutel verborgen ließ.
    Gerikos Augen leuchteten vor Erstaunen auf. »Gezeiten, Kady, die sind ein Vermögen wert!«
    »Denkst du, dass ich die teuer genug verkaufen kann, um eine Schiffspassage raus aus Senestra zu erstehen?«
    Er nickte. »Ich denk schon. Aber … Gezeiten, Frau, du kannst nicht einfach mit solchen Reichtümern durch die Straßen gondeln!«
    »Ich habe wirklich keine große Wahl.«
    »Dann lass mich ran.«
    »Wie bitte?«
    »Lass mich die für dich verkaufen«, bot er an. »Du kennst die Stadt nicht und kannst zu schlecht Senestrisch, um mit dem Diebsgesindel auf dem Markt zu feilschen. Ich kann sie verkaufen und bring dir dann das Geld.«
    Arkady sah ihn voller Zweifel an. Irgendwie hatte er ja recht. Aber er hatte auch so einen unbehaglich gierigen Glanz in den Augen. »Ich weiß nicht, Geriko …«
    »Dann gib mir nur’n paar davon«, bot er an. »So kann ich’s dir beweisen. Ich bring dir das Geld, sowie ich sie verkauft hab, und dann, wenn du merkst, dass du mir trauen kannst, kann ich den Rest für dich verkaufen.«
    Arkady brütete kurz über dem Problem und nickte schließlich. Sie nahm an, wenn sie nur ein paar Perlen riskierte, musste sie sich wohl keine allzu großen Sorgen machen. Selbst wenn Geriko die Hälfte des Geldes klaute, was sie ihm nicht mal krumm nehmen könnte, blieb ihr wohl noch genügend, um zum Einbruch der Nacht aus Port Traeker verschwunden zu sein.
    »Sehr gut«, sagte sie. »Nimm ein Dutzend. Wenn du mir einen anständigen Preis dafür bringst, kannst du den Rest auch verkaufen, und ich geb dir zehn Prozent als Provision.«
    Der große Sklave griff eifrig nickend nach den Perlen. »Keine Sorge, Kady. Wenn eins sicher

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