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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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sprang auf, warf Arkady einen kurzen besorgten Blick zu und machte dann vor Lyna einen Knicks. »Selbstverständlich, Mylady. Ich werde mich gleich darum kümmern.«
    Die Gemahlin des Gesandten eilte aus dem Zimmer und ließ sie allein. Lynas Blick war die ganze Zeit nicht von Arkady gewichen, während sie mit Loriny sprach.
    »Was wollt Ihr damit erreichen, dass Ihr mich nach Glaeba zurückbringt, Mylady?«
    »Ich beweise Jaxyn, dass er mir trauen kann.«
    »Warum liegt Euch daran, ob er Euch traut?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich reiße mich nicht darum, noch eine kosmische Flut damit zu verbringen, für mich selbst sorgen zu müssen. Und falls Ihr recht habt, was Kentravyon betrifft … nun, das wäre dann noch ein Grund, mir ein gemütliches Plätzchen zu suchen, an dem ich es aussitzen kann.«
    Gezeiten, was seid’ ihr für oberflächliche Wesen. »Und aus derartig abgefeimten Gründen würdet Ihr mich jemandem wie Jaxyn übergeben, wohl wissend, was mich erwartet?«
    »Was Jaxyn mit Euch vorhat, interessiert mich nicht. Das ist seine Angelegenheit.« Lyna lächelte, und ihr Lächeln traf Arkady ins Mark. »Haltet mich nicht für jemanden, der sich bekümmert, meine Liebe. Nun, warum esst Ihr nicht ein wenig? Ihr seht halb verhungert aus, und ich denke, Ihr werdet in den nächsten Tagen all Eure Kräfte brauchen, also solltet Ihr Lady Devales Gastfreundschaft ausnutzen, solange Ihr es noch könnt.«

67
     
    Boots wirkte viel glücklicher, seit ihr klar war, dass Stellan Desean im Palast weilte und von ihrem Dilemma wusste. Warlock nahm an, es hing wohl damit zusammen, dass sie auf seinem Anwesen geboren und in seinen Zwingern aufgewachsen war. Sie war daran gewöhnt, an ihn als ihren Herrn zu denken – den Mann, der die Dinge für sie richten konnte –, selbst wenn der Fürst in seiner derzeitigen misslichen Lage wenig oder kaum Möglichkeiten hatte, ihr oder ihren Kindern zu helfen.
    Und immerhin kam der Fürst unter dem Vorwand, Nyah bei ihrem Besuch der Welpen zu begleiten, alle paar Tage, um nach Boots zu sehen. Das war das Einzige, was sie bei Verstand hielt, so berichtete sie Warlock, als er von der Ausgrabungsstätte zurück war.
    Und man musste es ihm lassen, selbst nachdem Warlock wieder da war, blieb der Fürst bei seinen Besuchen. Warlock war mehr als dankbar. Es gab nichts, was Stellan Desean zu ihrer Befreiung unternehmen konnte. Er konnte nichts tun, um Boots' Angst zu entkräften, dass ihre Welpen Crasii waren. Es gab wirklich nichts, was er tun konnte, außer nutzlose Plattitüden von sich zu geben, doch Boots schien dies vorerst zu reichen. In diesen Tagen war sie erheblich gelassener, geriet kaum noch in Panik. Vernünftiger. Mehr wie die Boots, die Warlock damals in den Elendsvierteln von Lebec kennen gelernt hatte.
    Das alles ging Warlock durch den Kopf, als er im Schatten auf den Mann von der Bruderschaft wartete. Er stampfte mit den Füßen, um seinen Kreislauf in Gang zu halten, streifte den dunklen, wolkenverhangenen Himmel mit einem Blick und fragte sich, wann es wieder schneien würde. Man konnte nur hoffen, dass es dabei blieb. Warlock hasste die Kälte. Er trug eine Wolldecke über der Schulter wie die meisten Palast-Crasii, denn der Winter war derart kalt, dass selbst die Feliden mit ihrem natürlichen Ganzkörperpelz ihn heftig spürten.
    Niemand konnte sich an einen kälteren Winter erinnern, hatten ihm die anderen Crasii im Palast gesagt. Auch hatte niemand je zuvor die Großen Seen zufrieren sehen.
    »Pst!«
    Warlock drehte sich um, etwas ärgerlich über sich selbst, weil er so geistesabwesend war, dass er den Schattenmann nicht hinter sich heranschleichen gehört hatte. Er wusste den Namen seines Kontaktmanns immer noch nicht. Wusste nicht mal, ob der sich zu ihren Treffen in den Palast hineinschlich, oder ob er zum Personal gehörte. Und eigentlich wollte er das auch gar nicht wissen.
    »Schön kalt, was?«, fragte der Fremde aus der Dunkelheit des Torbogens, der hinunter zu den Crasii-Unterkünften führte. Warlock konnte ihn nicht sehen, aber er sah seinen Atem zu einer Wolke gefrieren, als er sprach.
    »Der nächste Unsterbliche, dem ich nachspioniere, sollte in Torlenien leben«, sagte Warlock und spähte rasch um sich, um sicherzustellen, dass sie allein waren. Der schneebedeckte Innenhof war leer, die Fenster über ihnen schwarz.
    Er blickte wieder auf den Schattenmann und spürte mehr, als er sah, dass dieser lächelte. »Gezeiten, ein Ark mit Sinn für Humor. Wer

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