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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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hätte das gedacht?«
    »Wollt Ihr etwas Bestimmtes?«
    »Mich interessiert viel mehr, was du mir zu sagen hast. Du hast unser letztes Treffen versäumt.«
    »Ich war in den Bergen. Musste einen Auftrag für Elyssa erledigen.«
    »Und was?« Er konnte das Zähneklappern des anderen in der Kälte hören.
    »Sie finanziert da oben eine archäologische Ausgrabung. Ein glaebischer Mann namens Andre Fawk leitet das Unternehmen. Sie haben am Fuß einer Klippe so eine Art Massengrab entdeckt, aber das war’s nicht, was Elyssa interessiert hat. Sie suchte nach einem Tarot der heiligen Überlieferung.«
    Der Mann schwieg einen Augenblick.
    »Hat sie es gefunden?«
    Warlock nickte. »Wie sich herausgestellt hat, war das, worauf sie aus war, gar nicht die Überlieferung, von der die Karten erzählen. Die Rückseiten der Karten bilden eine Landkarte, wenn man sie richtig anordnet.«
    »Eine Landkarte von welcher Gegend?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Der Schattenmann bewegte sich leicht. Warlock vermutete, dass er die Achseln zuckte. »Nun, ich werde den Fünferrat davon in Kenntnis setzen. Vielleicht wissen die, wonach sie sucht. Kannst du inzwischen Desean eine Botschaft zukommen lassen?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Dann sag ihm, dass dieses Wetter nicht normal ist.«
    »Es ist Winter«, stellte Warlock fest. »Was ist daran unnormal?«
    »Jaxyn hat dabei etwas nachgeholfen.«
    Warlock war schockiert, nicht so sehr wegen des Eingreifens des Gezeitenfürsten in die Wetterlage, sondern weil die geheime Bruderschaft darüber Bescheid wusste. »Woher wisst Ihr das?«
    »Wir haben einen Ark bei ihm.«
    Bei dieser Nachricht schwoll Warlock die Zornesader. Sie hatten ihn in den Palast von Herino eingeschleust und in dieses ganze grässliche Chaos verwickelt, weil sie sonst keine Arks hatten, die imstande waren, sich an einen Unsterblichen heranzumachen. Nur dass das eine Lüge war. Er war gerade mal ein paar Monate weg, und schon hatten sie einen anderen Ark auf Jaxyn angesetzt, der nah genug an ihn herankam, um herauszufinden, dass der mit dem Wetter herumpfuschte.
    »Warum tut er das?«, fragte War lock und hoffte, der andere würde sein Zögern als Überraschung deuten und nicht als bitteren Groll.
    »Er hat vor, Caelum übers Eis anzugreifen.«
    »Gezeiten!«, fluchte Warlock. »Kann er das?«
    »Noch ein paar Tage, und du kannst von hier aus nach Herino spazieren«, sagte der Mann. »Es dürfte keine große Mühe bereiten, eine Armee herüberzuschicken.«
    »Und wenn ich nun dem Fürst Eure Neuigkeiten erzähle, was soll er Eurer Ansicht nach damit anfangen?«
    »Das ist seine Sache. Unsere … Leute … sind der Ansicht, dass diese Nachricht eine zweischneidige Angelegenheit ist.«
    Warlock nickte und glaubte zu verstehen. »Wenn die Unsterblichen hier das herausfinden, wären sie vielleicht in der Lage, ihn aufzuhalten, doch dabei könnten sie auch noch Schlimmeres anrichten.«
    »So sieht’s aus, Hundchen.«
    »Aber warum überlassen sie dann die Entscheidung Desean?«, fragte er. »Etwas in dieser Größenordnung überlässt man doch wohl am besten den Leuten, die behaupten, zu wissen, was sie tun?«
    »Ich frage nicht nach Begründungen, Hundchen. Ich überbringe nur Botschaften. Vielleicht sind sie der Meinung, dass er am ehesten in der Lage ist, die Reaktion der Leute hier in Cycrane auf die Nachricht einzuschätzen.«
    »Aber was ist, wenn –«, begann Warlock, doch er hielt inne, als er begriff, dass er mit sich selbst sprach. So leise, wie er gekommen war, war der Mann von der Bruderschaft wieder in die Schatten verschwunden. Warlock war allein.
    Elyssa sah vom Tisch auf, als Warlock mit dem Wein zurückkam, nach dem sie ihn geschickt hatte. Erfreulicherweise brannte ein Feuer im Kamin. Die Wärme hüllte ihn ein und durchströmte seine gefrorenen Knochen. Warlock schloss dankbar die Tür und eilte zum Seitentisch, um den Wein einzuschenken.
    »Gezeiten, Cecil, hast du beschlossen, die Trauben selbst auszupressen und auf die Fermentierung zu warten?«
    »Vergebt mir, Herrin«, sagte er und brachte ihr das frisch gefüllte Glas. »Der Kellermeister verließ nur widerstrebend die Wärme seiner Stube, um mich in den Keller zu lassen.«
    Elyssa antwortete ihm nicht. Sie war über die Karten gebeugt und studierte sie aufmerksam, was sie geradezu besessen getan hatte, seit Stellan Desean die auf dem Rücken der Karten verborgene Landkarte entdeckt hatte. Sie kopierte die Karte in Abschnitten, mit deren Wirklichkeitstreue sie

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