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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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nickte, stellte sich aufrechter hin und klammerte sich Halt suchend an den Türknauf. »Ich bin das nich gewöhnt.«
    »Die Bewegungen des Schiffes?«
    Er schüttelte den Kopf. »Mit dem Kapitän zu trinken«, sagte er und stieß sich von der Tür ab. »Du hattest recht.«
    »Womit?«
    »Er hält mich jetzt für ’n ganzen Kerl, weil ich meine eigene …«, er torkelte durch die Kajüte und fiel gegen die Koje,»… Hure habe.«
    Arkady beschloss, die Beleidigung zu ignorieren, und half ihm auf. »Und? Was habt Ihr gemacht? Versucht, ihn unter den Tisch zu trinken, um letzte Zweifel auszuräumen?«
    »Hatte ich nicht vor. Gezeiten … ich glaube, ich muss …«
    Arkady schnappte sich die Waschschüssel aus dem Wandschrank und hielt sie ihm unter den Kopf, bevor er den Satz beenden konnte. Er kotzte mindestens eine ganze Karaffe Rotwein aus und wenig sonst.
    Nach einigem Gewürge schien es ihm etwas besser zu gehen. Arkady stellte die Schüssel vorsichtig auf den Boden, half ihm in sitzende Haltung und öffnete das Bullauge. Sie leerte die Schüssel in den Ozean und ließ das Fenster offen, um den Gestank wegzulüften.
    »Danke«, murmelte Cydne, als sie die Schüssel mit etwas sauberem Wasser ausschwenkte.
    »Wir Huren können durchaus nützlich sein«, erwiderte sie in ihrer eigenen Sprache.
    Er sah auf, etwas ernüchtert, nachdem sein Magen den Wein losgeworden war. »Ich habe dich beleidigt, oder?«, fragte er auf Glaebisch.
    »Mich kann man nicht beleidigen«, sagte sie und reichte ihm ein Handtuch. »Ich bin eine Sklavin, schon vergessen?«
    »Mit Crasii-Sklaven habe ich gar keine Probleme, aber Menschen zu versklaven findet nicht meine Zustimmung, musst du wissen.«
    Überrascht sah Arkady ihn an. Ihre Verwunderung galt sowohl seiner Bemerkung als auch dem Umstand, dass er sie geäußert hatte, ohne zu stottern. Offenbar hatte der Alkohol ihm seine Schüchternheit genommen.
    »Schade, dass Euer Vater da ganz anderer Meinung ist.« Sie setzte sich ihm gegenüber auf den Untersuchungstisch und musterte ihn, einen Augenblick im flackernden Licht der Kerze, die in der Lampe neben der Tür brannte.
    »Einmal habe ich das Thema angeschnitten«, sagte Cydne und tupfte sich den Mund mit dem Handtuch ab. »Als ich von meinem Studienaufenthalt in deinem Land zurückkam. Er war keine Spur beeindruckt, als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass man in Glaeba mit ausschließlich Crasii als Dienern bestens zurechtkommt.«
    »Wenn man bedenkt, dass er sein ganzes Vermögen mit Menschenhandel gemacht hat, finde ich das nicht sonderlich überraschend.«
    Cydne lächelte säuerlich. »Tja, du kannst dir wahrscheinlich denken, wie er auf meine Vorschläge reagiert hat. Erst hat er mir die Leviten gelesen, dann musste ich ihm versprechen, so etwas in Zukunft nicht einmal mehr zu denken. Ich vermute, er hatte Angst, dass es die Fusion gefährdet, wenn sich meine radikalen Ansichten zur Sklaverei herumsprechen.«
    »Er fusioniert mit einem anderen Sklavenhändler? Na, wunderbar, dann gibt es bald noch mehr senestrische Freibeuter, die Jagd auf hilflose Leute machen. Ihr müsst ja alle ganz besoffen sein vor Glück.«
    Cydne war zu betrunken, um ihren Sarkasmus zu verstehen. »Du hast ja keine Ahnung. Durch meine Heirat mit Olegra wird die Firma meines Vaters zur größten Sklavenhandelsgesellschaft Senestras, vielleicht sogar der ganzen Welt.«
    Die Vorstellung, dass dieser junge Mann Erbe des größten Sklavenimperiums auf Amyrantha war, beeindruckte Arkady weit weniger als der Hinweis, dass er verlobt war. »Ihr werdet heiraten?«
    Er nickte unglücklich. »Deswegen wurde ich doch auf diese Fahrt geschickt, um auf dem Markt von Elvere Sklaven einzukaufen.«
    Arkady starrte ihn an. Sie verstand den Zusammenhang nicht.
    »Vor ein paar Monaten«, erklärte der junge Mann, »hat mein Vater für mich eine Heirat mit Olegra Pardura arrangiert.«
    »Und?«, fragte sie, als er innehielt und gespannt auf ihre Reaktion wartete.
    »Ich vergesse immer, du weißt ja nichts von meinem Land. Der Name Pardura sagt dir gar nichts.«
    »Das ist wohl kaum meine Schuld.«
    Er fuhr fort, als hätte sie nichts gesagt. »Du kannst dir nicht vorstellen, was für einen Wirbel das verursacht hat, sowohl in als auch außerhalb der Familie. Die Parduras haben Handelsinteressen auf der gesamten östlichen Hemisphäre, musst du wissen, bis rauf nach Tenatien, und …« Er lächelte, als ihm klar wurde, wie wenig all das Arkady sagte. »Nun, es genügt wohl,

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