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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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zu arrangieren.
    »Aber ich erinnere mich noch gut, wie es war, als du mein Lakai gewesen bist. Wir hatten eine Menge Spaß zusammen.«
    »Bis du mich beschissen hast.«
    Ihr Lächeln wurde noch breiter. »Das mach ich mit allen, Jaxyn. Nimm’s nicht persönlich.« Sie sah über ihre Schulter den Masseur an. »Tiefer«, befahl sie. Der Mann tat wie befohlen, und sie seufzte glücklich, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Jaxyn zuwandte. »Der Punkt ist, wir hängen hier gemeinsam drin, und ausnahmsweise habe ich mal die Oberhand. Ich werde Königin, und du meine rechte Hand. Mit diesem Arrangement gibt es nicht viel, was wir nicht tun können.«
    Jaxyn, der schon beschlossen hatte, dass der Masseur dran glauben musste, machte sich keine Sorgen mehr, was der Mann alles mithörte. »Oder aber wir werden diesen kleinen Idioten los, mit dem du verheiratet bist, du und ich heiraten, und …«
    »Du wärst König.« Sie drehte den Kopf weg. »Das hättest du wohl gern.«
    »Du bleibst lieber mit dem kleinen Idioten verheiratet?«
    »So seltsam es ist, ich hab den kleinen Idioten ganz gern«, sagte sie. »Mathu vergöttert mich, Jaxyn. Es ist eine ganze Weile her, dass ich vergöttert worden bin. Ich hatte ganz vergessen, wie nett das ist.«
    »Du willst riskieren, dass er unseren Plänen in die Quere kommt, nur damit man dich vergöttert? Gezeiten, in den letzten paar Jahrtausenden hast du dich gar nicht verändert, was?«
    Dass er ihre Unsterblichkeit so offen vor ihrem Diener zugab, überraschte Diala. Mit einem warnenden Blick drehte sie sich zu ihm um, und dann musste sie erkannt haben, was seine Worte bedeuteten, und ihr Blick wurde wütend. »Gezeiten, Jaxyn, ich habe Jahre gebraucht, um einen brauchbaren Masseur zu finden.«
    »Dann such dir nächstes Mal besser einen, der blind, taub und stumm ist«, schlug er vor. »Oder finde einen Crasii für den Job.«
    »Das halbe Vergnügen an einer Massage, Jaxyn, ist das Gefühl von Haut auf Haut. Nicht Fell auf Haut. Außerdem können die Caniden ihre Nägel nie kurz genug halten, eine Felide reißt einen mit ihren Klauen in Fetzen, und eine Amphide … nun, die sind mir einfach zu schleimig.«
    »Dann solltest du vielleicht Mathu beibringen, wie man dich richtig anfasst. So könnte er sich auch endlich mal nützlich machen.«
    »Oder du könntest es lernen. Du bist schließlich mein Lakai.«
    Nicht mehr lange, du kleines Biest, dachte Jaxyn, dem Dialas Allüren zunehmend auf die Nerven gingen. Ihre Macht über die Gezeiten war höchstens Mittelmaß. Er hingegen war ein Gezeitenfürst. Sie hatte kein Recht, sich so als seine Herrin aufzuführen. Dass sie jetzt in dieser Position war, hatte sie nur einem glücklichen Zufall zu verdanken.
    Gezeiten, hätte ich doch damals, als Arkady mir befahl, sie als Jungfrau zurückzubringen, nur gestanden, sie vergewaltigt zu haben. Das hätte Dialas Pläne, den Kronprinzen von Glaeba zu heiraten, sofort zunichtegemacht.
    Aber jetzt hatte er sie am Hals. Wie dumm von ihm, sich auf eine Abmachung mit der Lakaienmacherin einzulassen, statt sie irgendwie loszuwerden. Wäre die Situation politisch nicht so heikel, wäre er schon lange als Unsterblicher in Erscheinung getreten, und Diala hätte das Nachsehen. Aber dafür standen die Gezeiten noch nicht hoch genug, und ehe er nicht wusste, wo die anderen Gezeitenfürsten steckten, war es unklug, seine Rückkehr öffentlich zu verkünden.
    Flüchtig bedauerte er Stellan Deseans Tod. Wenn er Mathu früher losgeworden wäre, hätten sich die Dinge vielleicht eher nach seinem Geschmack entwickelt. Mit Sicherheit hätte Diala dann viel weniger Macht als jetzt. Sie wäre ein paar Schritte weiter vom Thron entfernt und Jaxyns Leben viel einfacher.
    Wenn er Mathu aus dem Weg geräumt hätte, wäre Stellan König geworden. Aber, erkannte Jaxyn, mit Stellan als König wäre Arkady Königin geworden, nicht er.
    Dabei fällt mir ein … wo steckt sie überhaupt, unsere herrlich herablassende Arkady?
    Es war über einen Monat her, seit er seine Leute nach Torlenien entsandt hatte, um Arkady nach Hause zu holen. Laut ihrem letzten Bericht hatten sie sie immer noch nicht gefunden. Dass sie sofort in den Untergrund gegangen war, als sie von der Verhaftung ihres Gemahls erfuhr, überraschte ihn nicht weiter.
    Was ihn verblüffte, war, dass sie verschwunden blieb.
    Arkady war mittellos, sprach die Landessprache nicht und war alles in allem zu unflexibel, um in einer fremden Kultur allein zu überleben,

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