Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
Hand verloren.
    Launisch, sprunghaft und zu unerwarteten Temperamentsausbrüchen neigend, verstand Elyssa doch den Wert der Liebe, wenn denn ihre pervertierte Version überhaupt diese Bezeichnung verdiente. Die Crasii unterlagen dem magischen Zwang, allen Suzerain zu gehorchen, das wusste Elyssa so gut wie sie selbst. Aber sie lebte in unmittelbarer Nähe zu einem halben Dutzend anderer Unsterblicher, von denen jeder die Macht besaß, ihre Befehle einfach aufzuheben. Also behandelte Elyssa ihre Crasii wie geliebte Haustiere, wohl weil sie hoffte – genau wie die Menschen, die glaubten, dass sie nicht gebissen würden –, dass sie deshalb im Zweifelsfall treuer zu ihr halten würden.
    Es war Boots, die Warlock auf diese Tatsache aufmerksam machte, gleich an dem Tag, als sie ankamen und in ihr Quartier geführt wurden. »Gar nicht so übel«, hatte Warlock bemerkt, als er sich in dem sauberen, trockenen – wenn auch recht kleinen – Raum umsah, den man ihnen als ihr neues Zuhause präsentierte.
    »Für Sklaven«, sagte Boots unglücklich.
    »Es könnte schlimmer sein, Boots«, sagte er und schloss die Tür hinter der Felide, die sie vom Gemeinschaftsraum der Sklaven im oberen Stockwerk hergeführt hatte.
    »Mein Name ist Tabitha«, korrigierte sie ihn. »Und mir ist unklar, wie es noch schlimmer hätte kommen können.«
    »Tryan hätte dich nehmen können.«
    Wütend fuhr sie herum. »Tryan hätte nicht mal was von meiner Existenz geahnt, Cecil, wenn du Declan Hawkes nicht zugesagt hättest, ihm den braven Schoßhund zu machen, sofern du nur deine Frau und deine kostbaren Welpen bei dir haben kannst.«
    »Psst! Jemand könnte dich hören!«
    »Hier?«, fragte sie und sah sich um. »Gezeiten, die Wände müssen zwei Fuß dick sein. Das reinste Verlies hier. Passt ja auch irgendwie, findest du nicht?«
    »Was hätte ich denn tun sollen?«, zischte er, von den schallisolierenden Eigenschaften dicker Steinwände nicht ganz so überzeugt wie Boots.
    »Du hättest mich im Verborgenen Tal lassen können. Uns«, berichtigte sie sich und legte schützend eine Hand auf ihren dicken Bauch. »Aber nein, du musstest ja in plötzlichem Edelmut und Vaterstolz beschließen, dass ich deine Sprösslinge längst nicht so gut großziehen kann wie du. Also lässt du mich eben nach Lebec verschleppen und in die Sklaverei verschiffen, und jetzt gehöre ich einer von allen Gezeiten verlassenen Suzerain, der wir alle auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. Famoser Plan, Hofhund. Kann kaum erwarten, zu hören, was du dir als Nächstes ausdenkst.«
    Warlock wand sich unter ihrem Tonfall. Und ihrer Wortwahl. Sie hatte ihn seit Monaten nicht mehr Hofhund genannt.
    »Ich werde nicht zulassen, dass unseren Kindern etwas zustößt, das schwöre ich dir.«
    »Du bist nicht in der Lage, so etwas zu versprechen, du Riesenidiot«, sagte sie. »Elyssa ist eine Suzerain. Ihr liegt nichts an uns. Ihr geht es nur darum, unsere Loyalität zu sichern, und das wird sie nur so lange mit Freundlichkeit versuchen, wie es ihr gerade in den Kram passt. Merk dir meine Worte, Hofhund. Diese Höllenschlampe wird sich eines Tages gegen uns stellen. Und wenn es so weit kommt, hoffe ich nur, dass du es bist, der ihr die Bratensoße servieren muss, wenn sie unsere Babys verspeist. Vielleicht merkst du dann endlich, dass du nicht annähernd so clever oder heldenhaft bist, wie du dir einbildest.«

8
     
    »Gib mir dein Wort, dass du keinen Selbstmordversuch machst.« Arkady nickte. Das sagte Cydne Medura jedes Mal, wenn er die Kajüte verließ. Selbst nach fast zwei Wochen war er sich noch unsicher über ihre Absichten.
    »Ich verspreche, mich nicht umzubringen, ehe Ihr zurückkommt.«
    Cydne warf ihr einen alles andere als belustigten Blick zu, aber er ließ die Bemerkung durchgehen. »Wie sehe ich aus?«
    Er trug seine besten Sachen: Bestickte Beinkleider und Leibweste, Rüschenhemd mit Puffärmeln und Sandalen mit vielen Schnallen. Nach glaebischem Maßstab sah er zum Totlachen aus mit seinem langen, kunstvoll gelockten Haar und den Spitzenmanschetten. In der Tat wunderte es sie kein bisschen, dass die Besatzung ihn drangsaliert hatte, so wie er sich kleidete. Aber Arkady war nicht so dumm, ihm das zu sagen. Anscheinend war dieser Aufzug für einen flotten jungen Mann in Port Traeker der letzte Schrei.
    »Sehr gut seht Ihr aus«, versicherte sie ihm. Und fügte als Dreingabe hinzu: »Und so männlich. Ich bin sicher, der Kapitän wird beeindruckt sein.«
    »Ich bin

Weitere Kostenlose Bücher