Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
ihr Liebhaber weder ihre Qualen noch den Grund dafür verstand, musste er doch dafür büßen.
    Ihre Augen waren rot gerändert und geschwollen, was bedeutete, dass sie eben erst aufgehört hatte zu weinen. Sie folgte Warlocks Blick und zuckte fatalistisch die Achseln. »Würdest du ihn für mich beseitigen, Cecil?«
    »Ich atme nur, um Euch zu dienen, Herrin.«
    Sie nahm den Tee entgegen und seufzte. »Mutter wird fuchsteufelswild, wenn sie dahinterkommt.«
    »Darf ich mir die Kühnheit herausnehmen, zu fragen, wo Ihr ihn … aufgelesen habt, Herrin?«
    »In der Stadt. In einer Taverne am See. An seinen Namen erinnere ich mich nicht.«
    »Hat Euch jemand mit ihm zusammen gesehen, Herrin? Jemand, der Euch wiedererkennen könnte?«
    Sie schüttelte den Kopf und kniff argwöhnisch die Augen zusammen. »Was schlägst du vor, Cecil? Dass ich hierüber kein Wort verliere?«
    Warlock zögerte, bevor er antwortete. Er begab sich hier auf gefährlich dünnes Eis. Zugleich verspürte er genau den Kitzel, von dem Declan Hawkes gesprochen hatte – die Euphorie der Erkenntnis, dass er etwas wusste, wovon niemand sonst etwas ahnte. Es war die Art, wie sein Herz wegen der Gefahr hämmerte. Die Art, wie sich seine Nackenhaare aufstellten, weil er Kenntnis von etwas hatte, das vielleicht von Bedeutung sein mochte. »Herrin, der Wutausbruch Eurer Mutter, als das letzte Mal so etwas passierte, ist mir in guter Erinnerung. Lord Tyrone hat uns jedoch gezeigt, was zu tun ist, so dass Klecks und ich in der Lage waren, das letzte … Problem … unentdeckt zu entsorgen. Vielleicht können wir in diesem Fall stillschweigend ebenso verfahren, um Euch unnötige Unbill zu ersparen?«
    Die Unsterbliche musterte ihn prüfend und schmunzelte schließlich. »Ich wusste doch, dass ich richtiglag, als ich darauf bestand, dich zu behalten. Wirst du meiner Mutter oder meinem Bruder hiervon erzählen?«
    »Wenn sie mich fragen sollten, Herrin, habe ich keine Wahl. Aber wenn sie gar keinen Grund haben, mir Fragen zu stellen …«
    Elyssa nickte und lächelte ihm zu. »Du bist ein braver Junge, Cecil. Ich sorge dafür, dass deine Treue belohnt wird.«
    »Ich atme nur, um Euch zu dienen, Herrin«, erwiderte er, verbeugte sich tief und verließ rückwärts den Raum, um Klecks zu holen und einen Mord zu vertuschen.
    »Du hast die Leiche für sie verschwinden lassen?«, rief Boots, als Warlock ihr spätnachts in der klammen Abgeschiedenheit ihrer kahlen Zelle von dem Vorfall berichtete.
    Er nickte unglücklich, wusste aber nicht, ob sie seinen Gesichtsausdruck im Dunkeln überhaupt sehen konnte. »Wir haben ihn mit Steinen beschwert und im Unteren Oran versenkt.«
    Ihre schreckgeweiteten Augen leuchteten durch die Finsternis. »Bist du irre?«, fuhr sie ihn an.
    »Nein, im Gegenteil, Boots. Elyssa ist jetzt ganz sicher, dass ich ihr mit Haut und Haaren ergeben bin. Das macht unser aller Leben hier erheblich weniger gefahrvoll.« Er schaute nach unten und lächelte Marty und Eli an, die nach ihrer letzten Mahlzeit ein Verdauungsschläfchen hielten. Die Jungs lagen zusammengerollt in einer kleinen warmen Ausbuchtung zwischen ihren Eltern unter der Decke. Missy nuckelte zufrieden an Boots’ Brust, zärtlich in die Arme ihrer Mutter gebettet.
    »Du hast einer Suzerain bei einem Mord geholfen«, sagte Boots. »Das ist nichts, worauf du stolz sein kannst. Und versuch ja nicht, mir die Verantwortung in die Schuhe zu schieben.«
    »Ich bin nicht stolz darauf. Mir wird speiübel bei dem Gedanken, aber Elyssa muss glauben, dass ich mit Leib und Seele ihr Geschöpf bin. Denn wenn sie meiner je überdrüssig wird, überlässt sie uns Tryan, und wenn Tryan die Kleinen in die Finger bekommt …« Er brauchte nicht weiter zu sprechen. Boots wusste so gut wie er, dass Elyssas Macke, ihre Liebhaber zu töten wie manche Spinnen ihre Männchen, gar nichts war im Vergleich zu den Geschichten, die Tryan sich leistete. Es war allgemein bekannt, mit welch perversem Vergnügen er seinen Jagdhunden kleine Crasiiwelpen vorwarf, wenn er dabei war, sie zum Töten und Zerreißen abzurichten.
    »Hast du es der Bruderschaft mitgeteilt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß ja nicht mal, wem. Hawkes sagte, jemand würde Kontakt mit mir aufnehmen. Hat aber keiner getan.«
    Boots schnaubte verächtlich. »Typisch. Da schmieden sie große Pläne, wie sie mittels Agenten an Informationen kommen, um die Gezeitenfürsten aufzuhalten, aber leider übersehen sie die Frage, wie die

Weitere Kostenlose Bücher