Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
seit dem letzten Weltenende dort. Gegenwärtig nennen sie sich ›die Trinität‹. Ich glaube, sie sind so was wie selbsternannte Göttinnen der Reptilien-Crasii.«
    Cayal mutmaßte, dass die Sachlage etwas komplexer sein könnte, aber in Senestra war es wenigstens warm. »Und du meinst, sie geben ihre über Jahrhunderte erworbene Sicherheit und Geborgenheit einfach auf, nur weil du sie darum bittest?«
    Lukys schüttelte den Kopf und lächelte so gefährlich, dass Cayal das Blut in den Adern gefror. »Nein, Cayal. Sie werden kommen, weil du sie darum bittest. Und sollten sie sich weigern, so kannst du den Damen der Trinität ausrichten, dass der nächste Bote, den ich mit der Einladung zu ihnen schicke, Kentravyon ist.«

27
     
    »Wir haben zu. Wendet Euch an die Klinik in der Kleestraße.« Declan schob rasch seinen Fuß in den Türspalt, um den großen bärtigen Sklaven daran zu hindern, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen. »Mir fehlt nichts. Ich möchte bloß den Arzt sprechen.«
    »Klar, euch fehlt nix, also warum wollt Ihr ’n Arzt sprechen?« Er drückte mit aller Kraft gegen die Tür, als wollte er den Fuß des Eindringlings zerquetschen.
    Dieser Eindringling machte sich jedoch nichts aus gebrochenen Knochen. »Ich muss Doktor Medura sprechen.«
    »Warum?«
    »Weil er etwas hat, was mir gehört.«
    »Was?«
    Declan, der immer noch gegen die Tür drückte, holte tief Luft, um seinen Zorn zu beherrschen. Er konnte es sich nicht leisten, diesen Mann zu verstimmen, auch wenn er nur ein Sklave war. »Ich glaube, dass ihm versehentlich einer meiner Sklaven verkauft wurde. Eine Frau. Ihr Name ist Arkady. Sie ist Ausländerin, Glaebanerin. Vielleicht, sieht sie eher caelisch aus …«
    Der große Sklave gab den Versuch auf, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen, und schaute ihn neugierig an. »Meint Ihr Kady?«
    Declan wurde fast schwindlig vor Erleichterung, weil er sie endlich gefunden zu haben schien und auch, weil sein Fuß erlöst war. »Du kennst sie?«
    Der Sklave nickte vorsichtig und beäugte Declan rasch von oben bis unten. Dann trat er beiseite und ließ ihn ein. »Vielleicht kommt Ihr doch besser herein.«
    Der Mann verriegelte die Tür hinter ihnen und bedeutete Declan mit einer Handbewegung, ihm zu folgen. Die Abenddämmerung hatte eben eingesetzt, die Klinik war nur notdürftig beleuchtet und roch nach Seifenlauge und Desinfektionsmitteln. Und was sehr ungewöhnlich schien: Bis auf diesen großen, haarigen Grobian waren weder Patienten noch Personal zu sehen. Wie alle Sklaven in Senestra trug Declans Begleiter nur einen kurzen Lendenschurz und hatte ein Kettenglied-Brandmal auf der Brust, aber das täuschte nicht darüber hinweg, dass er stark wie ein Ochse war. Die einzige Möglichkeit, ihn zum Reden zu bringen, bestand darin, ihn freundlich zu fragen. Aus diesem Mann ein Geständnis herauszuprügeln war so aussichtsreich wie der Versuch, eine Ziegelmauer weichzuschlagen.
    Declan folgte ihm durch die Eingangshalle. Sie passierten eine kleine Station mit einem halben Dutzend leerer Betten und gelangten zu einem Arbeitszimmer, das zweifellos dem Schiffsarzt gehörte, den Declan schon seit einigen Tagen suchte. Der Kapitän des Schiffes, das Declan über den Ozean verfolgt hatte und in Port Traeker schließlich aufspürte, hatte ihn auf die Spur des Mannes gebracht, der Arkady für die Dauer der Überfahrt mit Beschlag belegt hatte. Wie der Kapitän berichtete, hielt der Arzt sie in seiner Kajüte eingesperrt, um sich jederzeit nach Gutdünken über sie hermachen zu können.
    Wenn es nach Declan ging, gab es mehrere Möglichkeiten, wie Cydne Meduras Schicksal in Zukunft verlaufen konnte.
    Und jede davon war ausgesucht schmerzhaft.
    Doch zuerst musste er Arkady finden. Gespannte Erwartung schnürte ihm die Brust zusammen, als er in dem Arbeitszimmer Platz nahm, denn er wusste, dass seine Suche sich nun dem Ende näherte.
    Vor mehr als drei Monaten hatte er Stellan und Nyah in Maralyce’ Mine zurückgelassen. Seitdem war er auf der Suche nach Arkady um die halbe Welt gereist. In gewisser Hinsicht war ihm die lange Dauer seiner Jagd fast willkommen, da ihn diese Aufgabe von seinen persönlichen Problemen ablenkte. Was ihm jedoch Sorgen machte, waren die entsetzlichen Schicksalsschläge, die Arkady in der Zwischenzeit zustoßen mochten. Nun schien es, als wären seine Befürchtungen nicht grundlos gewesen.
    In die Sklaverei verkauft und zur Hure eines reichen Mannes gemacht.
    Gab es ein qualvolleres

Weitere Kostenlose Bücher