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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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gedacht, sie war bestimmt Dienstmädchen bei ’ner Lady oder so. Für ’ne makor-di is’ ihr Gang viel zu stolz.«
    »Wo finde ich Doktor Medura? Ich möchte die Angelegenheit so schnell wie möglich erledigen. Ich habe schon viel zu viel Zeit für diese Suche verschwendet.«
    »Er ’s verreist.«
    »Dann möchte ich meine Sklavin sehen.«
    »Sie’s auch verreist.«
    Ich wusste es doch. Das ging zu leicht, es war zu schön, um wahr zu sein. »Wohin verreist?«
    »Rauf in die Feuchtgebiete. Da hat’s vor ’n paar Wochen ’n Ausbruch von Sumpffieber gegeben. Die Gilde hat den Doktor hingeschickt, und Kady begleitet ihn als Assistentin. Um es gleich im Keim zu ersticken, versteht Ihr? Bevor es sich in den Städten ausbreitet wie das letzte Mal.«
    Declan ballte vor Enttäuschung die Fäuste. Er konnte es nicht fassen, Arkady so nahe gekommen zu sein und sie dann doch verpasst zu haben.
    »Dann muss ich ihnen eben nachreisen«, sagte er und erhob sich. »Kannst du mir sagen, wohin sie gefahren sind? Ich hätte meine Sklavin wirklich gern zurück.«
    Geriko griente breit. »Ihr seid ja ganz scharf drauf, sie wiederzukriegen. Was hat sie angestellt? Familiensilber geklaut?«
    »Sie … sie bedeutet meiner Familie sehr viel«, sagte Declan, unsicher, ob es klug war, so etwas hierzulande zuzugeben, wenn auch nur vor einem anderen Sklaven.
    Der Hüne wirkte belustigt. »Das Mädel bedeutet wohl ’ner Menge Leute was. So was gibt’s nicht oft. Schon gar nicht bei einer, die so mager ist wie sie. Jedenfalls wird’s die Herrin freuen, wenn Ihr Kady wegholt.«
    »Die Herrin?«
    »Die Frau vom Doktor«, erklärte Geriko. »Die kann Kady nicht leiden. Passt ihr nicht, dass der Doktor lieber bei seiner wii-ah ist als bei ihr.«
    Declan wollte lieber nicht darüber nachdenken, was das genau zu bedeuten hatte. Die Vorstellung, dass Arkady als Sklavin verkauft worden war und täglich von einem senestrischen Wüstling geschändet wurde, der nicht mit seiner Gemahlin zurechtkam, erinnerte ihn schon schmerzhaft genug an ihre gemeinsame Zeit in Lebec.
    Er hatte es seinerzeit nicht geschafft, sie vor Rybank zu schützen. Er war jedoch fest entschlossen, sie vor Cydne Medura zu retten.
    »Wie kann ich sie finden?«, fragte er und hoffte, dass seine Stimme nichts von der Wut verriet, die auf kleiner Flamme in seinem Inneren kochte. Dieser Mann schien ein halbwegs loyaler Sklave zu sein. Er würde Declan bestimmt nicht verraten, wo sein Gebieter sich aufhielt, wenn er annehmen musste, dass Declan ihn auf der Stelle tötete, sobald er ihn fand.
    »Ihr müsst ’n Boot mieten. Unten am Flusshafen. Die Amphiden kennen den Weg. Ich glaub, sie wollten nach Wasserscheid.«
    »Wo liegt das?«
    »Ein paar Tage nordöstlich von hier. Grässlicher Ort, höllisch feucht und schwül und alles voller Echsen, die einen ständig beobachten, aber man kriegt sie nie zu Gesicht. Aber man kann sie spüren, wenn Ihr wisst, was ich meine.« Der Hüne schauderte. »Man kriegt schon ’ne Gänsehaut, wenn man nur dran denkt.«
    Bei der Erwähnung von Echsen wurde Declan hellhörig. Soweit er wusste, waren die einzigen Reptilien-Crasii, die die letzten Katastrophen überlebt hatten, die Chamäliden. Aber er hatte noch nie gehört, dass es irgendwo eine größere Anzahl von ihnen gab.
    »Dann werde ich ihnen in dieses Wasserscheid nachreisen und meine Angelegenheiten mit dem Doktor vor Ort klären.«
    Vielleicht konnte er nicht nur Arkady aufstöbern, sondern auch noch Tiji etwas Neues über ihre Herkunft berichten. Vorausgesetzt, er fand sie jemals wieder.
    Und vorausgesetzt, sie sprach je wieder ein Wort mit ihm, jetzt, wo er ein Unsterblicher war.
    Geriko hielt ihm die Tür des Arbeitszimmers auf. »Das wird ihn nicht gerade froh machen. Seid Ihr reich?«
    »Reich genug.«
    »Das ist auch nötig. Er mag Kady gern.«
    »Ich kann bestimmt dafür sorgen, dass es zu seinem Vorteil ist, sich von ihr zu trennen.«
    »Ich hoff’s eigentlich nicht«, sagte Geriko, als er Declan zur Eingangstür brachte, und grinste lüstern. »Ich mag Kady auch. Sie hat tolle Titten.«
    Diesmal versuchte Declan gar nicht erst, seine Wut zu unterdrücken. Mit der ganzen Kraft aufgestauten Jähzorns schlug er Geriko die geballte Faust ins Gesicht.
    Aufheulend vor Schmerz und Überraschung ging der hünenhafte Sklave in die Knie, das Blut schoss ihm aus der zerschmetterten Nase.
    Declans Hand schmerzte stechend, er mochte sich ein paar Knochen gebrochen haben, aber das kümmerte

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