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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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helfen. Gegen die Kälte mit Pelzen und dicken, schafspelzgefutterten Stiefeln gewappnet, schleppten sie nun Tabletts mit Glühwein für ihre Gebieter herbei. Declan ergriff einen dargebotenen Becher und schlürfte geistesabwesend. Er war mit seinen Gedanken woanders.
    Maralyce’ Ankunft in Jelidien bereitete ihm große Sorgen. Nach seiner Erfahrung machte sich seine Urgroßmutter nicht viel daraus, mit anderen Unsterblichen zu verkehren. Und er war ziemlich sicher, dass sie nicht hergekommen war, um Lukys’ berühmten Eispalast zu bestaunen. Der Entschluss, ihre Berghütte in Glaeba zu verlassen und die anderen hier in Jelidien aufzusuchen, war ebenso untypisch wie unvorhergesehen und verhieß nichts Gutes, wie Declan befürchtete.
    Sobald sie von der Küste zurück waren, hatte Lukys die Unterbringung seines neuen Gastes zum Vorwand genommen, um sich mit Maralyce in geradezu ungebührlicher Hast zurückzuziehen. Declan blieb sich selbst überlassen, starrte die anderen an und fragte sich, was bei den Gezeiten nun wieder vor sich ging.
    Er war offenbar nicht der Einzige, dem Maralyce* Ankunft Kopfzerbrechen machte. Taryx war noch mal auf eigene Faust losgezogen, und Kentravyon hatte sich schon vorher auf dem Eis von ihnen getrennt, ohne sich zu irgendeiner Erklärung dafür herabzulassen. Aber Arryl sah ebenso sorgenumwölkt aus, wie Declan sich fühlte.
    Als Lukys und Maralyce, die Köpfe zusammengesteckt, in den endlosen Gängen des Palasts verschwanden, zwergenhaft klein gegen die majestätische Dimension des Bauwerks, wandte sich Arryl an Cayal. »Hast du mal die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Lukys’ Vorhaben womöglich mit deinen Absichten so wenig zu tun hat, dass er sich für dein Problem in Wahrheit gar nicht interessiert?«
    Immer noch in der Melancholie gefangen, die ihn vorhin beim Betrachten des auseinanderbrechenden Eises überfallen hatte, machte sich Cayal anscheinend keine Gedanken um Lukys* Motive. Auf dem Rückweg von der Küste hatte er wenig gesprochen, nur kurz Maralyce begrüßt, so als sei er kein Stück überrascht, sie zu sehen. Nun blickte er ihr und Lukys kurz nach und sah dann achselzuckend Arryl an. »Was Lukys über den Kristall des Chaos erzählt, klingt doch plausibel, Arryl. Wenn er wirklich die Gezeiten bündeln kann und es die Gezeiten sind, die uns unsterblich machen, warum sollen uns die Gezeiten nicht auch vernichten können?«
    »Zu mir hat Lukys wörtlich gesagt, er könnt faktisch einen Unsterblichen auslöschen«, warf Declan ein, kippte den Rest seines Glühweins herunter und reichte den Becher einem der herumstehenden Caniden. »Ich will jetzt keine Haarspalterei betreiben, aber Arryl hat schon recht. Er hat nicht ausdrücklich bestätigt, dass er dein Leben beenden kann.«
    Cayal starrte ihn einen Augenblick an und stapfte dann ohne ein Wort davon.
    Declan sah Arryl an. »Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Er will bloß nichts davon hören, dass du seinen sehnlichst erwarteten baldigen Tod infrage stellst.«
    »Willst du auch sterben?«, fragte Declan. Ihm war immer noch unklar, warum nicht mehr Unsterbliche an Cayals spezieller Form des Wahnsinns litten.
    »Manchmal verspüre ich Langeweile«, sagte Arryl. »Das tun wir alle. Aber bislang sind mir nie die Aufgaben ausgegangen. Es gibt immer etwas zu tun.«
    »Für Cayal wohl nicht.«
    »Falsch«, sagte Arryl. »Cayal will sterben, weil er Angst hat, es könnte für ihn irgendwann nichts mehr zu tun geben, nicht weil es schon so weit wäre.«
    »Er sollte es einfach machen wie ich«, sagte Pellys hinter ihnen. »Die Erinnerungen auslöschen.« Bei ihrer Ankunft hatte er auf einer der vielen hohen schlanken Turmspitzen gehockt, was er in letzter Zeit ziemlich häufig zu tun schien. Jetzt kam er vom Eingang her auf sie zu. Er trug etwas in der Hand, das wie Kentravyons unfertige Schnitzerei aussah, aber das war unmöglich, denn der Verrückte hatte seine Handarbeit ins Meer geworfen, ehe sie vor einigen Stunden den Rückweg antraten.
    Declan wandte sich dem Neuankömmling zu. »Was hast du da, Pellys?« Der stämmige Gezeitenfürst war von einer feinen Schnee-und Eisschicht bedeckt. Declan fragte sich unwillkürlich, ob er einfach vom Turm gesprungen war, anstatt herunterzuklettern. Sofern man sich nichts aus einer kurzen Zeitspanne heftiger Schmerzen machte, in der die gebrochenen Knochen wieder heilten, war das zweifellos der schnellste Weg herunter.
    »Das hat mir Kentravyon gemacht. Er sagt, es ist das

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