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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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einer schlichten unterirdischen Vorratskammer zu kommen. Die letzten Stufen nahm er doppelt und gelangte in einen kleinen Vorraum. Der Anblick, der sich ihm von dort aus bot, verschlug ihm den Atem.
    »Gezeiten …«
    Das war kein Raum. Es war eine gigantische Höhle. Aus dem Permafrost tief unter dem Palast gehauen, erstreckte sich das riesige Gewölbe bis weit in die Ferne, so weit, dass Declan kaum das gegenüberliegende Ende ausmachen konnte. Die mächtige Halle war nahezu vollkommen kreisrund, die gewölbten und gerippten Wände gut fünfzig Fuß hoch. Beleuchtet wurde sie von einem umlaufenden Ring aus Feuer, das das Eis selbst als Brennstoff zu nutzen schien. Genau in der Mitte des Saales stand eine kreisrunde erhöhte Plattform aus Eis. Davon abgesehen war die gewaltige Halle völlig leer. Declan fiel die Kinnlade herunter.
    Dann riss er sich von dem verblüffenden Anblick los und blickte zu seiner Rechten, wo Maralyce und Lukys im Eingang zum Gewölbe standen. »Was ist das hier?«
    »Mein Keller«, erklärte sein Vater mit selbstzufriedener Miene. »Ziemlich beeindruckend, findest du nicht?«
    »Womit brennt das Feuer?«
    »Unter dem Permafrost eingeschlossenes Methan«, antwortete Lukys. »Als wir die Kammer aushoben, sind wir auf eine Blase gestoßen.« Sein Vater lächelte. »Taryx hat sich glatt den Arm weggesprengt, als wir über sie gestolpert sind. Hat ihn tagelang außer Gefecht gesetzt. Jetzt ist das Methan natürlich eingeschlossen, aber unter dem Eis ist vermutlich genug Gas, um Jelidien in Grund und Boden zu furzen.«
    »Und da hast du natürlich gleich Feuer drangesetzt«, bemerkte Declan stirnrunzelnd. Das machte die Unsterblichkeit mit einem. Man sprach locker, entspannt und ganz allgemein von drohenden Katastrophen, die alles Leben auf Amyrantha auslöschen konnten, ohne die Folgen für sterbliche Existenzen als sonderlich tragisch zu empfinden. Er hatte allerdings bereits gelernt, dass es wenig brachte, dieses Defizit in unsterblichen Kreisen zu thematisieren. »Und woher kommt das Licht auf der Treppe?«
    »Ein von Natur aus leuchtendes Moos«, erklärte Maralyce. »Wächst sonst nur an extrem dunklen und feuchten Stellen. Lukys hat es … angeregt, hier auf dem Eis zu wachsen.«
    »Mit Gezeitenmagie?«
    »Nicht doch, Declan«, sagte Lukys leicht ungeduldig. »Ich hab mich natürlich hingesetzt, ein tiefgründiges Gespräch mit ihm geführt und die gesamte Spezies mit meinem unwiderstehlichen Charme bezirzt.«
    Declan drehte sich um und betrachtete noch einmal mit Staunen das Gewölbe. »Wozu dient das Ganze hier?«
    Weder Maralyce noch Lukys sagten etwas. Er warf ihnen über die Schulter einen Blick zu. »Ach, kommt schon. Euch muss doch klar sein, dass ich genug gehört habe, um zu wissen, dass ihr etwas ausheckt.«
    Sie sahen sich an, dann übernahm es Lukys, auf seine Frage zu antworten. »Wenn wir den Kristall des Chaos aktivieren, öffnet er uns ein Portal zu einer anderen Welt.« Er trat einen Schritt vor und öffnete weit die Arme. »Und dies ist der Ort, wo wir es tun werden.«
    Declan musterte seinen Vater und seine Urgroßmutter kurz, als ihm etwas dämmerte, das er schon längst hätte fragen sollen. »Sagt mal, wie alt seid ihr beiden wirklich?«
    »Alter, als du dir vorstellen kannst«, räumte Lukys ein.
    »Also wurdet ihr nicht erst unsterblich, als dieser Meteor vor Jelidien das Schiff traf, richtig?«
    Lukys schüttelte den Kopf. »Nein. Engarhod allerdings schon. Dieser Teil der Geschichte kommt der Wahrheit recht nahe, so wie auch die Sache mit dem abgebrannten Bordell in der Tintenfischbucht, wo Syrolee in Lohn und Brot war.«
    »Und wie ist Engarhod unsterblich geworden? Ist er vielleicht auch einer deiner zufällig gezeugten Sprösslinge?«
    Sein Vater lächelte. »Gezeiten, ich hoffe nicht.«
    »Was dich einzigartig macht, Declan«, sagte Maralyce in ungewohnt versöhnlichem Ton, »ist, dass wir deinen Stammbaum bis zu den Unsterblichen zurückverfolgen können, die dich hervorgebracht haben. Aber da bist du die Ausnahme und nicht die Regel. Seit Jahrtausenden haben Unsterbliche inmitten der sterblichen Bevölkerung gelebt und ihren Samen verstreut. Dass dadurch potenzielle Unsterbliche entstehen, ist zwar nicht gerade üblich, aber auch keineswegs unwahrscheinlich.«
    Declan durchdachte das und runzelte die Stirn, als ihm ein weiterer Gedanke kam. »Das heißt, es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass wir alle miteinander verwandt sind.«
    Lukys lächelte

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