Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
verabscheuen, als Lukys und Taryx beiwohnen zu müssen, wie sie sich gegenseitig auf die Schultern klopften und zu ihrer ungeheuren Leistung beim Bau des Eissaals gratulierten.
    »Danke für die Einladung, aber ich würde lieber mein Zimmer aufsuchen. Das war ein ganz schöner Marsch übers Eis, und meine Garderobe ist völlig durchnässt. Ich würde es begrüßen, wenn ich mich erst mal umziehen könnte.«
    »Ich zeig dir, wo es langgeht«, bot Arryl an. Ihr Tonfall wirkte seltsam unbeteiligt, als ob die Neuankömmlinge sie im Grunde nichts angingen. Ihr Echsen-Crasii war auch nirgends zu sehen.
    Lukys sah ihnen nach mit einem glatten Lächeln, das keine Spur von dem verriet, was er wirklich dachte. Taryx war mit dem Schlitten und den Hunden beschäftigt, und Kentravyon hatte sich irgendwann unbemerkt verdrückt.
    Cayal sah sich um und bemerkte, dass jemand fehlte. »Wo ist Pellys?«
    »Auf dem Dach«, sagte Lukys.
    »Was macht er da oben?«
    »Er wartet auf den Höchststand der Gezeiten.«
    »Tatsächlich?«
    Maralyce schmunzelte über seinen Gesichtsausdruck. »Keine Sorge, Cayal. Dieses Mal ist das, was er tut, wohlüberlegt.«
    »Ich bin nicht sicher, ob wohlüberlegt ein Wort ist, das in irgendeiner Form zu Pellys passt«, erwiderte Cayal stirnrunzelnd.
    »Wir müssen Bescheid wissen, wenn die kosmische Flut den Höchststand erreicht«, sagte Lukys. »Im Inneren des Palastes werden wir es nicht merken, weil der Kristall des Chaos hier ist. Pellys hält da oben für uns Wache. Wollen wir?« Er wich einen Schritt zurück, um Arkady den Vortritt zu lassen. Skeptisch ging sie in die Richtung, die er ihr wies.
    »Elyssa hatte recht, weißt du«, sagte Cayal und fiel in Lukys’ Schritt ein. »Dieses verdammte Ding saugt die Gezeiten aus allem raus, was ihm in den Weg kommt. Saugt es uns dann nicht auch aus?«
    Lukys nickte. »Erst mal ja. Aber wenn man die Gezeiten in ihm bündelt, verstärkt er die kosmische Flut. Die Wände leiten die Kraft zurück, der Kristall saugt sie zusätzlich auf. Es dauert nicht lange, und wir haben genug Gezeitenenergie, um den Spalt zu öffnen.«
    »Und dann seid Ihr in der Lage, die Seele Eurer Ratte in den Körper Eurer Frau zu versetzen?«, fragte Arkady.
    Lukys warf ihr kurz einen erstaunten Blick zu. Dann sah er Cayal an. »Hast du ihr das erzählt?«
    »Ich hab es von Kentravyon«, sagte Cayal. »Nebenbei, wann wolltest du uns andere eigentlich in dieses kleine, aber nicht ganz unwichtige Detail einweihen?«
    »Wenn es an der Zeit ist«, entgegnete Lukys und zuckte gleichmütig die Achseln. Offenbar war er sich keiner Schuld bewusst. »Hat er dir auch von Corynas kleinem … Missgeschick … berichtet, das uns zu so einer drastischen Maßnahme zwingt, um diesen kleinen Fehler zu beheben?«
    Gezeiten, dachte Cayal leicht angewidert und sah Lukys von der Seite an. Er wird vermutlich bei dem Versuch, den Geist der Ratte in einen Menschenkörper zu verfrachten, nur einen Haufen Schutt von der Größe dieses Planeten übrig lassen, und das nennt er dann »einen kleinen Fehler beheben«.
    Und mich bezeichnet man als Spinner.
    »Cayal hat übrigens noch mehr gesagt, Mylord«, bemerkte Arkady in einem Ton, der verriet, dass sie nicht im Entferntesten die Absicht hatte, Cayal seine letzte Missetat so bald zu vergeben. »Er hat Elyssa versprochen, Ihr würdet für sie dasselbe tun. Mit meinem Körper.«
    »So, hat er das?« Lukys sah sie nachdenklich an.
    »Dass ich bei dem Vorhaben umkomme, ist ihm klar. Aber er macht sich deshalb keinen großen Kopf. Er geht ja davon aus, dass er dann auch tot ist. Also wird er nicht mit den Konsequenzen seiner Tat leben müssen.«
    »Das klingt ganz nach unserem Sonnenschein Cayal«, meinte Lukys schmunzelnd. Sie kamen zu der Treppe, die in die tiefer gelegenen Gewölbe führte. Am oberen Absatz zog er eine Fackel aus einem Wandhalter, um den Weg auszuleuchten. Die vereisten Wände reflektierten die Flamme in unzähligen Farbglitzerpunkten. »Ich nehme an, Ihr selbst seid nicht sonderlich daran interessiert, an diesem Austausch teilzuhaben, Mylady?«
    »Natürlich nicht!«
    Lukys seufzte und sah sich zu Cayal um. »Du solltest wirklich erst fragen, bevor du solche Vereinbarungen triffst, Cayal. Diese Dame hier möchte damit offenbar nichts zu tun haben.«
    »Ich musste Elyssa zur Mitarbeit bewegen.«
    »Was er geschafft hat, indem er um ihre Hand anhielt«, warf Arkady ein, die sich offenbar an Cayals wachsendem Unbehagen weidete. Aber ihre Zähne

Weitere Kostenlose Bücher