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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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gegenseitig ihre Abneigung erklärten. Aber er hütete sich wohlweislich, sich einzumischen. So hielt es offenbar auch Stellan, der weise schwieg. Diese Unsterblichen kannten einander weit besser, als er sie jemals kennen würde. Der Versuch, sie jetzt zur Einigkeit zu nötigen, könnte sich als kontraproduktiv erweisen.
    Er entfernte sich von der Diskussion, schlenderte ein Stück und sah den Dorfkindern zu, wie sie auf ihren langen polierten Brettern mit den Wellen an den Strand ritten.
    Einen Augenblick später gesellte sich Stellan zu ihm.
    »Ich erkenne eure Handschrift in ihren Argumenten«, sagte Declan leise.
    »Wirklich?«
    Declan nickte. »Jaxyn und Tryan sind beide viel zu egozentrisch, um von sich aus die Folgenschwere von Lukys' Versuch zu überblicken. Dass sie jetzt beide damit argumentieren, bedeutet, jemand hat ihnen die Idee sorgfältig vorgekaut.«
    »Ich glaube kaum, dass –«
    »Seid nicht so bescheiden. Der alte König Enteny hatte schon recht, wisst Ihr – es gibt auf ganz Amyrantha keinen geschickteren Unterhändler als Stellan Desean.«
    Bevor Stellan darauf etwas sagen konnte, verkündete Kinta hinter ihnen laut: »Dann ist es beschlossen. Wir begeben uns gemeinsam nach Jelidien, finden heraus, was sie da unten anstellen, und machen dem Spuk ein Ende.«
    »Beschlossen«, sagte Syrolee. »Dann bleibt uns nur eine ziemlich brennende Frage.«
    »Die da wäre?«, fragte Brynden.
    »Wie kommen wir schnell genug hin?«
    »Die haben einen beträchtlichen Vorsprung, wisst ihr«, sagte Jaxyn. »Dieses Schiff hat Glaeba schon vor Wochen verlassen.«
    »Man kann jedoch annehmen«, sagte Brynden sachlich, »da wir noch hier stehen und diese Beratung abhalten, können sie die Welt bislang noch nicht vernichtet haben.«
    »Gezeiten, Bryn«, sagte Jaxyn. »Wann hast du dir denn Sinn für Humor zugelegt?«
    Brynden sah ihn verständnislos an. »Ich habe nicht zu scherzen versucht, Jaxyn.«
    Declan hatte sich bei der Frage, wie die Reise nach Jelidien zu bewerkstelligen war, wieder zu den Gezeitenfürsten gesellt. »Was spricht noch mal dagegen, dass wir fliegen?«
    Sie starrten ihn an, dann begann Jaxyn herablassend zu lächeln. »Überlasst Brynden das Witzereißen, Erster Spion. Er ist darin besser als Ihr.«
    »Und wie Brynden habe auch ich keinen Witz gemacht.« Declan wurmte es, dass ihn alle ansahen, als wollten sie den Titel des Dorftrottels von Pellys auf ihn übertragen. »Ich bin von Jelidien aus auf einem Teppich hergeflogen. Gezeiten, das letzte Stück ritten wir auf einem abgebrochenen Strohdach. Ihr seid auf die gleiche Art gekommen. Wenn wir leblose Objekte durch die Luft schieben können, warum können wir uns denn nicht selbst auf diese Weise bewegen?«
    »Ihr selbst seid der Kanal für die Gezeitenkraft«, erklärte ihm Kinta, die als Einzige ernst nahm, dass seine Frage nicht zur Unterhaltung gedacht war. »Ihr könnt Euch nicht gleichzeitig selbst abstoßen und sie an Euch ziehen, so wie Ihr kein Wasser in einen Krug schütten könnt, während ihr es gleichzeitig ausgießt.«
    »Aber wenn ich mich an einem Objekt festhalte, kann ich es mit ihnen bewegen.« Declan nickte erleichtert. Kintas einfacher Vergleich hatte ihm das Prinzip besser erklärt als seinerzeit Cayal und Kentravyon. »Dann suchen wir uns eben einen größeren Teppich und brechen damit nach Jelidien auf. Wo liegt das Problem?«
    »Geschwindigkeit«, sagte Tryan. »Wir können nur mit begrenzter Geschwindigkeit fliegen, sonst kommt die Reibung ins Spiel, die zwischen der Gezeitenenergie – die den Teppich oder was auch immer antreibt – und der Luft entsteht. Wer zu schnell fliegt, geht in Flammen auf. Zugegeben, davon sterben wir nicht – aber ich kann Euch versichern, das ist keine angenehme Art zu reisen.«
    Declan durchdachte das Problem. Das Gekreisch der Kinder in den Wellen lenkte ihn ab. Stirnrunzelnd blickte er über die Schulter und hoffte unwillkürlich, ihre Eltern würden sie bald zum Mittagessen rufen, vorausgesetzt, sie hatten Eltern, die willens waren, sie zu futtern. Einige sahen so dürr aus, als hätten sie in letzter Zeit etliche Mahlzeiten verpasst.
    »Wie wäre es …«, begann Kinta, aber Warlock, der sich während der Diskussion im Hintergrund gehalten und keinen Mucks von sich gegeben hatte, fiel ihr ins Wort.
    »Warum nehmt Ihr nicht die da?«
    Die anderen drehten sich zu ihm um. Warlock zeigte auf die Kinder und ihre blankpolierten Bohlen, mit denen sie auf den Wellen dahinschossen. »Wenn

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