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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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änderten. Ein Stückchen nördlich von Nynäshamn änderte sich die Breitenkoordinate auf 58° und im Meer vor Gotland schlug sie auf 57° um. Mit einer kleinen Bewegung nach Westen änderte sich die Längenkoordinate auf 17°, und direkt vor Västervik sank sie auf 16°.
    »Ich wüsste nicht, was Erlandsson an einem Ort mitten im Meer zwischen Småland und Gotland interessieren sollte. Ein Schatz vielleicht?«
    »Man hätte dort etwas versenken können«, schlug Sandén vor. »Rauschgift. Waffen. Aber der neunundfünfzigste Breitengrad wirkt interessanter. Auf den ersten Blick jedenfalls.«
    Gerdin zog die Markierung zurück nach Norden. Verlangsamte das Tempo, nachdem sie 59° 17 überschritten hatte und landete mit kurzen Bewegungen auf 59° 19. Anschließend wanderte sie langsam nach Osten, bis sie sich schließlich auf N 59° 19 E 17° 54 befand. Sie zoomte noch näher heran, suchte nach der Markierung, die aus dem Bild verschwunden war. Dieselbe Prozedur noch einmal, bis die Auflösung fein genug war, um ihnen zu zeigen, dass sie sich in Nockeby befanden. Erst jetzt konnte Gerdin die Markierung so bewegen, dass sich lediglich die Sekundenangaben änderten. Kurz darauf hatten sie die erste Position gefunden. Ein Mehrfamilienhaus im Tyska Bottens Väg mit der Position N 59° 19 56 E 17° 54 26. Anschließend manövrierte sie die Markierung nach Osten, bis sie auf Tranebergs Strand zum stehen kam, einer Straße direkt neben der Tranebergsbrücke mit den Koordinaten N 59° 19 56 E 17° 59 26. Dann wieder nach Süden, bis zur Kreuzung Gesällvägen-Norrängsvägen in Stuvsta mit den Koordinaten N 59° 14 56 E 17° 59 26. Weniger als zwei Kilometer von Sven-Gunnar Erlandssons Haus entfernt.
    »Warum sollte man sich Koordinaten notieren, um die Lage einer Straßenkreuzung anzugeben?«, fragte sich Sandén. »Oder eines Hauses? Also da glaube ich eher an die Ostsee, muss ich sagen. Selbst wenn dieser Gesällvägen verdammt nahe am Tatort liegt.«
    »Sehe ich genauso«, murmelte Gerdin, die sich voll darauf konzentrierte, mit feinster Motorik die Markierung nach Westen zu schieben, bis sie die Position erreichte, die mit N 59° 14 56 E 17° 54 26 angegeben war.
    Schließlich schlug die Koordinatenanzeige um, sodass alle Ziffern übereinstimmten. Jetzt befanden sie sich in Huddinge, etwa einen Kilometer weiter vom Haus der Erlandssons entfernt. Allerdings mitten im Wald. Nur einen Steinwurf vom Wohnwagenstellplatz der Obdachlosen entfernt.

Mittwochvormittag
    Beinahe einen Tag nachdem Odd Andersson eine Sozialarbeiterin ausfindig gemacht hatte, die das Mädchen aus der TV4-Reportage kannte, rief diese zurück. Aus Datenschutzgründen hatte sie ihm während ihres ersten Gesprächs Rebeckas Nachnamen nicht mitteilen wollen, was es ihm fast unmöglich machte, seine Ermittlungen weiter zu verfolgen.
    »Ich habe Kontakt zu Rebeckas Mutter aufgenommen«, erzählte sie ihm jetzt. »Und sie ist bereit, sich mit Ihnen zu treffen. Im Augenblick sind sie verreist, aber sie kehren heute Abend zurück. Also, wenn Sie nach wie vor an einem Gespräch interessiert sind, dann können Sie gerne morgen anrufen oder vorbeischauen.«
    »Ich bin tatsächlich immer noch interessiert«, bestätigte Andersson. »Ich würde sie gerne besuchen. Vorausgesetzt, Sie können mir verraten, wo sie wohnen.«
    »Die Mutter hat mir erlaubt, ihre Adresse weiterzugeben«, sagte die Sozialarbeiterin. »Sie wohnen im Bronsgjutarvägen 77 in Norsborg. Und morgen Vormittag nach zehn Uhr können Sie gerne kommen. Sie heißt Jeanette Magnusson.«
    »Dann heißt das Mädchen Rebecka Magnusson?«, fragte Andersson.
    »Korrekt.«
    »Haben Sie vielen Dank. Sie waren sehr hilfsbereit.«
    »Keine Ursache. Ich habe es wegen Rebecka gemacht«, antwortete die Frau vom Jugendamt, und das Gespräch war beendet.
    Andersson dachte eine Weile darüber nach, was sie mit ihren abschließenden Worten wohl gemeint haben könnte. Bedauerlicherweise wohl eher, dass sich die Fünfzehnjährige immer noch nicht wieder eingefunden hatte. Oder dass sie zwar auf einem guten Weg gewesen, dann aber doch wieder abgehauen war. Was natürlich erklären würde, warum sowohl der Mutter als auch der Sozialarbeiterin daran gelegen war, die Polizei ins Boot zu holen.
    Er ließ sich die Adresse bei eniro.se auf der Karte anzeigen und wählte die Hybridanzeige aus, die sich als Flugaufnahme herausstellte, auf der lediglich die Straßennamen wie auf einer normalen Karte angegeben waren. Zu seinem

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