Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
Vom Netzwerk:
nervig.«
    »Uns?«
    »Meine Freundin und mich. Das war total nervig.«
    »Ja, das sagtest du schon. Und du bist dir auch ganz sicher, dass es so war? Dass ihr nicht irgendetwas falsch verstanden habt?«
    Sie nickte mehrmals mit großen Augen. Und mit übertriebenen Bewegungen. Wie ein kleines Kind. Entblößte einen weniger ansprechenden Zug um ihre Mundwinkel und sah plötzlich gar nicht mehr so nett aus. Nicht einmal mehr süß.
    »Hundertprozentig sicher«, sagte sie übereifrig.
    Andersson bemerkte, wie ihr Vater sie während ihrer Erklärungen beobachtete. Möglicherweise mit einer gewissen Dosis Skepsis im Blick.
    »Aber Sie haben das Problem in die Hand genommen?«, fragte Andersson nun an ihn gewandt.
    »In die Hand genommen … Ich habe es Svempa gegenüber erwähnt. Josefin und ihre Freundin haben auch mit ihm gesprochen.«
    »Sie haben also nicht mit Wiklund selbst darüber geredet?«
    »Nein, das haben wir tatsächlich nicht gemacht«, antwortete Siem mit einem Seufzen. »Ich wollte unser Verhältnis nicht belasten. Wie Sie vielleicht verstehen können.«
    Das konnte Andersson nicht im Geringsten. Wenn dieser Typ sich tatsächlich an Zwölfjährige heranmachte, dann musste man ihn doch zur Rede stellen? So war es ihnen gelungen, ihn zur Seite zu drücken und bestimmt auch sein Selbstvertrauen zu stutzen, ohne dass er überhaupt wusste, aus welcher Richtung die Gerüchte gekommen waren. Erst recht hatte er keine Gelegenheit gehabt, sich zu verteidigen. Ja, gegenüber Erlandsson vielleicht, aber die Glaubwürdigkeit sinkt natürlich beträchtlich, wenn man seinem Ankläger nicht in die Augen sehen kann.
    »Und sie haben die ganze Geschichte geschluckt?«, wollte Andersson wissen. »Ohne den geringsten Verdacht, dass die Mädchen vielleicht ein bisschen übertrieben haben könnten? Oder sogar alles erfunden hatten?«
    Josefin wirkte peinlich berührt und wusste nicht, wohin sie schauen sollte.
    »Warum hätten sie das tun sollen?«, erwiderte Siem erzürnt. »Es versteht sich doch von selbst, dass ich meine Tochter beschütze, wenn so etwas passiert. Dass ich für sie einstehe. Und Svempa hat es auf die beste Art und Weise gelöst. Ohne dass jemand leiden musste. Was zum Teufel soll das denn überhaupt wieder mit allem zu tun haben?«
    »Ich stelle hier die Fragen«, teilte Andersson mit. »Wenn an dieser Sache nichts dran sein sollte, dann gäbe es schließlich den begründeten Verdacht, dass Ihre anderen Aussagen ebenfalls nicht der Wahrheit entsprechen. Von anderer Seite habe ich nämlich gehört, dass diese ganze Geschichte purer Nonsens war. Dass sich Wiklund nicht im Geringsten für kleine zwölfjährige Mädchen interessiert, sondern dass die kleine Josefin Siem eingeschnappt war, weil Lennart Wiklund ihr nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt hat.«
    Josefin errötete. Trotz ihrer Sonnenbräune sah er ihr Gesicht rot anlaufen. Jan Siem schien am liebsten in der Erde versinken zu wollen. Es war Zeit, das Thema zu wechseln.
    »Ich hätte gerne, dass Sie beide mir eine SMS mit Ihrer jeweiligen Telefonnummer schicken, damit ich Sie bei Bedarf erreichen kann.«
    Siem streckte das rechte Bein aus und zog sein Handy aus der Hosentasche. Josefin schaute ihn fragend an, tat es ihrem Vater aber nach. Keines der Handys war ein iPhone. Andersson gab ihnen seine Nummer, und während sie sich mit ihren Telefonen beschäftigten, nutzte er die Gelegenheit, um nach der Information zu fragen, die ihn wirklich interessierte.
    »Hast du mehrere Handys, Josefin?«
    »Nein, nur dieses«, antwortete sie und schickte die SMS ab.
    »Und Sie?«, fragte er Siem, der mit einem Kopfschütteln antwortete.
    »Also niemand von Ihnen besitzt ein iPhone?«
    »Nein, ganz offensichtlich nicht«, antwortete Siem giftig.
    Anderssons Handy piepste zwei Mal, und er stellte fest, dass keine der Nachrichten von Erlandssons Nummer abgeschickt worden war. Wovon er zwar auch nicht ausgegangen war, aber was er gerne bestätigt haben wollte. Nicht einmal eine Dreizehnjährige würde wohl mit der SIM-Karte eines Ermordeten herumtelefonieren. Jedenfalls nicht öfter als ein Mal.
    »Es ist nämlich so«, sagte Andersson, »dass Sven-Gunnar Erlandssons Handy in der Nacht verschwand, in der er zu Tode gekommen ist.«
    »Und jetzt glauben Sie, dass Josefin oder ich es gestohlen haben«, sagte Siem mit einem höhnischen Grinsen. »Jetzt habe ich aber langsam …«
    »Hast du es genommen, Josefin?«, unterbrach ihn Andersson.
    Sie sah eher erstaunt

Weitere Kostenlose Bücher