Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
sofort das Kribbeln in seinem Körper. Bestimmt würde sie es nie zugeben – aber er wusste, dass sie sich ebenfalls zu ihm hingezogen fühlte. Eigentlich sollte er sie fragen, ob er das Tagebuch ins Hotel mitnehmen durfte. So könnte er Abstand zu ihr gewinnen.
Doch die Vorstellung, mit ihr und ihren Schwestern zu Abend zu essen, gefiel ihm viel besser. „Wenn Sie meinen, dass keine Probleme dadurch entstehen, nehme ich Ihre Einladung gern an.“
„Bist du sicher, dass er zum Abendessen kommt, Pammie?“, fragte Nadia aufgeregt, als sie den Tisch deckten.
Verwundert zog Pamela die Brauen hoch. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sich Nadia und Page zuletzt so über Besuch gefreut hatten. Als Fletcher zum ersten Mal bei ihnen eingeladen gewesen war, hatten ihre Schwestern beinahe das Abendessen boykottiert. Erst nachdem Pamela auf sie eingeredet hatte, waren sie bereit gewesen, sich zusammen mit Fletcher an den Tisch zu setzen.
„Ja“, erwiderte Pamela. „Er hat gesagt, dass er ins Hotel fährt, um sich umzuziehen, und dann zum Abendessen zurückkommt.“
„Hast du etwa Gefallen an ihm gefunden?“, fragte Paige lächelnd.
Verunsichert wandte sich Pamela den Mädchen zu. Obwohl sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, konnte sie ihren Schwestern wohl nichts vormachen. Sie schienen bemerkt zu haben, dass Dillon ihr gefiel. Allerdings sollten sie nicht denken, dass es etwas an ihren Hochzeitsplänen mit Fletcher änderte. „Ich muss zugeben, dass er gut aussieht. Fletcher aber auch. Allerdings heirate ich ihn nicht deswegen. So oberflächlich bin ich nicht. Ich hoffe, ihr seid es genauso wenig.“ Sie seufzte. „Ich weiß, was ihr denkt. Aber glaubt mir, ihr könnt es vergessen. Ich sage es euch ein für alle Mal: Fletcher und ich werden heiraten!“
Jillian trat an den Tisch und sagte lächelnd: „Das werden wir noch sehen.“
Genervt verdrehte Pamela die Augen. Bevor sie etwas entgegnen konnte, klingelte es an der Tür. „Das ist unser Gast. Bitte benehmt euch und vergesst nicht, dass ich mit Fletcher verlobt bin.“
Jillian verzog das Gesicht. „Bitte erinnere mich nicht daran.“
„Wir freuen uns, dass Sie heute etwas über Ihren Urgroßvater herausfinden konnten“, meinte Nadia lächelnd.
Dillon lächelte ebenfalls. Das Mädchen erinnerte ihn an seine Cousine Bailey, als sie in Nadias Alter gewesen war. Sie wirkte so unschuldig. Doch manchmal zeigte sie wie ihre Schwester Paige eine andere Seite – vor allem, wenn es darum ging, ihn mit Pamela zu verkuppeln.
Und genau das schien auch Jillians Ziel zu sein. Allerdings legte diese dabei eine größere Ernsthaftigkeit an den Tag als ihre Schwestern. Anscheinend hatte sie es sich zum Ziel gemacht, Pamela von einer Hochzeit mit Fletcher abzubringen. Und dafür schien ihr jedes Mittel recht zu sein. Bereits gestern Abend war Dillon das aufgefallen. Aus irgendeinem Grund waren die Schwestern mit Pamelas Verlobten unzufrieden.
„Möchten Sie einen Nachschlag, Dillon?“, fragte Pamela.
Lächelnd sah er sie an. Es überraschte ihn noch immer, wie sehr diese Frau ihn durcheinanderbrachte. Er kannte sie erst seit achtundvierzig Stunden und musste schon jetzt die ganze Zeit an sie denken. „Vielen Dank. Ich bin satt.“
„Erzählen Sie uns mehr über Bane“, schaltete sich Jillian ein. „Er scheint einen interessanten Charakter zu haben …“
„Eher einen schwierigen“, erwiderten Dillon und Pamela im Chor. Daraufhin sahen sie einander an und brachen in lautes Gelächter aus.
Kurze Zeit später ging Pamela in die Küche, um den Nachtisch zu holen. Sobald sie außer Hörweite war, überfielen die drei Mädchen Dillon mit ihren Fragen.
„Finden Sie, dass Pammie hübsch ist?“, wollte Nadia wissen.
Er lächelte. Die Antwort auf diese Frage war nicht schwer. Er beschloss, ehrlich zu sein. „Ja.“
„Haben Sie eine Freundin?“, erkundigte sich Paige.
„Nein“, erwiderte er seufzend und wandte sich an Jillian, die jetzt an der Reihe war.
Das Mädchen fackelte nicht lange: „Wären Sie an Pam interessiert, wenn sie keinen Verlobten hätte?“
Eigentlich hätte ihn diese Frage schockieren müssen. Doch mittlerweile wusste er, worauf die Mädchen abzielten. „Eure Schwester ist verlobt“, entgegnete er gelassen. „Deshalb ist es sinnlos, diese Frage zu stellen. Trotzdem möchte ich sie beantworten: Ja, ich wäre interessiert.“
„Woran?“, fragte Pamela verwundert und stellte einen Schokoladenkuchen auf den
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