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Falsches Blut

Falsches Blut

Titel: Falsches Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Culver
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engagiert, um die Vorwürfe eines Verbrechers zu entkräften, dass dem Kriminallabor des IMPD ein Fehler unterlaufen sei. Die Familie des Täters hatte einen externen Gutachter beauftragt, die Untersuchungsergebnisse in Grund und Boden zu stampfen, doch Mack hatte in letzter Konsequenz klargestellt, dass das Beweismittel hieb- und stichfest war. Die Jury hatte im Sinne des Staats entschieden und den Verbrecher dorthin zurückgeschickt, wo er hingehörte.
    » Wie viel schulden wir Ihnen denn? « , fragte ich. » Vielleicht könnte ich ja ein paar Leute anrufen und zusehen, dass die Zahlung schnell über die Bühne geht. «
    » Vierzig Riesen. «
    Ich stieß einen unterdrückten Fluch aus. » Sie haben gerade mal fünf Tage daran gearbeitet. «
    » Ja, und in diesen fünf Tagen habe ich euch Jungs eine hübsche neue Kerbe im Stöckchen verschafft. Anständige Urteilssprüche gibt’s nun mal nicht umsonst. Also, was wollen Sie, Ash? «
    Ich holte tief Luft. Vierzig Riesen waren eine ziemliche Stange Geld, selbst für jemanden, der fünf Tage lang als vereidigter Experte vor Gericht herhielt. Bei einer derartigen Summe war es durchaus möglich, dass noch etwas anderes im Busch war, aber ich verkniff mir die Frage, worum es ihm noch ging.
    » Ich bin an einem Fall dran und brauche jemanden, der eine Substanz auf Kokain testet. Na ja, da bin ich auf Sie gekommen. «
    Mack lachte leise. » Ihr Jungs habt echt Nerven « , sagte er. » Noch mal fürs Protokoll: Ich arbeite erst wieder für euch, wenn meine Rechnung bezahlt ist. «
    » Die Untersuchung ist nicht fürs IMPD « , sagte ich, » sondern eher eine Privatangelegenheit. «
    Mack schwieg einen Moment, und ich hörte ihn tief Luft holen. » Ich kann Sie gut leiden « , sagte er. » Wir kennen uns nicht besonders gut, aber ich kann Sie trotzdem gut leiden. Und ich sage das als jemand, der Sie gut leiden kann. Ihre Frau ist sauber. Ich hätte es mitbekommen, wenn es nicht so wäre. Außerdem könnten Sie es sich sowieso nicht leisten. Ehrlich gesagt könnten Sie sich noch nicht mal ein Beratungsgespräch leisten, von den eigentlichen Laborkosten einmal ganz abgesehen. «
    » Es geht nicht um Hannah « , sagte ich. » Ich bin an einem Fall von zwei ermordeten Teenagern dran, und das Department dreht Däumchen. Wenn wir nichts unternehmen, gibt es wahrscheinlich noch mehr Tote. Ich brauche einfach ein bisschen Hilfe. «
    » Jeeeesus Christus « , knurrte Mack. Wieder hörte ich ihn tief Luft holen, als denke er angestrengt nach. » Ich arbeite schon ehrenamtlich in einem Kinderkrankenhaus. Ich kann es mir nicht leisten, jetzt auch noch kostenlos Proben zu untersuchen. Irgendeine Gegenleistung müssen Sie mir schon bieten. Wie wär’s, wenn Sie wenigstens fünf von meinen Strafzetteln verschwinden lassen? «
    » Das sollte sich machen lassen. Geben Sie mir einfach das Autokennzeichen, dann kümmere ich mich darum. «
    » Es geht um den Mercedes meiner Freundin. Er ist auf meinen Namen angemeldet. Sie können das bestimmt im Computer überprüfen. Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, hatte sie zwei, drei Dutzend von den Dingern fabriziert. «
    Ich massierte mir die Stirn. » Ich werde tun, was ich kann. «
    » Gut. Kommen Sie morgen um zehn hier vorbei. Ich besorge uns Kaffee. «
    » Gut. Bis dann. «
    Ich legte auf und steckte mein Handy ein. Noch vierzehn Stunden.
    Hoffentlich war ich dann überhaupt noch am Leben.

11
    Ich half Hannah beim restlichen Abwasch, dann stieg ich in den Wagen und fuhr los. Ich war ziemlich früh dran, aber ich brauchte ohnehin einen Drink– und den würde ich zu Hause nicht bekommen. In einer Bar in der Nähe von Plainfield hielt ich an und genehmigte mir einen Bourbon mit einem Bier zum Runterspülen. Danach ging es mir gleich besser. In der Bar war es recht ruhig, deshalb nahm ich an, dass im Abbey auch nicht gerade Hochbetrieb herrschte. Aber wenn Azrael sein Geld damit verdiente, Möchtegern-Vampire mit Koks zu versorgen, war er bestimmt trotzdem dort.
    Ich trank aus und stieg wieder in den Wagen. Es war Viertel nach neun.
    Der Parkplatz des Abbey war etwa zur Hälfte gefüllt. Obwohl es mehrere freie Plätze in der Nähe des Eingangs gab, stellte ich mich rückwärts in eine Lücke direkt neben der Ausfahrt– ich ging nicht unbedingt davon aus, dass es Ärger geben würde, aber manchmal laufen Dinge bekanntlich aus dem Ruder, und ich wollte vorbereitet sein, falls ich zügig die Kurve kratzen musste. Ehe ich ausstieg, überprüfte

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