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Falsches Blut

Falsches Blut

Titel: Falsches Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Culver
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Röhrchen, aus dem Rachel getrunken hatte, noch die aus dem Styroporbehälter in der Hand gehabt. Die Flüssigkeit war dünner, als ich vermutet hatte. Das Licht schimmerte problemlos hindurch, was bedeutete, dass es sich nicht um Blut handeln konnte. Mack musterte mich mit zusammengezogenen Brauen. » Dafür muss ich wissen, womit wir es hier zu tun haben « , sagte er. » Sie wollen mir erzählen, dass diese Röhrchen so verpackt am Tatort herumlagen? «
    » Ich habe sie in einem Safe gefunden. Sie waren schon abgefüllt und versiegelt, bevor sie jemand von uns in die Finger bekommen hat. «
    Mack drehte das Glasröhrchen hin und her, worauf die Flüssigkeit im Inneren umherlief. » Ohne Massenspektrometer kann ich Ihnen nicht definitiv sagen, was für eine Flüssigkeit das ist. Aber wir können zumindest einen Scott-Test machen, um herauszufinden, ob sie Kokain enthält. Na, wie klingt das? «
    Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was ein Scott-Test war, traute Mack jedoch zu, dass er wusste, was er tat.
    » Kostet mich das extra? « , fragte ich. » Oder haben Sie zufällig eine tote Nutte im Kofferraum, die verschwinden muss? «
    » Nein, aber nett von Ihnen, dass Sie fragen. « Er gab das Röhrchen wieder in den Behälter und trat vor einen Schrank an einer Wand. Ich hörte das Klirren von Glas, als er irgendwelche Gefäße hin und her schob. Schließlich kehrte er mit einem Tablett zurück, auf dem zwei mit einer Flüssigkeit gefüllte Behälter, mehrere Teströhrchen und Pipetten lagen. Außerdem hatte er Latexhandschuhe übergestreift. » Das ist ein ganz einfacher Test. Wir nehmen ein Kobaltthiocyanatreagenz, vermischen es mit der Flüssigkeit in diesem Röhrchen und sehen dann, was dabei herauskommt. «
    Ich bemühte mich um eine Miene, als sei mir sonnenklar, wovon er redete. Er löste den Deckel von dem Röhrchen. Im ersten Moment war der Geruch nur ganz schwach wahrnehmbar, dann wurde er stärker. Eukalyptusbonbons. Ich verlagerte das Gewicht auf meinem Stuhl. Mack sah mich mit erhobenen Brauen an. » Und Sie sagen, jemand hätte das Zeug getrunken? «
    Ich nickte. Er murmelte etwas à la » durchgeknallte Idioten « und griff nach einer Pipette, um einen Tropfen der geheimnisvollen Flüssigkeit in ein Teströhrchen zu träufeln. Dann legte er die Pipette beiseite, nahm eine saubere und gab etwa die doppelte Menge von einer der Flüssigkeiten, die er aus dem Schrank geholt hatte, dazu. Schließlich verschloss er das Röhrchen mit einem Stöpsel und schüttelte es. Am Boden des Röhrchens bildete sich eine leuchtend blaue Masse.
    » Hat das irgendetwas zu sagen? « , fragte ich.
    » Das ist nur der erste Schritt « , antwortete er, griff nach der dritten Pipette und gab einige Tropfen einer weiteren Flüssigkeit in das Teströhrchen. Augenblicklich färbte sich die Masse rosa. Er blickte mich über den Rand seiner Brille hinweg an, während er das Röhrchen erneut schüttelte. » Wie ich höre, ist Hannah schwanger. Das ist Ihr erstes Kind, stimmt’s? «
    » Nein, wir haben schon eine kleine Tochter « , erwiderte ich und sah auf. » Und Hannah ist auch nicht schwanger. «
    Mack hielt inne. Angespannt wartete ich darauf, dass er fortfuhr.
    » O Mann « , sagte er schließlich. » Wie peinlich. «
    Mein Magen fühlte sich an, als falle er aus dem zehnten Stock. Mack schwieg. Meine Gedanken überschlugen sich. Ich genoss das Vatersein in vollen Zügen, weil es nichts Bereichernderes auf der Welt gibt. Das bedeutete aber noch lange nicht, dass ich bereit für ein weiteres Kind war. Zumindest im Moment nicht. Ich schloss die Augen.
    » Tut mir leid « , sagte Mack. » Ich habe vor einer Woche ihr Blut zur Untersuchung bekommen und dachte, sie hätte es Ihnen gesagt. «
    Ich schluckte und zwang mich, den Gedanken zu verbannen. » Schon gut « , wiegelte ich ab. » Können wir jetzt weitermachen? «
    » Klar. « Er trug das Teströhrchen zu einem Schrank in der Ecke. Ich konnte nicht genau sehen, was er tat, hörte jedoch wieder das Klirren von Glas, gefolgt von einem Geräusch, das sich wie das Sirren eines Zahnarztbohrers anhörte. » Ich an Ihrer Stelle würde mir keine allzu großen Sorgen machen « , rief er über das Sirren hinweg. » Sie sind bestimmt ein guter Vater, jede Wette. So ruhig und gelassen, wie Sie sind. «
    » Danke. « Ich rutschte unbehaglich auf meinem Stuhl herum.
    » Keine Ursache « , sagte er, schaltete die Maschine ab und kehrte mit dem Röhrchen in der Hand wieder zu der

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