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Falsches Blut

Falsches Blut

Titel: Falsches Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Culver
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Platz in der Einfahrt war, stellte ich meinen Wagen vor Mrs. Phelps’ Haus ab und rannte los. Hannah sah mich zwar kommen, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Ihre Schultern waren nach hinten gebogen, und ihre Haltung wirkte ziemlich unnatürlich. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie Handschellen trug.
    O Scheiße.
    Ich rannte quer durch den Vorgarten. Der Streifenpolizist hob die Hand, als regle er den Verkehr. Er war um einiges älter als ich– plus minus fünfzig. Seine graue, fahle Raucherhaut war narbenübersät. Und wenn er in diesem Alter noch Streife fahren musste, bedeutete das nur eines: Er musste irgendein hohes Tier gewaltig verärgert haben.
    » Hier gibt es nichts zu sehen « , erklärte er. » Gehen Sie weiter. Was hier passiert, geht Sie nichts an. «
    » Einen Teufel werde ich tun « , blaffte ich ihn an. » Das ist meine schwangere Frau, Sie Schwachkopf. «
    Er wich zurück, ohne jedoch die Hand sinken zu lassen, während sich seine andere um den Griff seiner Waffe legte. Ich hob die Hände und trat einen Schritt in Richtung Bürgersteig.
    » Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss « , sagte er. » Sie hat unsere Arbeit behindert. Außerdem hat sie kein Wort davon gesagt, dass sie schwanger ist. «
    » Weil Sie das einen feuchten Dreck angeht « , knurrte Hannah. » Sie sollten noch nicht mal hier sein. «
    » Wir haben aber einen Durchsuchungsbeschluss, Lady « , gab er zurück. » Damit haben wir jedes Recht, uns hier aufzuhalten. «
    » Den würde ich gern sehen « , sagte ich. » Legen Sie meiner Frau sofort die Handschellen ab und schaffen Sie Ihren Vorgesetzten her. « Er starrte mich an, als hätte ich ihn zutiefst gekränkt.
    » Sie erteilen mir keine Befehle, mein Sohn « , sagte er. » Und jetzt weg da, sonst lege ich Ihnen auch gleich Handschellen an. «
    Das würde ich gern sehen.
    » Ich werde Ihnen jetzt etwas zeigen. Ich ziehe keine Waffe. «
    Der Typ nickte, ohne jedoch die Hand von seiner Waffe zu lösen. Ich zog meine Dienstmarke vom Gürtel. Der Officer trat einen Schritt vor, um sie besser sehen zu können. Schließlich nahm er die Hand von seiner Waffe und trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen.
    » Sie sind Detective? «
    » Detective Sergeant « , korrigierte ich. » Und jetzt schlage ich vor, dass Sie meiner Frau schleunigst die Handschellen abnehmen, wenn Sie nicht wollen, dass ich Beschwerde wegen unangemessener Gewaltanwendung gegen eine Schwangere gegen Sie einlege. « Der Typ zögerte keine Sekunde. » Ich bin gleich wieder hier « , sagte er und verschwand im Haus.
    Als er weg war, half ich Hannah auf. Sie schwitzte, und ihr Gesicht war gerötet. Offizielle Polizeihandschellen sind mit Standardschlössern versehen, was beispielsweise die Überführung von Strafgefangenen vereinfacht. Zum Glück hatte ich meinen eigenen Schlüssel noch bei mir, so dass ich Hannahs Handschellen selbst aufschließen konnte. Sie ließ sich gegen meine Brust sinken. Ich zog sie in meine Arme und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
    » Wie lange weißt du schon, dass ich schwanger bin? « , fragte sie.
    » Seit etwa zwanzig Minuten « , antwortete ich und vergrub mein Gesicht in ihrem Haar. Es roch nach Flieder. » Geht es dir gut? «
    Ich spürte, wie sie an meiner Schulter nickte. » Mrs.Phelps hat mich auf dem Handy angerufen, weil sie mitbekommen hatte, dass sie die Tür eingetreten haben. Kaum war ich hier, hat mir der Officer die Handschellen angelegt. «
    » Hast du ihn beleidigt oder so etwas? «
    Sie schüttelte den Kopf. » Nein. Ich habe nur gefragt, ob ich zusehen dürfte, und schon hatte ich die Dinger dran. «
    Ich presste die Lippen aufeinander. » Ich übernehme das jetzt « , sagte ich. » Wenn du willst, kannst du dich in den Wagen setzen und warten. Ich hoffe, es dauert nicht allzu lange. «
    Ich gab ihr die Schlüssel, worauf Hannah mich noch einmal umarmte, dann machte sie kehrt und ging die Straße hinunter zu meinem Wagen, während ich die Handschellen auf die Veranda legte. Wenige Augenblicke später kam Lieutenant Bowers heraus. Er trug ein marineblaues T-Shirt mit POLICE -Aufdruck quer über der Brust. Wie bei unserer letzten Begegnung hatte es den Anschein, als hätte er sich tagelang nicht rasiert, allerdings waren die Tränensäcke unter seinen Augen ein wenig abgeschwollen. Stattdessen schien fast so etwas wie Belustigung in seinen Augen zu funkeln, und ein leises Lächeln spielte um seine Mundwinkel. » Wie schön, dass Sie es auch geschafft haben. Ich

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