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Falsches Blut

Falsches Blut

Titel: Falsches Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Culver
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Arsch herumwühlen, dass sich jeder Tag bei der Arbeit wie ein Besuch beim Proktologen anfühlen wird. «
    » Das ist ein wirklich ekelhafter Vergleich, trotzdem gehe ich das Risiko ein « , gab er zurück. » Selbst wenn Sie ein Detective sein sollten, wissen wir beide, dass das, was Sie heute Abend gemacht haben, nicht zu Ihrer Arbeit gehört. «
    » Sie haben mich entführt. Damit kommen Sie nie im Leben durch. « Ich verzog das Gesicht, weil ich mich wie Daphne in Scooby Doo anhörte. Wieder lachte Bukoholow leise und tätschelte mir mit großväterlicher Jovialität das Knie.
    » Sie würden staunen, womit ich so alles durchkomme. «
    Ich verlagerte das Gewicht auf dem Sitz und schluckte. » Also, was wollen Sie? « , fragte ich noch einmal.
    » Reden. Informationen austauschen. Sie und ich, wir wissen beide, was sich in diesem Lagerhaus abspielt. Also können wir uns genauso gut gegenseitig helfen. «
    Wenn Bukoholow tatsächlich wusste, was bei Sunshine vor sich ging, war er klüger als ich. Aber das würde ich ihm natürlich nicht auf die Nase binden.
    » Also gut. Karen Rea hat meine Nichte und ihren Freund getötet. Und außerdem einen Freund von mir. Deshalb war ich dort. «
    Bukoholow musterte mich mit zusammengekniffenen Augen. » Sie kümmern sich um Ihre Familie. Das gefällt mir. Wir könnten zusammenarbeiten. «
    Bevor ich fragen konnte, was das bedeuten sollte, rief Bukoholow dem Hulk etwas auf Russisch zu, worauf dieser eine so scharfe 180-Grad-Wende hinlegte, dass der Wagen beinahe kippte.
    » Ich muss Ihnen etwas zeigen, damit wir uns auch wirklich verstehen « , sagte er.
    » Von mir aus. «
    Nach etwa einer Viertelstunde hielten wir vor einem einstigen Freimaurertempel in der Innenstadt, der mittlerweile einen Nachtclub beherbergte. Der graue Kalkstein und die hohen, schlanken Säulen verliehen ihm das Flair eines Gerichtsgebäudes. Vor dem Club hatte sich eine Schlange gebildet, die bis um die Hälfte des Blocks reichte, folglich konnte der nächste Cop nicht allzu weit sein. Ich könnte ohne Weiteres die Kurve kratzen, andererseits war die Zahl meiner Verbündeten reichlich überschaubar. Wenn Bukoholow mir seine Hilfe anbot, konnte ich es mir nicht leisten, sie auszuschlagen.
    Ich ging vorn um den Wagen herum, während Bukoholow auf der anderen Seite ausstieg und der Hulk davonrauschte. Der feingliedrige Russe bedeutete mir, vor ihm einzutreten. » Nach Ihnen, mein Freund. «
    Ich hatte zwar meine Zweifel, ob wir uns tatsächlich als Freunde bezeichnen sollten, trotzdem gehorchte ich. Offensichtlich kannte Bukoholow den Türsteher, denn wir durften den Club betreten, ohne dass Bargeld den Besitzer wechselte. Das brachte uns zwar ein paar wütende Blicke ein, doch es fiel mir nicht schwer, sie zu ignorieren.
    Der Club war groß genug, um alle Bedürfnisse der Gäste zu befriedigen: Neben einer Bar aus poliertem Beton, die die gesamte Wand einnahm, befanden sich Videospiele und elektronische Dartscheiben, außerdem glaubte ich inmitten einer Menschentraube einen Billardtisch zu erkennen. Die Tanzwütigen konnten sich auf einer erhöhten Plattform in der Mitte des Raums austoben. Die Musik war so laut, dass ich Bukoholow nicht einmal verstehen konnte, wenn er mir direkt ins Ohr brüllte. Er legte mir die Hand zwischen die Schulterblätter und bugsierte mich an der Bar vorbei in einen Korridor.
    Im ersten Moment glaubte ich, er wolle mit mir zu den Toiletten gehen, was ich ein wenig seltsam gefunden hätte, doch wir gingen daran vorbei und bogen um eine Ecke. Dort war es so dunkel, dass ich den Kerl, der sich plötzlich vor mir aufbaute, nur mit Mühe erkennen konnte. Immerhin wurde der ohrenbetäubende Lärm von den Betonmauern so weit gedämpft, dass wir uns unterhalten konnten. Der Türsteher zog an seiner Zigarette, worauf der Raum um ihn herum für einen kurzen Moment in düster-orangefarbenes Licht getaucht war.
    » Zu den Toiletten geht’s hier entlang « , sagte er und deutete mit seiner Zigarette in die Richtung, aus der wir gekommen waren. » Hier hinten sind nur die Büros. «
    » Das weiß ich auch « , unterbrach ihn Bukoholow barsch. » Mach die Tür auf. «
    » Oh, tut mir leid, Mr. Bukoholow. « Der Türsteher klopfte an die Tür hinter ihm, woraufhin wie in einer Flüsterkneipe aus den Dreißigern ein Guckloch zurückgeschoben wurde und er mit jemandem auf der anderen Seite konferierte. Gleich darauf wurde die Tür geöffnet, und Bukoholow und ich traten ein. Das Hinterzimmer

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