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Falsches Spiel mit Hannah

Falsches Spiel mit Hannah

Titel: Falsches Spiel mit Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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mal deine Augen.“
    â€žWas?“ Was sollte das denn jetzt? Was um alles in der Welt hatte Förster mit ihr vor?
    â€žVertrau mir“, sagte er ruhig. „Mach die Augen zu.“
    Also gut. Sie schloss die Augen. Die Frühlingssonne schien rötlich durch ihre Lider.
    â€žUnd jetzt atme tief ein und aus. Und überleg dir dabei, wie es dir wirklich geht.“
    Hä? Wozu sollte dieser Hokuspokus denn gut sein? Egal, er war der Trainer. Wenn sie Erfolg haben wollte, musste sie sich auf ihn einlassen, sonst konnte sie gleich aufgeben.
    Eine Weile lang atmete sie einfach nur ein und aus. Dann begann sie, in sich hineinzuhorchen.
    â€žWie geht es dir?“, fragte Förster, als sie nach einer Weile die Augen wieder aufschlug.
    â€žIch bin nervös und aufgeregt“, antwortete Hannah wahrheitsgemäß. „Ich hab tierische Angst, dass ich das Training gleich beim ersten Mal vermassele und Sie mich fallen lassen. Und ich bin sauer auf Acapulco, weil er nicht zu mir gekommen ist.“
    â€žSehr gut“, sagte Förster zufrieden.
    Hannah fühlte eine große Erleichterung. Den ersten Test hatte sie anscheinend bestanden, auch wenn sie nicht genau wusste, worin sie überhaupt geprüft worden war.
    â€žEs ist der erste Schritt“, erklärte Förster. „Du musst dir darüber im Klaren sein, was du empfindest. Ob du wütend, traurig, überglücklich oder enttäuscht bist.“
    â€žWarum ist das so wichtig?“
    â€žWeil dein Pferd dasselbe spürt. Acapulco merkt sofort, wie du dich fühlst. Und er bezieht deine Unzufriedenheit, Wut oder Freude immer auf sich. Als du heute mit ihm in den Roundpen gekommen bist, wollte er weg von dir. Weil er gemerkt hat, wie nervös du warst. Das hat ihn zutiefst verunsichert. Deshalb ist er nicht zu dir gekommen, als du gerufen hast.“
    â€žAha“, meinte Hannah. „Aber was soll ich dagegen tun?“
    â€žWogegen?“
    â€žIch kann meine Gefühle doch nicht abstellen. Wenn ich nervös bin, bin ich nervös.“
    â€žDu sollst nichts abstellen. Du sollst deine Empfindungen nur bewusst zur Kenntnis nehmen. Und wenn du nun auf Acapulco zugehst“, Förster ergriff Hannahs Hand und führte sie langsam zu ihrem Pferd, „sagst du ihm: Ich bin nervös und unsicher. Aber das liegt an diesem Idioten neben mir und hat nichts mit dir zu tun.“
    Jetzt ließ Förster Hannahs Hand wieder los. Sie zögerte einen Moment lang, dann ging sie allein weiter. Ich bin nervös und aufgeregt, dachte sie, während sie Acapulco fest in die Augen blickte. Aber nicht wegen dir. Wir beide kennen uns schon lange und du bist mir so vertraut wie kein anderer auf der Welt.
    Ein paar Meter vor ihm blieb sie stehen. Sie streckte ihre Hand aus. „Komm, Acapulco“, murmelte sie. „Komm zu mir.“
    Da hob er den Kopf und kam langsam, ganz langsam näher.
    Ihr Fahrrad schwebte förmlich über die Straße, als sie nach Hause radelte. „Ich bin sehr zufrieden mit dir“, hatte Förster am Ende der Stunde zu ihr gesagt. „Ich habe bisher selten erlebt, dass eine Schülerin meine Anleitungen so schnell umsetzen konnte.“
    â€žAber warum haben Sie vorhin gemeint, dass ich enttäuscht sein werde?“, wollte Hannah wissen.
    â€žWeil es fast allen meinen Schülern so geht. Sie wollen direkt losgaloppieren, Spins und Sliding Stops und Rückwärtsrichten und weiß der Teufel was. Und dann beginnt das Training so langsam und unspektakulär. Das nervt die meisten.“
    â€žMich nicht“, sagte Hannah. „Ich bin kein bisschen enttäuscht. Im Gegenteil.“
    Förster lächelte. „Ich weiß. Du bist eben anders als die anderen.“ Er streckte ihr seine Hand hin. „Ich bin übrigens Uwe. Wir können gerne Du zueinander sagen.“
    Ich hab es gut gemacht!, dachte Hannah, während ihr Fahrrad über den Radweg schwebte. Dass sie anders war als die anderen, wusste sie schon lange. Aber dass das einer gut fand, das war neu.

Flatrate-Day
    â€žIch muss dir was erzählen, Myriam“, sagte Hannah. „Stell dir vor, bei diesem Turnier in Aachen mach ich ebenfalls mit. Ich werde alles dafür tun, dass die Sunshine Ranch gewinnt. Aber ich trete nicht gegen dich an. Ich reite Trail und du Reining, wir kommen uns also nicht in die Quere.“
    Jetzt war es raus. War ja wirklich nicht schwer gewesen.

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