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Falsches Spiel mit Hannah

Falsches Spiel mit Hannah

Titel: Falsches Spiel mit Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Trotzdem hatte sie bestimmt eine Stunde lang nach den richtigen Worten gesucht. Es war ihr so wichtig, Myriam zu erklären, dass sie auch in Zukunft wieder Freundinnen sein konnten.
    Es gab da nur ein winziges Problem. Hannah hatte nicht mit Myriam geredet, sondern mit ihrem eigenen Spiegelbild.
    â€žHannah!“ Das war ihre Mutter. „Du musst los, sonst kommst du zu spät zur Schule.“
    Seufzend spülte Hannah die Zahnbürste aus und stellte sie zurück in den Zahnputzbecher. Sie streckte ihrem Spiegelbild die Zunge heraus. Ihr Gegenüber tat es ihr gleich.
    Seit Anfang der Woche drückte sie sich um die Aussprache mit Myriam herum wie Washington um ein Vollbad. Aber heute würde sie mit Myriam reden, das hatte Hannah sich fest vorgenommen. Und was sie sich vorgenommen hatte, das schaffte sie auch, das hatte sie in Uwes Reitstunden gelernt.
    Uwe brachte Hannah nämlich nicht nur das Westernreiten bei. Er stellte ihr ganzes Wesen auf den Kopf. Durch einfache Übungen und Aufgaben zeigte er ihr, wie sie ruhiger werden und ihre Gelassenheit auf Acapulco übertragen konnte. Neulich hatte er sie mit verbundenen Augen auf dem Appaloosa reiten lassen. Und danach hatte er Acapulco die Augen verbunden. „Vertrauen“, sagte Uwe, „ist das A und O beim Reiten. Wenn dein Pferd dir vertraut und du deinem Pferd vertrauen kannst, dann habt ihr schon gewonnen.“
    Hannah hatte ihm erzählt, dass Myriam für die Kingsize Ranch im Reining starten wollte. „Obwohl sie es bisher nie trainiert hat?“, hatte Uwe skeptisch gefragt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Petersen sich auf so was einlässt. Aber ist ja auch vollkommen egal. Myriam kann reiten, was sie will, du trittst für die Sunshine Ranch im Trail an. Und gewinnst. Gegen wen auch immer. Alles andere interessiert uns nicht.“
    So einfach war das für ihn.
    Und so einfach erschien es plötzlich auch Hannah. Immerhin hatte Uwe ihr in drei Trainingseinheiten mehr beigebracht, als sie in den letzten vier Jahren gelernt hatte.
    Sogar ihren Eltern war schon aufgefallen, dass sie sich verändert hatte. „Du bist ja wie ausgewechselt“, hatte ihre Mutter gestern anerkennend bemerkt. „So selbstbewusst und stark. Richtig erwachsen kommst du mir vor.“
    â€žDas liegt nur daran, dass sie sich in den Reitlehrer verknallt hat“, spottete Max.
    â€žNa, wenn das der Effekt ist, dann solltest du dich auch schleunigst mal verlieben“, entgegnete Frau Hoffmann lächelnd.
    Als Hannah ihr Fahrrad vor der Schule abschloss, war ihr allerdings doch plötzlich flau im Magen. „Ich muss dir was erzählen, Myriam“, murmelte sie vor sich hin. „Stell dir vor, bei diesem …“
    â€žFührst du Selbstgespräche?“
    Mist. Tori hatte sich unbemerkt von hinten genähert.
    â€žNee, ich hab mir nur vorgenommen …“
    Aber Tori redete schon weiter. „Hast du’s schon gehört? Heute Nachmittag ist Flatrate-Day auf Kingsize.“
    â€žWas heißt das denn?“
    â€žMan zahlt fünfzehn Euro und kann dafür reiten, so lange man will.“
    â€žAha“, machte Hannah. „Und?“ Sie überlegte, wie sie Tori am besten abschütteln konnte. Bevor sie ins Klassenzimmer kam und Myriam traf, wollte sie sich die Worte noch einmal ins Gedächtnis rufen, die sie sich zurechtgelegt hatte. Damit sie nicht aus Versehen alles verpatzte.
    â€žDa gehen wir natürlich hin“, erklärte Tori.
    â€žWohin?“, fragte Hannah geistesabwesend.
    â€žMann, hörst du mir nicht zu? Dieser Flatrate-Day ist die ideale Gelegenheit, den Feind kennenzulernen.“
    â€žSo ein Quatsch!“ Hannah sah Tori verständnislos an. „Das meinst du nicht ernst, oder?“
    â€žWarum denn nicht?“
    â€žAuf Kingsize ist Myriam. Und wenn sie uns sieht, dann weiß sie sofort, dass wir nur gekommen sind, um die Ranch auszuspionieren.“
    â€žNa und? Soll sie denken, was sie will. Sina …“
    â€žIhr könnt meinetwegen machen, was ihr wollt“, unterbrach Hannah sie. „Ich komme auf gar keinen Fall mit. Myriam ist meine Freundin, falls du das vergessen haben solltest.“
    Tori gab natürlich nicht so schnell auf. Sie redete auf Hannah ein, bis sie das Klassenzimmer erreicht hatten. Erst als Hannah ihren Rucksack unter ihre Bank schob, ließ Tori von ihr ab und verzog sich auf ihren eigenen

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